Mehrere Jahre nun arbeite ich daran mir das Hamsterfell abzuziehen. Das Hamsterrad steht fast still.......im Käfig.
Vollzeitarbeiten, Limousine, Motorrad, Markenklamotten, Parties, Restaurants, Überstunden, Frauen, Vollzeitarbeiten, Saufen, Konsumieren, Arbeiten, Konsumieren, Arbeiten, Urlaub, Arbeiten, Denken, Denken, Arbeiten und Weiterdenken...
So ging das los...mit 17...sich was "aufbauen"... Das Aufbauen war über 10 Jahre lang ein Konstrukt aus ständiger Arbeit, materiellen Gütern und eine persönliche Darstellung. Die Darstellung "jemand" zu werden, jemand zu sein...und dann wird man von seinen Mitmenschen gehasst und geliebt....für seine Darstellung.
Ich beneide die Menschen, welche sich von Anfang an nie für den Konsumwahn interessierten, die Natur, die Welt und das Leben als ausreichend Glück beinhaltend betrachteten und den Sinn im Sein an jenen Orten fanden, an denen sie nie zuvor gewesen sind, an denen Menschen nichts besaßen, an denen die ärmsten Menschen dieser Welt fragen, ob sie dir irgendwie helfen können.
Ich habe das Gefühl von etwas infiziert worden zu sein, was jedem Menschen die Freiheit nimmt Mensch zu sein...ihm die Flügel stutzt...ihm das Menschsein nimmt...
Heute bin ich 31, vor ca. 2 Jahren bin ich hier gelandet...einige können sich erinnern. Ich habe das Hamsterrad verlangsamt...ich stehe oft vor diesem Rad im Käfig und weiß immer: "Es ist richtig"...."Es ist richtig!".
Die Tage vergehen viel zu schnell...ich habe keine Zeit zum Lernen, für das Abitur...denn ich muss Lesen! Lesen über das Abenteuer Leben, Lesen über Glück, Lesen über Kulturen, über fremde Welten, über das Reisen durch die Welt...und zwar mit allem was man besitzt...komprimiert in einem Rucksack. 10.000 Dinge, die wir nicht brauchen, eine quälende Last.
Ausstieg bedeutet für mich eines Tages alles zurückzulassen, Wohnung weg, Besitz weg, Bekannte weg, Freundin weg, Freunde weg...alles weg... nur ich, mein Rucksack, mein Zelt ... und die Welt.
Es gibt so viele Fragen und noch mehr Antworten. Jede beantwortete Frage lässt eine neue entstehen. Breche ich das Abitur ab? Wofür brauche ich es? Und das Studium? Bin ich vorbereitet? Brauche ich Geld? Was ist Geld? Was ist Sicherheit? Was ist Angst? Wohin? Brauche ich ein Ziel? Brauche ich einen Plan? Warum so viele Fragen? Brauche ich diese Fragen? Wann ist der Moment? Wann lasse ich los? Wann, wenn nicht jetzt?
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WARUM NICHT JETZT?
Das Meer am Rauschen, die Wellen wanken - frische Luft, getrübte Sicht.
Die Uhren quälen meine Gedanken - ich möchte diese Uhren nicht.
Der ewige Plan, ein ewiges Spiel - Tag für Tag ein Stückchen mehr,
die ewige Suche nach Glück im Ziel - wenn doch nur der Plan nicht wär'.
Gedanken, Träume und die Zeit - mit jedem Augenauf und -zu
Sorge, Ängste, Sicherheit - Illusion und Grund bist du.
Schon ab und an, ans Meer gefahrn' - ein Ziel erreicht, ein Ziel gesetzt
doch immer noch der selbe Plan - Weshalb, wieso, warum nicht jetzt?
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Schön, dass es euch gibt, dieses Forum ist für den einen oder anderen ein Leitfaden und ein Quelle zum Schöpfen neuer Kraft.
Es ist ein bedeutendes Werk.
Liebe Grüße, Ellisdi.
_________________ ----- Nimm einmal an, es würde im Leben gar nicht darum gehen etwas zu erschaffen, sondern es ginge nur darum, deine Einheit mit allem und damit die Bedeutungslosigkeit von allem zu erkennen. Das Leben wäre plötzlich das Paradies. Im Tod erfährst du, dass es genau so ist. -----
----- Es ist besser keine geregelte Arbeit zu haben, keine Freunde, keine Kinder und die anderen denken das sei traurig, aber innen drinnen ist man glücklich, als umgekehrt eine angesehene Arbeit, Freunde, Kinder zu haben und die anderen denken man sei glücklich und innen drinnen ist man traurig. Das letztere ist der Normalfall. -----
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