Andi hat geschrieben:
Aber insgesamt ist wohl die Botschaft von Jesus und Bibel eher, dass die gelebte Beziehung und das bedingungslose Vertrauen zum Vater (Gott) und auf Jesu Erlösung, für uns der Weg ist ...
Belege?
Ich habe m. E. nicht "einen", sondern DEN EINZIGEN Weg aufgezeigt, namentlich "
das ultimative Gesetz", nach dem geurteilt wird. Wenn es ein anderes Gesetz gibt, dann hilf mir bitte: Wo steht, dass es (darüber hinaus?) andere Urteilsmaßstäbe gibt, die die vorgenannten ersetzen oder ergänzen (können)?
Ich weiß, es gibt nicht wenige, die der "Glaubensgerechtigkeit" huldigen. Doch das ist der "paulus'sche Weg". Ironischerweise kannte jedoch Paulus Jesus nicht einmal, hat ihn lediglich in einer Vision gesehen, die nicht mal seine Wegbegleiter teilten, obwohl sie sich zur selben Zeit am selben Ort befanden. Hier muss also die Entscheidung getroffen werden:
"Folge ich Paulus oder Jesus?" Beides geht nicht; denn dazu stellt sich Paulus viel zu oft offen gegen Jesus, Moses und etliche andere Propheten (vgl. u. a. Rö 10).
Paulus hat geschrieben:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
vs.
Jesus hat geschrieben:
Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute.
Die Ironie dabei ist, dass die Kirchen mit Jesus nicht viel anfangen können. Er lehrte "mit Vollmacht", konterkarierte also den Zweck und das Ziel der Kirchen (
"Es kommt niemand zu Gott, denn durch mich!"). Paulus hingegen eröffnete den Weg der mittelbaren Gewalt über die Gemeinde (
"Es kommt niemand zu Gott, denn durch uns!").
Das Ergebnis des Glaubens ist kontrollier- und interpretierbar. Das Ergebnis der Taten spricht jedoch für sich selbst. Zudem ist durch die jesus'sche Werkgerechtigkeit niemand ausgeschlossen, zeigt er seine Gottesehrfurcht doch durch seine Taten; selbst dann, wenn er nie von Gott/Jesus gehört hat. Die paulus'sche Glaubensgerechtigkeit ist jedoch ein Isolations- und damit Machthebel. Sie - und sie allein - garantiert eben genau jene Kontrolle, die Jesus einst so vehement ablehnte, als er etwa dem Tempel stürmte und mit Vollmacht lehrte und die Weitergabe seiner (der göttlichen) Lehre mit Vollmacht verlangte (
"Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, so bin ich mitten unter ihnen.").