Das Thema "Aussteigen" in der medialen Welt.
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Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

So 10. Feb 2019, 23:46

Megalitiker hat geschrieben:Es stimmt ja das die Wirtschaft SO nicht mehr funktionieren wuerde. Aber muss sie das? Sie wuerde anders funktionieren. Vielleicht muss ich mir dann nicht aller 6 Monate ein neues paar Schuhe kaufen.

SO wie das (Schuld-Geld) kapitalistische System angelegt ist, kann und würde es nicht mehr funktionieren, wenn die Menschen in nennenswerten Größenordnungen sich verweigerten, in einen Bummel- und Konsumstreik träten, weniger arbeiteten und mehr lebten und sich profitunabhängig selbst verwirklichten.
Dieses derzeitige System braucht zwingend permanente Nachfrage und Kaufbereitschaft um die Profitbedürfnisse der Anleger und Mitspieler im Monopoly zu befriedigen und die mit jeder Schuld, jedem Kredit geschaffenen Zinsforderungen zu bedienen.
Das kapitalistische System hat Entwicklungen und Innovationen hervorgebracht wie kein anderes System, ist bzw. war einer "sozialistischen" Planwirtschaft hier haushoch überlegen.
Jetzt jedoch sind die Märkte an Konsumgütern der entwickelten Industrienationen gesättigt, jetzt kippt das Ganze, funktioniert nicht mehr.
Kurz- statt langlebige Güter werden produziert, oft mit falschen Versprechungen oder unter Lug und Betrug und das Ganze extrem zu Lasten der Umwelt der Natur und Gesundheit der Menschen.
Dieses System hat ausgedient, die Verwerfungen und Widersprüche sieht man täglich im real Live oder in den "Nachrichten" zu territorialen, europäischen oder globalen Konflikten und Problemen.
Jeder muss sich selbst überlegen, wo er sich im nahenden "game over" des derzeitigen Systens positioniert, wie weit man sich für ein sterbendes, inzwischen krankes System noch verschleißen will und dies zulässt, wie weit man sich aufregen will und im Klein KLein seine Kämpfe austrägt oder sich seine Nischen sucht, jetzt schon Alternativen lebt und auf bessere Zeiten und Zustände hofft.
Zuletzt geändert von Jana am Mo 11. Feb 2019, 03:07, insgesamt 1-mal geändert.

So 10. Feb 2019, 23:46

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 01:28

Jedes Wort trifft es mal wieder Jana. Ich frage mich schon lange wie krank oder sinnvoll ist ein System das nur noch kurzlebige Gueter produziert um das Konsumrad am laufen zu halten.
Und die eigentlichen Verlierer, die Konsumenten spielen nur allzugern mit. Zu Weihnachten wird unglaublich viel Strom verbraucht. Ob das Moebel, Carport oder ein Zaun ist. Die Leute warten ja nicht mal bis was kaputt ist. Alle Augenblicke muss was neues her. Es werden genuegend Nahrungsmittel produziert. Warum sollen/wollen die Leute immer noch 8 Stunden jeden Tag malochen? Und wenn der Staat Glück hat, schmeissen sie noch vor der Rente die Hufe hoch.

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 08:40

Megalitiker hat geschrieben:Silvi, wenn ihm die Formalitäten zu stressig sind, kann es ihm nicht schlecht gehen und in der Überschrift steht freiwillig.


doch es geht ihm sogar sehr schlecht.
, du solltest seine aussagen, aufmerksamer lesen :wink:
du kennst solche leute nicht.
die muss man an die hand nehmen und überall mitgehen, bis alle behörden/formalitäten durch sind.
alle kommunen bieten sowas an

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 08:45

Megalitiker hat geschrieben:Es werden genuegend Nahrungsmittel produziert. Warum sollen/wollen die Leute immer noch 8 Stunden jeden Tag malochen?


weil für mehr mehr immer mehr platz ist.... :lol:
die gehen doch alle freiwillig malochen... :wink:
aber die meisten gehen zur arbeit, weil ihnen sonst die decke auf dem kopf fällt.
was soll man auch in einer blockwohnung sonst machen :lol:
und sehr vielen leuten macht arbeit auch spass.
es ist nicht so dass alle einer verhassten tätigkeit nachgehen.

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 10:48

:daumen eine schöne Diskussion hat sich hier entwickelt.
Aber im Sammelthread warscheinlich eher unpassend. Sorry Morpheus. Aber ich denke es wäre angebracht die Diskussion abzutrennen.
@ Jana - Das hast Du mal wieder schön geschrieben. Ich lese immer öfter das wir mehr und mehr werden die so leben. Wenn ich allerdings die Umsatzzahlen an Ostern oder Weihnachten oder Silvester sehe, kann ich das nicht so richtig glauben.
Und wegen dem positionieren im untergehenden System, sei vielleicht noch mal angemerkt, dass dieses System gerade dabei ist nicht nur sich selbst zum Untergang zu verhelfen, sondern dabei ist "alles Andere" mit in den Abgrund zu reißen....

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 12:51

und viele sind heilfroh zur arbeit gehen zu können, damit sie den partner nicht mehr sehen müssen :P

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 13:10

@ Jana: 100% Zustimmung!

Warum so viele den Zustand des Arbeiten-Gehens und Konsumierens vergöttern hat natürlich sehr vielfältige Gründe. Das kann man nicht an ein paar kurzen Sätzen fest machen, sondern ist sehr komplex.

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Mo 11. Feb 2019, 19:48

Silvi, mir ist klar das einigen ihre Arbeit Spass macht. Aber ich weiss zum Beispiel von 2 Inschenoeren die nicht gern zur Arbeit gehen. Es duerften wohl die wenigsten sein. Schon gar keine Fliessbandarbeiter oder Containerpacker.
Die Motivation ist wohl hauptsächlich Geld. Welches dann teilweise sinnlos wieder ausgegeben wird. Ich gebe zu das Geld zu haben das Leben auch einfacher macht. Ich und einige andere haben ihre Prioritäten aber nun anders gesetzt. Mir ist derzeit Freizeit und Freiheit wichtiger. Mir gefaellt mein derzeitig selbstbestimmter Arbeitstag sehr gut. Bin Abends muede und kann auch mal frei machen.
In Hamburg war es tatsächlich schon so das ich regelmäßig spazieren gegangen bin um meinen Tag rum zu kriegen.

Zu Spencers Link. Da liesst du wohl zwischen den Zeilen was anderes. Er wuerde auch in einer Wohnung leben. Hat das in 20 Jahren aber nicht realisiert. Bisschen Behoerdenkram. Scheint mir nicht oberste Priorität bei ihm zu sein.

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Fr 5. Apr 2019, 05:28

Ein wenig Lektüre zum Morgenkaffee gefällig ?

Abseits jeglicher Zivilisation: Liebespaar lebt ganz allein Wald bei Ludwigslust


Mehr Idylle geht nicht. „Im Frühling, wenn der Flieder explodiert, denken wir zuweilen: Nun wird’s kitschig“

Franziska und Carsten sind keine Esoteriker, Aussteiger oder Super-Ökos. Hier gibt’s Kaffee und Zitronenkuchen (Backmischung!)

Aber nicht auf der Survivalwelle oder dieser im Wald-Baden-Nummer“, sagt er. Der umarmt keine Bäume, der fällt zur Not welche für Brennholz und pflanzt Bäume an.

Eine ganz individuelle Exitstrategie auf den Wahnsinn einer immer schneller werdenden sich permanent ausbeutenden Gesellschaft, die sich von humanistischen Werten und romantischen Idealen abwendet. Jede Revolution beginnt in Familie.


Zum Artikel http://m.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Kultur/Franziska-und-Carsten-Jebens-haben-sich-vom-Hamburger-Stadtleben-abgewandt-leben-bei-Ludwigslust-mitten-im-Wald-und-haben-darueber-ein-Buch-geschrieben

Re: Sammelthread: Bücher/Artikel zum Thema Aussteigen

Di 9. Apr 2019, 18:06

da, in Lana, war ich kürzlich....
heut läuft mir irgendwie, ohne dass ich ihn gesucht hätte, dieser Artikel nach, schon interessant irgendwie:

https://www.barfuss.it/leute/der-falschauergeist
ein sogenannter Sandler, der auf der Mülldeponie gelebt hat und mit Strassenmusik sein Auskommen verdient hat
und was ich so toll find daran gerade,
dass zwanzig Jahre nach seinem Tod dieser Artikel erscheint....
und der Link fängt mit "We miss u" an..............................................................................
da krieg ich Gänsehaut, echt
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