Für meinen Teil will ich da ergänzen:
Ganz wie Zugucker schrieb, hab ich immerhin bis zu dem Augenblick durch gehalten, an dem mir virtuell erst mal Kiffqualm direkt ins Gesicht gepustet wird. Selbst wenn der Qualm dank Internet und Digitalisierung nicht in meinem Gesicht ankommt, empfinde ich das so höflich und wertschätzend, wie wenn mir einer wahlweise ins Gesicht furzt, nen Stinkefinger in die Kamera zeigt, oder eben im echten Leben mir erst mal den Kiffqualm ins Gesicht pustet. Im echten Leben würd ich da gewalttätig werden, obwohl ich gewiss ein friedlicher Mensch bin (was sich nicht mit Waffenbesitz beißt, Waffen können Frieden sichern, just my Meinung - muss nicht geteilt werden).
Dass er sich bei seinem Anliegen aber so ehrlich vorstellt, finde ich durchaus gut - denn an dieser Vorstellung scheiden sich die Geister offensichtlich. Während den einen da Toleranz und Akzeptanz wichtig sind und sie vielleicht gerne mit so jemand Community leben wollen, sehen das andere eben genau gegenteilig. Es lebe die Vielfalt und die Freiheit der persönlichen Einstellung hierzu, egal wie diese aussieht.
Übrigens geht es mir gar nicht um seinen Gebrauch im Sinne von Konsum des Cannabis. Ich rauche selbst regelmäßig Cannabis. Aber wer seinen Cannabiskonsum derartig zur Schau trägt (a la "Ich beginne den Tag bereits damit, ich puste es dir auch ins Gesicht") gewichtet die Sache in meinen Augen ungesund falsch. Nach meiner Erfahrung sind das die Menschen, bei denen Cannabis einer der gewichtigsten Lebensinhalte ist (sieht man ja, man weiss noch nichts über dem Typen im Video, aber dass er morgens schon kifft und es allen zeigen muss, das erfährt man als erstes - demnach definiert er sich sehr über diesen Konsum dieses Krauts). Außerdem umgibt man sich in der Regel nicht gerne mit "wenig intelligenten" Menschen. Auch darüber ließe sich natürlich vortrefflich streiten, aber nach MEINER Meinung ist es nicht unbedingt ein Zeugnis vorteilhafter und überdurchschnittlicher Cleverness, bei den derzeitigen Rechtslagen in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern, eine prinzipiell nicht strafbare Handlung die aber meist mit Straftatbeständen kombiniert ist (Konsum straffrei, Erwerb, Besitz, Anbau strafbar), öffentlich breit zu treten. Die einen sehen halt darin was mutig revoltierendes, die anderen sehen mehr den eher nachteiligen Aspekt.
Toleranz heißt für mich nicht, alles und jeden gut finden zu müssen, sondern jedem die Freiheit zu zu gestehen, zu leben wie er will - solange er meine Freiheit damit nicht einschränkt. Und Absprechen tue ich ihm absolut nichts, er kann sich von mir aus rund um die Uhr dumm und dämlich kiffen, so wie andere rund um die Uhr saufen bis die Leber quittiert - ich nehme nur MIR die Freiheit raus, einerseits nicht SO zu leben, und andererseits zu sagen dass mich ganz persönlich solche Leute abstoßen. Und diese persönliche Einstellung hat sich aus Erfahrung gebildet, nicht aus Vorurteilen.
So long... jeder wie er will.
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