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strega hat ja im letzten beitrag schön beschrieben, wie sie ihre abhängigkeit von zigaretten erlebt hat und wie sie ihren kampf über ihre zigarettensucht gewonnen hat.
vielleicht hat noch jemand hier seine/ihre geschichte seiner/ihrer sucht ?
tabak, koffein (manche trinken am tag 15 tassen), medikamente ... sind wegen ihrer gesellschaftsfähigkeit fast unauffällige begleiter - schwierig solches als sucht zu greifen.
alkohol und spielsucht, sofern offensichtlich, ist schon eher auffällig und als sucht erkennbar.
bei den "klassischen drogen" unterscheidet man zwischen weichen und harten drogen, nach gefährlichkeit und suchtpotential. diese unterscheidung ist nicht einfach, durchaus umstritten und wird wohl auch politisch missbraucht. es gibt aufstellungen, bei denen alkohol als droge mit höchstem schadenspotential gewertet wird und tabak direkt hinter kokain platziert wird.
die entstehung einer sucht, verlauf und evtl."herauskommen" hat sicherlich muster, ist aber letztendlich doch individuell.
obwohl also schon der begriff "droge" nicht einfach zu fassen ist, die unterscheidung zwischen gesellschaftsfähigen drogen und weichen/harten drogen etc. nicht eindeutig ist,
und der verlauf von konsum und sucht trotz wiederkehrender muster individuell ist,
versuche ich mal eine kurze zusammenfassung zu diesem thema:drogenkonsum und drogensucht entsteht aus fehlender eigener substanz (fehlendem innerer halt, vakuum, sehnsucht nach mehr)
und ist in der anwendung ein selbstbetrug (mir geht es gut, kick, ich kann aus meinem inneren gefängnis raus).
neben den körperlichen schäden führt permanenter selbstbetrug zu realitätsverfremdung
und isolation. die leistungs- und lebensfähigkeit nimmt ab.
die sozialen folgen sind ein zerstörtes ich, zerstörte beziehungen und kaputte familien,
evtl. kriminalität und folgekosten für die allgemeinheit.
aus drogenabhängigkeit raus zu kommen ist schwierig aber möglich,
sofern der/ die betroffene selbst will.
aussperren und bestrafen von abhängigen verlagert das problem und bringt wenig.
letztendlich sind betroffene und deren angehörige und das soziale umfeld und staat
recht hilflos -
der beste weg ist wohl vorbeugung
und im bedarfsfall ein begleiteter ausstieg aus drogen.
last but not least:zu wenig angeprangert werden die abhängigkeiten vieler patienten über lange jahre oder das (fast) ganze leben von psychiatrischen systemen - in meinem umfeld nehme ich zuviel dauerkranke wahr, welche anstatt geheilt zu werden, unnötig im stadium ihrer krankheit festgeschrieben sind - zum wohl eines gut funktionierenden apparates. diese sucht fokussiert sich auf abhängigkeit von ärzten, therapeuten, medikamenten und finanzieller polsterung und zerstört leben.
die esssucht, ich meine die gesellschaftsfähige fresserei, welche nicht nur übergewicht produziert sondern, wie alle falsche ernährung, ungeheure gesundheitsschäden, wird kaum als sucht deklariert - bestensfalls als falschen lebensstil.
falsche ernährung dürfte aber mehr "herztote" und andere krankheiten zur folge haben, als viele andere "anerkannte" süchte.
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