Grüßt euch.
Meine Gedanken zu einer Vorstellung in einem Aussteigerforum decken sich im Grunde mit denen, die mir auch allgemein Probleme bereiten. Ich spreche davon, mit meinem derzeitigen Leben nicht klarzukommen und weiß im Endeffekt nicht, wie ich das ändern könnte. Ich habe zwar meine Vorstellungen, weiß aber nicht, ob diese wünschenswert sind, hatte meine Ziele, muss aber langsam einsehen, sie nicht erreicht zu haben oder umsetzen zu können.
Konkret:
Entweder ich ändere etwas elementar, ohne Rücksicht auf Verluste, analog zum Spruch: „Das Kleine und Gute ist der Feind des Großen und Besseren“ und der darin beschriebenen Einsicht, dass einen die kleinen Freuden vom zentralen Problem ablenken, oder ich setze dem Ganzen ein anderes Ende.
Mein Problem ist, ich bin völlig neu im Thema Aussteiger, wenngleich mich rudimentäre Gedanken dazu schon seit Kindertagen begleiten. Die möglichst große Distanzierung zur Natürlichkeit von „Mein Geld, mein Discounter, meine Mietwohnung“ hat mich hinsichtlich eines natürlichen Lebens fantasielos zurückgelassen. Insofern ist es schwer meinen Drang die Wohnung, Habseligkeiten und bekannte Mitmenschen aufzugeben und „einfach loszuziehen“ zu folgen. Demzufolge suche ich Menschen, die ggf. bereit sind, jemand wie mich aufzunehmen, um mich sinnbildlich praktisch und theoretisch in das Thema einzuführen, ERSTE Erfahrungen zu sammeln.
Leider, darum auch mein Eingangssatz „decken sich..“ und wie zuvor zum Ausdruck gebracht, würde ich „keine“ spezifischen Qualifikationen mitbringen. Ich bin um die 30, Sozialhilfeempfänger und ein Kind der klassischen Zeit: Ohne (nahezu) Handwerkserfahrung, Gartenarbeit, Kochen und dazukommend, auch kein Jurist..
Um mich nun nicht nur ungeschickt, einseitig negativ darzustellen, lasse ich mich in den Worten von Hesses Siddhartha wiederfinden, die sinngemäß lauten: „Was kannst Du? - Ich kann atmen!“. Das soll nun weniger witzig und banalisierend klingen als es ist, ich verstehe darunter, dass mir Selbsterkenntnis, Weisheit und Sittenlehre viel bedeutet und dies auch meine bisherigen Freizeitbeschäftigungen gezeichnet hat: Ich lerne gerne Dinge auswendig, habe zumindest über ein Jahr Erfahrung in Zenmeditation, interessiere mich für Seinsbildung, herkömmlich würde man dies unter Begriffen wie Kunst, Mathematik und Philosophie begreifen. Alles in Allem ist der luftige Geist mein Element, jedoch nicht die klarste Luft von allen. Feuer meine Sehnsucht, Wasser meine Seele und eine Frau fürs Herz mein Begehr (nur der Vollständigkeitshalber..). Das Erdelement – dem ich dem Sternzeichen nach zugehöre, ist mir ein Rätsel, obgleich mir Wald- und Graslandschaften die Liebsten sind, Berge und Gewässer mich betten. Tierlieb bin ich ganz besonders, habe noch nie Drogen genommen, rauche und trinke nicht – gegen künftiges Vegetarierdasein hätte ich nichts einzuwenden.
Ja, wie Du vielleicht entnehmen kannst spielt sich sehr viel im Geiste ab und hat wenig greifbares, so muss ich halt mit dem omnipräsenten Begriff Naivität kokettieren und zu meinen Gunsten mit „Spontanität“ und Erfahrungssammlung übersetzen.
Meine Vorstellung ist eigentlich jene, dass ich mit dem Leben nichts mehr anzufangen weiß und so, frei bin, an einem Projekt ganztägig, allen Ortes, mit Handwerkskraft und Muse teilzunehmen – der BWLer würde es wohl „Humanressource“ nennen -, meiner persönlichen Neigung entsprechend vielleicht ein Natur- und Tierschutzprojekt, neben einem eigenen und bislang erbärmlich gescheiterten Kunstprojekt. Allerdings geht es mir, fürs Erste, primär darum die Fantasie "anderes Leben" zu beseelen.
Ich bin zeitlich (ob übermorgen, in zwei Wochen und für Tage, Woche/n etc. egal) und örtlich (ob Deutschland, Österreich, Spanien etc., ob Wald, Scheune, Wohnung egal) weitgehend ungebunden (finanzieller Rahmen) und stelle mir vor Dich/Euch für eine Kennenlernphase zu besuchen. Finanziell kann ich für Essen und kleinere Ausgaben/Zugaben (wie gesagt, Sozialhilfeempfänger) aufkommen.
Liebe Grüße.
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