Hey, das Haus ist wirklich super schön. Allerdings wäre es sicherlich schon schwierig mit einem so alten Gebäude. Um wirklich darin zu wohnen müsste man es bestimmt neu decken, vll. dämmen, neue Fenster. Das ist mit den Denkmalschutzgesetzen sicher umständlich. Aber da kenn ich mich nicht wirklich aus.
Was man im Boden so findet hängt meistens davon ab, wie lange ein Ort bewohnt wurde. Solche Häuser wurden ja meist über mehrere Generationen genutzt und wenn es heute noch steht, kommen da schon einige Generationen zusammen. Und vielleicht gab es vor dem Haus ja schon Vorgängerbauten. Wer weiß... Es kann gut sein, dass da noch was im Boden zu finden wäre.
Was den Abfall angeht seid ihr auf dem Holzweg. In Siedlungen sind seit der Steinzeit Abfallgruben bekannt, in denen eine ganze Menge gefunden wird. In ganz frühen Zeiten natürlich hauptsächlich organische Sachen, also Knochen, Gräten, Muschelschalen aber auch ne ganze Menge Keramikbruch. Manchmal auch richtig spannende Sachen: verzierte Knochenkämme, die zu Bruch gegangen sind, Nähnadeln aus Knochen und Gräten und Nadelröhrchen, Vorratsgefäße aus Rinden und Bast und vieles mehr. Besonders in trocken gegangenen Brunnen findet man ganz viel davon. Die wurden wahrscheinlich dann als Müllbehälter genutzt. Aber auch Gruben direkt neben den Häusern. Aber im Mittelalter gibt's ja schon Eisen und besonders dann ab 15. / 16. Jh. ist das Eisen nicht mehr ganz so wertvoll. Man findet sehr viel Eisenschrott. Nägel, abgebrochene Messer und Werkzeuge, Hufeisen, Beschläge und was nicht alles. Über die Jahrhunderte sammelt sich schon ne Menge an.
Aber denkt dran, alles was besonders aussieht, schön beim zuständigen Landesdenkmalamt abgeben.
Und nicht Sondeln gehen...
Ansonsten freut mich natürlich euer Interesse an der Archäologie!
Ich studiere archäologische Restaurierung. Mache die Sachen die aus dem Boden kommen also wieder hübsch, sodass sie archäologisch untersucht werden können, oder ins Museum kommen...