Hey Lehrling 89,
herzlich willkommen.
Ich war 96/97 unterwegs, davon 5 Monate in Indien. Allerdings nicht als Aussteiger, eher als Overlander, mit der family. Wir wären aber auch gerne irgendwo geblieben, wenn sich was ergeben hätte. Wir waren damals auch aufgebrochen aus dem Grund, weil wir das Gefühl hatten - bloß weg hier.
Wir fühlten uns erdrückt, hatten das Gefühl zu ersticken, wenn wir länger in Deutschland geblieben wären. Das Ganze war eher son´ne Fluchtakion. Hinzu kam noch, dass ich bis dato noch nichts von der Welt gesehen hatte, außer Dänemark und Österreich. Unsere Tochter sollte eigentlich eingeschult werden - Zwangseinschulung, wie ich das hasse. Also hatte ich auch ein bisschen Panik, dass die Tretmühle losgeht, bevor ich gelebt habe - ich war noch jung. Wir haben denen vom Amt ´ne Geschichte erzählt und sind dann weg. Bei meiner Mutter haben die noch rumgenervt, weil das Kind nicht aufzufinden war. Es war eine wunderschöne Zeit, ich möchte sie nicht missen. Habe viel gelernt, erfahren, hinterfragt, rundum hat sich mein Leben verändert. Ich denke es ist schon schwer, in Indien zu bleiben. Entweder man findet was an Tätigkeiten, wo man in Indien leben kann und Euros verdient oder man begnügt sich damit zu leben, wie die Inder. Aber da unsere kleine Tochter damals mit war, wollte ich ihr nicht ein Leben bieten, was täglich nur aus Reis besteht
Schulgeld muss man auch aufbringen, das war son´ne Verantwortungsfrage. Wir hatten echt keine Kohle, an einigen Tagen, hatte ich das Gefühl, dass wir nicht mehr zurückkommen, weil wir kein Geld mehr haben.
Aber ehrlich, das ist alles lange her, es hat sich viel dort verändert.
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten sich heute auftun könnten.
Viele Eurupäer leben auch gut von dem Handel - Indien - Europa. Mit Klamotten, Schmuck, Handweksgeschichten, leben dann eine gewisse Zeit in Indien und treiben dann Handel in Europa.
Gruß Shiva