Danke für die Antworten.
Das Wölfe hier nicht so beliebt sind habe ich nun auch erlesen, aber da ich nicht hier bin um möglichst viel Schulterklopfen zu bekommen kann ich damit leben. Es ging mir dabei eigentlich auch gar nicht um den Wolf an sich, vielmehr las ich neulich einen hübschen Artikel zum Thema "Wolfskinder", der mir sehr gefiel. Es ging darum, mit der heutigen Gesellschaft nicht wirklich etwas anfangen zu können und sich vielmehr zu fühlen, als sei man irgendwie anders aufgewachsen als die anderen.
Ich lebe in Mitteldeutschland, Wohnhöhle vorhanden. Höhle trifft es auch ganz gut. Ist zwar ein altes kleines Haus, aber hat für die zivilisierten Menschen wohl eher Höhlencharakter. Der einzige Luxus sind Strom & Internetz. Bekomme gerne mal zu hören, dass man so nicht leben kann, geht aber hervorragend! Gut, im Winter wache ich manchmal auf und habe nur 10 Grad in der Bude, an kalten Ausnahmetagen sogar weniger. Warm anziehen und Feuer machen hilft. Kaltes Wasser muss man auch mögen, hält aber gesund.
Bin ein Kind der 70er. Glaubt mir zum Glück meistens keiner.
Ich bin Klein(st)selbständig in einem Bereich, der gerne als brotlos bezeichnet wird. Geht nur, weil ich nicht viel brauche. Hamsterrrad hab ich ein paarmal versucht (hab auch mal echt viel verdient damit), seit Jahren nun nimmer, weils einfach nicht funktioniert für mich. Geregelte Arbeits- und Mahlzeiten machen mich suizidal, mir erscheint meine Existenz dann allzu schnell sinnlos. Faul bin ich nicht, daß lässt mein Leben gar nicht zu, ich habe bloß ein Problem mit Reglementierungen.
Geld kann Freiheit einfach nicht aufwiegen, zumindest dann nicht, wenn man es nicht einfach rumliegen hat, sondern es täglich erstrampeln muss. Nehme nur am Geldkreislauf teil wegen der KV und wenn was übrig bleibt für ein gutes Stück Fleisch dann freue ich mich. Mache auch oft Tauschgeschäfte, auf so einem basiert auch mein Aufenthalt hier. Echtes Eigentum hatte ich mal, ist mir aber zuviel Pflicht und dafür bin ich bislang nicht sesshaft genug.
Komplette Autarkie habe ich mir abgeschminkt, weil ich sie in keinem System für realistisch halte. Und bricht ein System zusammen, kommt eh das Nächste daher. Was mir bleibt, ist nach größtmöglicher Freiheit streben.
Permakultur war immer mein Gärtnertraum, die Anfänge meiner Selbstversorgerei vor einigen Jahren waren ja noch klassische Rabattenbeete, weil ich damals nicht die Wahl hatte (die Gartenbesitzer wollten es so). Solche Monokulturbeete sind auch nichts fürs Auge und die Tierwelt leidet ebenso darunter. Ganzheitlich, nun ja, im engsten Kreise gerne, ansonsten ja eher utopisch. Musste aber tatsächlich nun nachschauen, was damit gemeint ist, kannte es nur in Bezug auf die Gärtnerei.
Nichthumane Begleiter, ja! Ich bin ein feliner Magnet, zwei von den Viechern haben sich dauerhaft eingeschlichen. Nun wohne ich wohl bei ihnen und nicht sie bei mir, so sind sie halt. Alles, was mal meins war, gehört nun ihnen und ich bin froh, daß sie es mit mir teilen und ich keine Nagetiere habe. Nutztierhaltung ist mir nichts, wäre eventuell etwas anderes, wenn ich sesshafter wäre und mit menschlicher Gesellschaft leben würde. Wobei, hier gefällt es mir überaus gut, könnte mir schon vorstellen, hier sesshaft zu bleiben. Da wären auch mal ein paar Hühner oder Enten drin. Momentan ertausche ich Eier. Meine beste Freundin sagt ja immer, ich hab selber welche. Aber die ist auch domestiziert und würde keine Nacht hier ohne Psychose überleben.
Zuletzt geändert von Kali am Di 26. Feb 2019, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
|