Abend. Das Forum wurde von mir über 4 Monate abandoned, und vor ein paar Tagen begann ich wieder damit, hier ein wenig hineinzulugen. Nur vorweg Jepe: ich bin kein Kandidat für dein Unterfangen. Aber du schriebst über das mitteleuropäische Klima, das hat mich dazu veranlasst hier zu schreiben. Auch dieses Jahr bemühte ich mich darum, die Rhythmen der Natur mitzukriegen. Und es gelang mir einigermaßen. Dieses Jahr war einzigartig (ich weiß: Trivialaussage
). Jedenfalls war ich schon im Februar/März nackig draußen an ein paar abgelegenen Stellen, wenn die Sonne schien. Z.B. war da der Tag, an dem ich halt nackig auf einem Asphalt Boden lag. Der Wind war kühl, fast kalt und der Boden auch. Wenn der Wind schwach war, war das einfach angenehm kühl und warm gleichzeitig. Ich merke, dass ich die Sonne auf der Haut nicht mehr so gut vetrage, wie noch vor einigen Jahren. Der Schatten ist mein Freund geworden. Die Sonne ist mächtig. Es ist ein Ausbalancieren. Ich habe mir die Lippe angeschaut! Vor ein paar Wochen erkundete ich sie an einem Tag, wo die Sonne so gut wie garnicht hinauslugte und es fast durchgängig, wenn auch schwach, regnete. Mein übergworfener leichter Regenmantel war ein Segen. Doch was war die Luft dick und voll und schwanger von Düften! Ich weiß, dass es Leute gibt, die Kopfschmerzen von dem Wetter kriegen und es auch anderweitig nicht vertragen. Sowas, so sagt man, hänge auch mit dem Alter zusammen. In der Stadt sich fortzubewegen macht einfach so wenig Spaß.
Aber ich bin auch dankbarer für meine 'schäbige' Bude geworden.
Ich habe dieses Jahr noch keine Nacht im Freien verbracht. Gestern hätte ich es evtll. gemacht, ich hatte sogar Pennzeuch dabei. Ich fuhr und lief einfach mal Stadtauswärts und schaute was passieren würde. Aber es sollte einfach nur eine Runde werden, wobei ich altes mit neuem verknüpfte. Zudem gingen mir an einem spot die Mücken zu sehr aufn Keks und ich hatte einfach mehr Bock, bei Dämmerung umherzuroamen. Aber so ginge das von der Temperatur mega fit.
Anfang Mai: der Tag war noch recht jung und ich wollte sehen, wie es um diesen einen Wald bestellt war, da ich seit zwei Wochen nicht mehr dort war. Wie war er aufeinmal überwuchert! Nur noch zarte (sehbare aber nicht mehr gangbare) Überbleibsel von Schlüsselblumen. Aber ich war neugierig, so setzte ich jeden Schritt mit bedacht und sprang umher, um nur so wenig wie möglich kaputt zu machen aber vorallem wegen den Zecken. MAN waren die penetrant! Da war ein dicker umgefallener Baum, der wunderbar dafür zu gebrauchen ist, um auf die andere Seite des Flusses zu gelangen. Auf ihm wuchs ein junger anderer Baum, an dem ich mich mit einer Hand festhielt, um mich hochzuziehen. Und prompt hatte ich, ich weiß nicht, mindestens 5 mittelgroße Zecken auf dem
Handrücken. Wie dem auch sei, ich suchte nach einem Rastplatz, den ich auch fand. Die Sonne war an diesem Tag die ganze Zeit am ballern. Und ich war fast nackig (xD), aber das war richtig geil in diesem halbschatten. An diesem Platz sind einige Stellen, wo man sich frei bewegen kann, ohne auf jeden Schritt achten zu müssen. Es war ca. halb zwei am Mittag und ich fasste den Entschluss, auf jeden Fall bis zur Dämmerung zu bleiben. Ich wollte sehen, was ich mit meinen beiden Händen ohne Werkzeug so anstellen kann. Also stellte ich mir Stöcker zu einer Art Kuppel zusammen, bis die Dämmerung da war. Die Kuppel ist erstaunlich schlecht geworden. Aber ich will sie auch nicht komplett herabwürdigen, immerhin steht das Dingen (wahrscheinlich) immer noch da. Jedenfalls kratzte ich mir etwas Laub zusammen, um mich zuzudecken aber es reichte gerade mal für die Beine. In Laub sind auch Zecken, deswegen werde ich das nicht mehr machen. Zumindest ein wenig Vorbereitung ist wohl nie verkehrt. Als es dunkel war, musste ich feststellen, dass die Bauernfenster ziemlich nah dran waren und ein Hund bellte richtig krass. Es wurde doch kälter als gedacht. Aber ich trotzte. Ich konnte dösen, aber richtig schlafen konnte ich nicht. Schauder fuhren durch meinen Körper. Gegen 2 Uhr Nachts hatte ich k.B. mehr. Klar, ich hätte da verharren können und wäre auch nicht gestorben. Aber ich wollte lieber in mein Bett. Ich rannte halb blind durch den Wald und wusste, dass ich ein Narr war.