@m0rph3us: Ich hasse Marketing, bin schliesslich kein Krämer (obwohl im Moment muss ich das mitunter tatsächlich anstreben, argl...
Ich merke es, es ist ... zeitintensiv... habe mir den gestrigen Tag genommen dafür, aber gestern hab ich auch nix mehr gross geschafft, was wirklich einen Sinn macht, in folge hatte ich ein mieses Gefühl... ausserdem ich diskutier leider liebend gerne, da verzettel ich mich schnell -> leb zu sehr in meiner Welt... komm nurnoch selten runter von meiner Scholle.... und habe die letzten Jahre viele Entwicklungen nicht nachvollzogen oder andere Abbiegungen gewählt.
@Megalitiker: Ich glaube eben einfach die Mär nicht, dass das alles so in der Form stimmt, wie das heute dargestellt wird.... Das heutige System hat jeden Grund diese Zeit als finster, übel und brutal darzustellen, um die scheisse heute als Verbesserung zu verkaufen.
Aber ich weiss gut Glassperlen von Brauchbarem zu unterscheiden, und das damalige Leben bot deutlich mehr Autonomie als heute - allein schon deswegen, weil noch nicht so grosse Menschenmassen herangezüchtet worden sind.... viele nervige Effekte heute folgen einfach aus Dichtedruck.
Lärm, Enge und in Folge sozialen Reibereien - ich bin der Meinung dass viele Stressoren besser einfach nicht "erfunden" worden wären... bzw unter dem einfachen Volk besser nicht verbreitet worden wären.
Die Stellung des "(Frei)Bauern" ist nur eine nüchterne Analyse meines im Moment verfügbaren wirtschaftlichen Potentials. - ich bin nicht vermessen genug anzunehmen, dass ich mehr vermag im Moment, zum Vergleich mein Urgrossvater hatte dezent etwas mehr... i
Ich verfüge nurnoch einen mikrigen Fliegenschiss von einem Verschlag, der gerade mal für mich plus crew reicht... und im Moment echt fordernd ist....
Ausserdem Ich beherrsche die Codes der Oberschicht ohnehin nicht - ergo Essig mehr anzustreben und erstrecht nicht bei der Wirtschaftslage, ausserdem komm ich auf das Verhalten dieser Emporkömmlinge erfahrungsgemäss nicht gut klar, werd dann evtl garstig wenns mir reicht......
Zu den Things, deine Annahme ist so nicht korrekt, die Strukturen sind ineinander übergegangen - Später wurde aus den Things ein Akklamationsritus genannt Huld - selbige wurde regelmässig von allen Freien entweder erneuert oder eben nicht.... erst mit der Mediatisierung verschwand dieses Stammesrechtliche Überbleibsel vollständig, zusammen mit der Allmende und der Fehdeordnung - das war auch der Übergang zum absolutistischen Territorialstaat mit kostspieligem einheitlichem stehendem Heer. Vorher galt die Lehensordnung - die gab mitunter vor, dass du für die Ausrüstung selbst sorgen musstest, Armeen wurden erst ausgehoben wenn man sie brauchte - Berufssoldaten waren nur die Reisigen und ihre adeligen Herren.... auf einer "Normalen" Burg waren idR nur etwa ein dutzend Berufskrieger.... Für mich klingt das nach einer eher dem Kriege weniger zugewandten Zeit - Mag sein, dass man sich ab und zu gedroschen hat, aber das waren keine echten Völkerkriege* , sondern teilweise sehr ritualisierte Kämpfe.
Rein technisch ist es auch unsinnig ständig die Bauern als Miliz auszuheben, denn wer macht dann die überlebenswichtige Arbeit, vorallem wenn du zuviele von ihnen verlierst? Du hast nur sehr wenig Spielraum für Verluste, wenn du kein wirtschaftliches total Desaster willst.
Zu den Bauernaufständen: Da war vielmals auch der niedrige Schwertadel beteiligt, weil der verlor ja durch die Mediatisierung in erster Linie seine Stellung während sich gleichzeitig die Bedingungen durch Kälteeinbrüche auch für die Bauern verschlechterten, und die Fürsten gleichzeitig mehr Krieg führten, wegen des schwindenden Ertrags durch Kälte und eben die Zunahme der Macht der Städte, sowie neue Waffentechnik die Ritter obsolet machte, und der Geburt des Kapitalismus im Schlepptau der Reformation... also das ist alles erheblich komplexer, welcher Akteur warum was tat....
->Das Mittelalter war eine Warmzeit und wir gehen jetzt auch in eine
......
(*mit Ausnahme der Kämpfe gegen den Islam)
Jedenfalls wird deutlich der Staat hat seit besagter Mediatisierung ausschliesslich einzig den primären Zweck der Kriegsführung, alles andere ist Firlefanz um die Effektivität des Militärischen Apparats zu steigern....
Also ist allein die Existenz eines solchen neuzeitlichen Staates als unbedingter Wille zum Kriege zu sehen.... Deswegen halt ich auch nichts von solchen Konstrukten.
Zur Knechtschaft: Was ist wohl die ärgere Knechtschaft, nen kleinen Selbstversorgerhof einfach gestellt bekommen und dafür halt 10% mehr produzieren, aber du dabei alles selbst einteilst und du von der Dorfgemeinschaft aktiv unterstützt wirst und das Wie kaum kontrolliert wird ODER ein heutiger Arbeitsvertrag der in der Regel verhindert, dass du die Hälfte des Jahres die Sonne siehst, und nur drei Wochen "Schollenflucht" erlaubt? Für mich ist die Entscheidung da ziemlich klar