Hallo ihr Lieben
Ich habe jetzt einige Zeit in diesem Forum gelesen, nun möchte ich mich mal aktiv einbringen und mich vorstellen.
Ich bin Mitte 20 und lebe mit meinem Hund in einer eigentlich viel zu großen Wohnung, die mich immer mehr erdrückt. Momentan ist sie wahrscheinlich dennoch die beste Alternative, weil ich keine günstigere bekommen würde und sie an ein großes Wandergebiet grenzt, in dem ich mich gerne aufhalte, um meine innere Ruhe zu finden und dem Alltag zu entfliehen.
Langsam geht es auf das Ende meiner Ausbildung zu und ich frage mich 'kann ich wirklich das verwirklichen, was ich mir wünsche und erträume?'.
Ich bin über ziemliche Umwege zu meiner jetzigen Berufswahl gekommen, einem traditionellen Handwerksberuf und muss nun leider realistisch feststellen, dass ich damit später wahrscheinlich keine großen Chancen in der Jobwelt haben werde.
Aber brauche ich für meinen Lebenstraum oder meinen Lebensstil eigentlich einen Full-Time-Job?
Ich lebe nun einige Jahre schon ziemlich sparsam, wie andere finden, was mich allerdings eher glücklich macht, wenn ich darüber nachdenke, anstatt mich einzuschränken.
Ich gehe containern oder beteilige mich am Foodsharing, tausche Kleidung oder andere Dinge, peppe gebrauchte Möbel wieder auf.. und versuche auch, was die alltäglichen Dinge wie Heizen, Waschen etc angeht, Lösungen zu finden, die in einer Mietwohnung zulässig sind, beispielsweise habe ich eine Handwaschmaschine..
Kurz zusammengefasst, eigentlich brauche ich nicht viel Geld, um glücklich zu sein, aber viel Zeit für mich und meine Interessen! Leider wird das immer mit dem Wort 'faul' gleichgesetzt..wie Thoreau schon damals sagte..(ich erinnere mich leider nicht an den genauen Wortlaut) ein Mann, der Stunden durch den Wald geht und sich an der Natur erfreut, wird als Taugenichts beschimpft; ein Mann, der diese Wälder tagtäglich abholzt und sich daran bereichert, wird als tüchtiger Geschäftsmann gelobt.
Mein Freund, von dem ich mich nun getrennt habe, hat 6Tage die Woche jeweils von 9-22Uhr gearbeitet und als wäre das nicht genug, musste er sich abends noch wieder auf den nächsten Tag vorbereiten. Das wird sein ganzes Leben so weitergehen. Ich kann so eine Einstellung nicht nachvollziehen oder bin ich vielleicht zu naiv und sollte mich mehr anpassen, so wie die Gesellschaft es verlangt?
Mein Traum wäre es, irgendwo günstig an ein kleines Häuschen mit Grundstück zu kommen und es zu meiner Lebensaufgabe zu machen, dieses zu gestalten und zu bewirtschaften. Zusätzlich würde ich einen Minijob annehmen (wobei ich es mir schwierig vorstelle, in den weniger besiedelten Gebieten an solche Jobs zu kommen) und zusätzlich versuchen, meine Kunst zu verkaufen. Ganz soo blauäugig bin ich auch nicht, ich habe Einblicke durch's Wwoofen erhalten und wäre auch in der Lage zu schlachten und Fleisch zu verwerten.
Ich interessiere mich auch für andere alternative Lebensformen, für eine Art 'Nomadenleben', allerdings denke ich, dass jeder irgendwann sein 'Zuhause' finden möchte.
Ich bin früher in einer kleinen Hofgemeinschaft groß geworden und habe mit meiner Familie in einem Wagen gewohnt. Wenn ich die Bilder und Filme von damals sehe, sehne ich mich einfach nach so einem Leben zurück. Ich hoffe, dass ich (vielleicht ja irgendwann sogar mit Partner) so ein ähnliches Leben (nicht unbedingt in einer großen Gruppe) für mich realisieren kann.
Und sonst..? Ich interessiere mich für Literatur, Musik, Reisen, gehe gern wandern, beschäftige mich mit meinem Hund, koche gern oder werkel an Dingen herum.
Nun weiß ich gar nicht, ob ich noch etwas schreiben könnte, um mich vorzustellen..
Ich freue mich, weiter in diesem Forum lesen zu können und hoffe, ich habe euch mit diesem doch etwas längeren Text nicht gelangweilt
Für einen ernst gemeinten Austausch bin ich auch gern offen
leider trifft man im 'realen Leben' eher weniger Menschen, die sich mit solchen Gedanken identifizieren können.
Nun werde ich fleißig weiterlesen und versuchen, von euren Erfahrungen, Wissen und Ideen zu profitieren
Ein wundervolles restliches Wochenende wünscht euch
Josie