Hallo zusammen, bin völlig unerfahren in dem Bereich, und muss schon sagen was ich hier lese ist ja nicht unbedingt aufmunternt. Aber ich habe meine eigenen Gedanken hierzu. Als junger Mensch ist es nicht immer einfach Menschen einzuschätzen oder zu durchschauen, wie oben ja mit der WG mit dem Psycho gezeigt wurde. Ich für meinen Teil kann nur sagen es lohnt sich nicht nur für Aussteiger sich mit dem thema zu beschäftigen. Man kann es im selbststudium lernen. Menschen zu lesen kann, wenn man sich da länger mit beschäftigt Spaß machen und hilft einem zu 100% im Leben generell weiter. Das größte Problem besteht dann nur damit selber zurecht zu kommen, da man erkennt, dass der großteil unserer Mitmenschen nicht unbedingt dass ist, was man sich vorstellt. Ich habe vor 3 Jahren damit angefangen mich mit meinen Mitmenschen zu beschäftigen ihre Körpersprache zu lesen und am Anfang war es für mich wie ein Schock, zu sehen wer einen belügt, betrügt oder ausnutzt. Ich bin selber jemand der erst durch seine Frau gelernt hat Erwartungen an Andrere runterzuschrauben. Ich habe durch meine Jobs immer nur das gemacht was von mir verlangt wurde, dazu gehörte auch Menschen zu schulen, und leider gab es dort Vorgaben die an Erwartungen geknüpft waren und bei denen ich gezwungen war von Menschen etwas zu erwarten ohne mir näher darüber Gedanken zu machen. Das Problem ist, dass was man jahrzehnte Lebte dann abzustellen. Oft ist es sogar so, dass man diese Art dann auch mit im Privatleben übernimmt. Ab und an merkt man es dann selber oder aber auch zu spät. Schwierig kann es dann bei der Kindererziehung werden, oder generell in der Partnerschaft. Also ich rate jedem sich ein weing mit dem Lesen der Körpersprache aber auch der verbalen Kommunikation zu beschäftigen. Und wichtig ist es Vorurteile aus ersten Eindrücken abzustellen.
Was nun das Miteinander angeht in einer Gemeinschaft, so halte ich es bei Aussteigern für sehr kompliziert. Jeder Austeiger hat sicherlich seine Gründe und die können sicherlich genauso unterschiedlich sein wie die Menschen selber. Ich habe in meiner Jugend mit mehreren Menschen in WG´s gelebt und nie war es einfach. Selbst in WGS mit Familienmitgliedern war es sehr anstrengend. Ob nun wegen den eigenen Ansichten oder denen des Anderen. Relgeln müssen unbedingt in solchen Gemeinschaften vorhanden sein wie in jeder normalen sozialen Gemeinschaft, sonst läuft nichts! Dazu gehört auch eine Bereitschaft über Unstimmigkeiten zu reden ohne aus der Haut zu fahren.
Was das Arbeiten und die Umgebung betrifft, so denke ich für mich alleine, ist es notwendig sich von dem bisherigem Lebensstiel zu verabschieden. Wer gerne jeden Tag duscht, warmes Wasser liebt, eine WC mit WC Papier oder geregelte Mahlzeiten hat usw, für den sollte es sicherlich andere Möglichkeiten geben als das Aussteigen. Für mich bedeutet Aussteigen weg von alle dem was bisher für mich normal war. Im Dreck schlafen, mit Tieren jeglicher Art und Form leben zu können, Fleischentzug, Dinge essen vor den sich jeder industrielle Bürger normalerweise ekelt usw. Ich für meinen Teil könnte nicht in einer WG in einem festen Wohnbereich leben. In einer Gemeinschaft, wo ich eventuell ein Zelt aufstellen kann, oder in der Scheune übernachte, 2-3 Std für die Schlafstädte als Bezahlung am Tage Arbeite, eventuell noch eine Mahlzeit am Tag, besser noch die Möglichkeit eine Feuerstelle zu betreiben damit ich mir mein Essen und trinken selber zubereiten kann.
Über die vielen Angebote von WG´s habe ich seit Jahren schon gelesen, manche sind wie ein Hotel, andere wiederum wie eine Beschreibung aus einem billigem Horrorroman. Und genau hier ist es wichtig den Menschen lesen zu können. Ich verstehe aber auch manchen Anbieter einer WG. Ich denke der hat genauso viel Angst vor einer schlechten Entscheidung wie der Aussteiger oder Mitbewohner. Einfach weil wir verlernt haben zu sehen. Solche wie oben genannte Psychophaten kann man eigentlich recht schnell erkennen, nicht nur anhand wie er sich gibt, sondern auch anhand der Menschen mit denen er sich umgibt. Solche Menschen nutzen grundsätzlich die Schwäche der Anderen aus. Sie suchen auch nur gezielt nach solchen Mitbewohnern. Wer also eine starke Persönlichkeit hat, und "keine Schwäche" (psychiche) ausstrahlt wird auch kein Angriffsziel. Denn solche Psychophaten wollen niemanden in ihrer Mitte der die Anderen aufwiegelt. Sie lieben die Kontrolle über die Anderen und brauchen diese auch. Wichtig für mich wäre hier, mich zwingend von dem Mitgefühl zu befreien den Anderen helfen zu wollen.
Ich verstehe aber auch die genannten Anbieter die nur Arbeitskräfte wollen und die dann auch noch zus. bezahlen sollen. Unsere Gesellschaft macht das Gleiche mit ihnen. In meinen Augen wird heute jeder Ausgenutzt, die meisten Menschen tun nichts ohne Eigennutz. Und wenn nicht absichtlich, so schwebt doch immer ein zusätzlicher Gedanke im Kopf, wie man von etwas auf irgendeine Art und Weise profitieren kann. So habe ich es zumindest in den letzt 20 Jahren erlebt. Und auch ich habe mich sehr oft dabei erwischt.
Einfach jemanden Helfen nur weil man wirklich helfen will ist eine kostbare Seltenheit geworden. Und wenn man es macht, schauen einen die Mitmenschen an als wolle man ihnen etwas böses, da sie diese Art der selbstlosen Hilfe nicht kennen und vermuten immer einen Hintergedanken. Gut erkennbar bei Älteren Menschen. Wenn ein 10 jähriger einer älteren Dame die Tasche in den Bus tragen will, lächelt sie freundlich und lässt es zu, bedankt sich und äußert noch Worte wie, das ist aber lieb von dir, am besten dann noch zur Sitznachbarin die Worte, das ist aber ein höfliches Kind und gut erzogen. Nun machen wir das als Erwachsener werden die meisten dieser älteren Menschen die Hilfe ablehnen, denn wer weiß ob der, der da helfen will mich nicht beklaut oder etwas anderes im Schilde führt.
Unsere Gelsellschaft hat sich in eine Richtung entwickelt die ich sehr bedenklich finde. Tja und ich kann damit selber nicht mehr umgehen. Ich kann nicht glauben, dass unsere Welt wirklich nurnoch aus solch einem Verhalten besteht. Ich habe geschaut ob es nicht die Möglichkeit über eine Hifsorganisation gibt an Orte zu reisen, wo die Menschen nichts haben, wo ich erleben kann wie die Menschen leben, wie ihr sozialer Zusammenhalt und Umgang ist. Man sollte meinen, dass es auf dieser Welt nicht an Orten mangelt wo jede Hilfe benötigt wird. Doch Deutschland ist das einzige Land welches sogar Vorschriften hat wer wem helfen darf in diesem Bereich. Nicht nur das, nein hier soll man sogar noch dafür die Organisation bezahlen, wenn man den Menschen helfen will. Für mich ein unglaubliches heuchlerisches Verhalten! Alles was wir hier in Deutschland haben ist nurnoch auf profit aus. Und wenn sich dann die Menschen verhalten wie in einigen Kommentaren geschildert, ist es für mich nicht unnatürlich, denn ihnen wird nichts anderes beigebracht.
Ich habe nach Foren oder Komunen gesucht die wirklich frei sind und so leben, doch bisher leider keine gefunden. Eine einzige die nah dran kommt und nur aus 4 Leuten besteht. Wird sicherlich auch die erste Anlaufstelle meiner Reise werden.
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