Individualist hat folgendes geschrieben:
Einerseits ist das ABI heute alleine nicht mehr viel (weil eher Standard - ich habe keines), gar nichts ist aber noch viel weniger. Und egal wie erwachsen Du schreibst, wenn die nächsten 18 Jahre vorbei sind (oder vielleicht sogar sehr viel früher), siehst Du manche Sache vielleicht völlig anders - auch wenn heute für Dich noch undenkbar!
Hallo Indivudualist,
mein Onkel ist Jazzmusiker und ich kenne wirklich sehr viele erfolgreiche und weniger erfolgreiche Jazzer. Da dies mein Vorstellungspost war, wollte ich ihn ein wenig kurz halten, aber ich kann mir gut vorstellen wie das Leben eines Musikers aussieht, mit welchen Risiken es verbunden ist, und dass man sich oft doch etwas als Anggestellter verdingen muss z. b. 2-3 Tage die Woche in einer Musikschule oder etwas völlig anderes. Ich habe auch schon irgendwelche Schlager - Pop - Gigs gespielt um die Wartung meines Instrumnets zu finanzieren und komme damit klar, auch wenn es kein Spaß ist. Es ist auch nicht so dass Alles, was ich in meinem Leben machen kann, Musik ist. Ich bin für gewöhnlich eine sehr zufriedene Person und kann viele Aufgaben übernehmen und meine Freude daran haben, sofern sie einen Sinn hat.
Die meisten anderen Menschen habe ich ziemlich gern, was mich etwas naiv rüberkommnen lassen kann.
Mir ist auch klar, dass ich mich gut ausdrücken kann, wenn ich dass möchte und ja, natürlich nutze ich das zu meinem Vorteil. Es ist für die Meisten sehr schwer zu verstehen, weil unsere Gesellschaft so aufgebaut ist, aber man kann sich vielleicht darüber streiten, ob das Vormundrecht von Älteren gegenüber Jüngeren immer gerechtfertigt ist. Mein "erwachsenes" (meinst du jetzt erwachsen im Sinne von gut, ich weiß nicht, welche Eigenschaften man Erwachsenen per se zuschreiben kann) Schreiben ist eine der wenigen Möglichkeiten gewesen, ein wenig über mich selbst entscheiden zu dürfen.
Natürlich ändert man seine Ansichten, wenn man älter wird, aber dass ist kein Grund sich niemals festzulegen und aus Angst, seine Ansichten zu ändern immer damit beschäftigt zu sein, alle Möglichkeiten offen zu halten statt eine zu ergreifen und etwas Konkretes zu tun. Das habe ich natürlich etwas überspitzt vormuliert, aber das tut man halt häufig, um zu erläuten, auf welche Art eine Argumentation plausibel ist.
Ich würde mich für Gründe, deren Erläuterung hier zu weit ginge, für ein Abitur schämen. Eigentlich wünsche ich mir, dass alle Schüler versagen, damit das Bildungsysthem geändert wird. (Ich warte schon auf Antworten auf diese Aussage, höhö, riskant.)
Nichtsdestotrotz war es sehr schön, eine Antwort von einem Musiker zu bekommen und du hast dir offensichtlich ein wenig Zeit genommen, um sie zu verfassen. Dafür bin ich dir dankbar, eine schöne realistische Einschätzung.
Habe einen schönen Samstag,
Kristina.
PS: Ich spiele Saxophon, aber da ich um die Popularität des Dings weiß, lerne ich abends drums.