Kopf hoch, wird schon
Die meisten hier plagen die gleichen Gedanken, mich auch. Aus diesem Gefühl des Ausgeliefert-Sein, der Hilflosigkeit gegen die "Umstände", Werteverfall, Ungerechtigkeit, Beliebigkeit, Materialismus uns so weiter erwächst die Sehnsucht nach was komplett anderem, eben dem "Ausstieg. Wenn mir alles über den Kopf wächst, will ich auch nur weg, alle Brücken niederbrennen und der Gesellschaft den Rücken kehren. Hoffend, dass dann alles besser wird.
Für mich zumindest ist diese Flucht aus der Realität dann immer der Beginn einer Negativ-Spirale, der Fokus richtet sich nur noch auf all das, was einem so verkommen in der Gesellschaft erscheint, dadurch will man ihr noch dringender entfliehen..kann es aber nicht, zu wenig Eier in der Hose um den finalen Schritt zu wagen, keine Kohle in der Tasche, zu gesättigt, zu träge und so verliert man sich im Träumen und zweifeln. Diese Planerei und das ganze Gerede über das, was man nicht alles machen könnte und wöllte, wenn erst mal Zeit, Geld was weiß ich was da sind führt zu nichts ausser Trübsal und Schwermut. Vielleicht ist der ein oder andere mal ne Weile zufrieden, wenn er irgendwelche Survival-Techniken oder ein paar landwirtschaftlichen Grundkenntnisse lernt, um dann vorbeiereitet zu sein, wenn er "irgendwann mal aussteigt". Aber eigentlich ist das doch Selbstbetrug, irgendwas nagt dann doch immer wenn man dadurch immer "auf dem Sprung zum Ausstieg ist".
Vielleicht sollte man einfach so ehrlich zu sich selber sein und sich eingestehen, dass es in der Gesellschaft nicht so schlecht ist, wenn man es nur richtig anstellt. Wenn ich Survivaltraining und Selbstversorgungssachen mache, dann nur weil es mich interessiert, weil ich freude daran habe und nicht zweckgebunden um irgendwann mal vielleicht auszusteigen. Ich kann die Welt um mich herum sehr wohl nach meinen Vorstellungen gestalten, kann Tugenden wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Mut, Liebe, Familie und Freundtschaft leben und dadurch auch von den Menschen mit denen ich Umgang pflege einfordern. Ich kann mir durch Willen eine Nische in der Gesellschaft schaffen, die mich glücklich macht, ohne jemand anderem zu schaden, kann wohnen wie ich will, mich ernähren wie ich will und machen was ich will. Wenn ich denn nur will. Und zwar jetzt und nicht erst in unbestimmter Zukunft. Und wenn ich in Situationen gezwungen werde, die mir gegen den Strich gehen, dann lernt man daraus was. Das nächste mal spieltst du schon nach eigenen Regeln. Erst die Gesellschaft und der Umgang mit verschiedenen Menschen und Situationen, ob gut oder schlecht lässt einen Wachsen und erkennen, was denn nun der eigene Weg sein wird.
Leider bin ich jetzt etwas ins Schwafeln gekommen (ohne glaub wirklich auf deinen Text einzugehen
) und hab den Faden verloren. Jemandem vor den Kopf stoßen wollte ich auch nicht, sind halt meine Gedanken. Der Punkt den ich glaube machen wollte war, dass du jetzt sofort aussteigen kannst. Für dich, im Kleinen. Mach das was du tust bewusst. Liebe bewusst, hasse bewusst, grübel nicht so viel, stell dich den Dingen, verkriech dich nicht in Wunschträumen, nimm alles mit, ob gut oder schlecht, und finde dadurch deinen wahren Willen, deine Natur. Dem folge dann und dann klappt das auch mit der Gesellschaft oder doch dem Ausstieg, wenns denn doch so sein SOLL.
Ansonsten herzlich willkommen im Forum, hier findest mit Sicherheit vieles, das dich interessiert.