Servus Leute,
Ich bin Martin und neu hier. Nach teils kläglichen Versuchen in anderen Foren über das Thema Ausstieg zu sprechen bin ich nun hier eingestiegen. Der Einstieg in den Ausstieg hoffentlich!
Mein Thema bzw Plan ist, den Ausstieg aus der Roboterwelt zu schaffen. Ich bin vom alltäglichen Arbeiten einfach völlig k.o. !!!
Und das mit Ende 30!
Hier im Ländle (komme aus BaWü) ist man dann schnell ein fauler Hund, Taugenichts, Parasit oder was sonst noch immer.
Wer im Hamsterrad nicht mitläuft, läuft dagegen! Man ist Außenseiter und wird alsbald von seiner Umwelt diffamiert.
Die Guten wollen einen bestenfalls noch überreden wieder ins Hamsterrad einzusteigen, weil es schließlich schon immer so war und sich das einfach für einen ordnungsgemäßen Bürger so gehört. Die Bösen erklären einem zum Parasiten, für den sie ihre Steuern zahlen sollen.
Kurz zu mir, da es ja hier ums Vorstellen geht:
Ich war nach über 20 Jahren im Job (inkl. Ausbildung) arbeitslos geworden. Das erste Jahr war schnell vorbei. Dann gabs paar Monate Hartz4.
Und soll ich euch was sagen: ich hab mich in dieser Zeit richtig gut gefühlt!
Und nein: mir wurde nicht langweilig. Ich entdeckte das Leben neu!
Mir fiel auf, dass der Tag 24h hat. Im Job war es größtenteils ein retten in den Feierabend/Wochenende was beides immer schnell vorbei war.
Alle sagten: "ok. Du hast eine schlechte Erfahrung im Job gemacht. Finde was Gescheites und alles wird gut und Du wieder glücklich!"
Und es geschah! Ich fand eine neue Arbeit! Ich bin dabei. Nach wie vor.
Der Job macht sogar sehr viel Spaß!!! Das Glück war gefunden dachte ich.
Nach einigen Monaten dann die Ernüchterung:
Ich komme mit der Alltagslast nicht klar. Überstunden werden zwar bezahlt, aber diese müssen erstmal geleistet werden. Mein Tag beginnt um 7h mit der Anfahrt zum Job. Um 8h beginnt die Arbeitszeit. Ich fahre im Außendienst inklusive Heimfahrt dann bis circa 17h30 bis 19h30. So die Regel. Vereinzelt ist mal um kurz vor 17h Schluß. Da ich schon regulär 41h Stunden arbeite kommen noch 15+x dazu.
Für mich bleibt unterm Strich die Erkenntnis, dass es einfach nur 3 Wege gibt:
- durchhalten und Geld verdienen
- einen Job suchen mit 35hWoche. Pünktlich heimgehen und kein Geld verdienen. HandinMundPrinzip
- Vollausstieg und Hartz oder Rente beziehen
Wie gesagt macht mir der Job Spaß! Daran liegt es also nicht.
Ich fühle mich für die heutige Arbeitswelt einfach nicht mehr geschaffen! Ich habe das Gefühl, und sei der Job noch so genial, auf dem falschen Planeten zu sein.
Ich bin ratlos. Mir wäre es lieber ohne Geld und dafür ohne Druck zu leben. Mit Hartz bekommt man Dampf gemacht. Langfristig also keine Lösung.
Da ich mich psychisch nicht in der Lage befinde weiter im Hamsterrad mitzulaufen, frage ich mich ob ich über ärztliche Gutachten in Frührente gehen kann?
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin im Forum oder wieder als fauler Sack abgetan werde. Meist herrscht die Mentalität vor, dass wer nicht arbeitet auch nicht essen soll. Das finde ich ziemlich traurig in einem Land wie Deutschland.
Wer hat eine Idee bzw kann mir einen Rat geben wie man dem Hamsterrad entspringen kann?
LG
Martin