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BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 12:47 
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Tourist

Registriert: So 8. Aug 2021, 11:49
Beiträge: 2
Hallo zusammen,

ich habe seit längerem den Traum mir ein Segelboot zu kaufen und damit den Atlantik zu überqueren.

Ich habe bislang keine Ahnung vom Segeln. Mich hat das Thema aber seit einer Fischerbootrundfahrt in Kroatien in meiner Kindheit und diversen Reiseberichten und Abenteuerromanen zum Thema eigentlich nie wieder los gelassen.

ich bin neu hier im Forum.

ich bin 47 und hab in meinen 20ern schon ein Aussteigerprojekt mit Freunden realisiert, habe aber mittlerweile wieder in ein normales, bürgerliches Leben mit Kindern, Haus und geregeltem Job zurück gefunden.

ich war vor vielen Jahren auch schon mal in einem anderen Forum aktiv, habe aber keine so tollen Erfahrungen gemacht.

Ich möchte mich hier nicht wichtig machen und auch erstmal nicht allzu viel über mich erzählen.

Für mich ist das hier ein Versuch ein paar gleichgesinnte und, das wäre schön, vielleicht auch paar neue Bekanntschaften oder sogar Freunde zu finden.

Meinen Plan will ich innerhalb der nächsten 5 Jahre soweit realisieren, dass zumindest ein hochseetaugliches Segelboot mit Stahlrumpf irgendwo in Europa an einem günstigen und sicheren Anlegesteg auf mich wartet.

Mein Zwiespalt ist der folgende:

Einerseits habe ich, auch in dem Projekt von 1998-2001, leider nicht immer die besten Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht. Ich mache ein zukünftiges Herzensprojekt also lieber alleine, als in schlechter Gesellschaft.

Andererseits bin ich eben ein sehr offener, geselliger und auch eher extrovertierter Typ, der am liebsten mit gleichgesinnten träumt, schwadroniert, aber eben auch realisiert.

Also eigentlich kein Einzelgänger im klassischen Sinne.

Mir ist Ehrlichkeit und Loyalität sehr wichtig. Aber ich habe den Eindruck, dass es schwer zu finden ist in den Menschen. Ich finde das aber unabdinglich wenn man sich aufeinander verlassen muss.
Des Weiteren ist Respekt vor dem Anderen und der freundschaftliche Umgang mit eigenen oder anderen Schwächen sowie der neidlose Umgang mit Stärken, ja das Verlassen auf den Anderen, ein großes Thema für mich. Ein freundschaftliches miteinander Auskommen, mit Anerkennung und Akzeptanz, Respekt und Demut gepaart mit einer guten Portion Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und der Fähigkeit zu verzeihen und vor allem nicht nachzutragen, eigene Fehler einzugestehen und den anderen so zu nehmen und auch lassen wie er ist.

Nun ist es sicherlich nicht leicht solche Menschen zu finden, und das ganze hört sich für den einen oder anderen bestimmt zu hochtrabend an. Das beschreibt natürlich auch nicht meine eigene Person, sondern höchstens eine Ideal- oder Wunschvorstellung an der ich arbeite und wie ich selbst gerne sein möchte. Es sind meine Wertvorstellungen, aber ich bin halt auch nur ein Mensch. Ich will niemanden anführen aber auch niemandem hinterher laufen.

Auf dieser Basis kann man gemeinsam an sich und der Kameradschaft arbeiten, die sicher notwendig wäre für so ein Vorhaben, das nur erfolgreich sein kann, wenn man menschlich harmonisiert.


Wenn ich niemanden finden sollte, würde ich es auch alleine machen.
Das macht mir aber ehrlich gesagt auch etwas Angst. Man stelle sich nur einen mehrtätgigen Sturm auf dem Atlantik - allein am Segel - vor.

Ich erwarte mir jetzt auch nicht von diesem Post gleich ein Team zu finden. Ich bin einfach mal gespannt auf die Reaktionen von Euch und hoffnungsfroh eine gute Bekanntschaft zu machen! :)


Ich bin kein naiver Träumer mehr und nach einer Nahtoderfahrung bei einer WW-Kajaktour auch alles andere als leichtsinnig. Aber ohne ein gewisses Risiko einzugehen kann man eben auch keine echten Abenteuer erleben. Und das ist es, was ich eigentlich will.

Gemeinsam ließe sich so ein Projekt, sowohl von der finanziellen Seite als auch, was die Sicherheit betrifft natürlich viel besser realisieren.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich eine Antwort von irgendjemand erhalte.

Vielen Dank fürs Lesen und wünsche allen viel Glück und Erfolg bei euren Vorhaben!


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Verfasst: So 8. Aug 2021, 12:47 


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BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 15:13 
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Weltreisender

Registriert: Do 19. Nov 2015, 23:25
Beiträge: 116
Hallo.

Dein Plan ist gut, und nicht unmöglich.

Ich gebe dennoch zu bedenken, dass speziell für Transozean-Passagen schon einiges an Segelkenntnissen vorhanden sein sollte...

Umgang mit dem Boot bei schwerem Seegang, Segelpraxis, Navigation, gewisse Rechtsfragen, Kenntnis der Bootstechnik usw.

Du schreibst von einem Stahlrumpf: Wenn du sehr gut schweißen kannst, also Schlosser, Schweißer, Metallbauer, oder sowas von Beruf bist, dann ists ne gute Wahl - wobei du mit kleinem Budget kaum einen guten Stahlrumpf bekommst, sondern eher jene, die du erstmal grundsanieren kannst. Ich kenne einen Stahlbootbesitzer, dem im Seegang auf der Biskaya eine durchgerostete Stelle im Unterwasserbereich durchgebrochen ist, und dem das Wasser dann knietief im Schiff stand... irgendwie hat ers noch rechtzeitig in einen Hafen zum Kran geschafft, aber das Glück hat nicht jeder.

Ich würde dir eher zu einem GFK Langkieler aus den 50er bis 70er Jahren raten, die sind in der Regel unkaputtbar (Hauptsache kein Sandwich-Bau, aber das war zu dieser Zeit eine eher seltene Bauweise.

Tipp zu "Team": Zieh es alleine durch, oder mit EINEM Partner/Partnerin. Alles andere geht zu 99% schief, Erfahrung und Beobachtung bei anderen.

Viele Grüße von einem,

- der seit fast 6 Jahren nun auf einem Stahlschiff lebt und segelt (aktuell Mittelmeer, Südfrankreich)
- Segelmacher und Bootsbauer ist
- seit knapp 30 Jahren segelt (ich bin der selbe Jahrgang wie du)


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BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 16:53 
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Tourist

Registriert: So 8. Aug 2021, 11:49
Beiträge: 2
Hallo,

danke für deine Antwort, es freut mich, dass mir gleich ein erfahrener Segler und Fachmann geantwortet hat.

Ja, da gebe ich dir Recht, ich hab auch nicht vor gleich als erstes über den Atlantik zu segeln. Ich würde zuerst mal im küstennahen Gewässer, später um Schottland oder an der westafrikanischen Küste, auf die Kanaren oder Richtung Skandinavien segeln um Erfahrungen zu sammeln. Das mit der Überquerung ist dann eher ein längerfristiges Ziel. Ich möchte mir das Boot so ausstatten, dass ich autark darauf leben kann. Also auch mit allem technischen Schnick Schnack und später auch ein Satellitentelefon oder Starlink usw. Einen Segelschein werde ich auch baldmöglichst machen.

Vom Budget her dachte ich an c.a. 50k€,max. Der Stahlrumpf erschien mir als beste Wahl, weil ich auch gerne in nördlichere Gewässer stechen möchte, eines Tages. Schweissen kann ich nicht gut genug, meinst du denn in meinem Budget läge das dennoch drin?

Im Prinzip käme ein großes Team für mich eh nicht in Frage, eigentlich habe ich da tatsächlich eher an eine einzelne Person gedacht.

Ein Team würde für mich nur Sinn machen bei einem großen Schiff, an dem man dann einen Anteil hält aber bei genauerem nachdenken kommt das eher nicht für mich in Frage.

Da ich über keine Erfahrung verfüge, ist es halt auch schwer für mich abzuschätzen wie realistisch/gefährlich es ist, auch als jemand der sich dann ausreichend auskennen wird mit Boot, Meer und Recht, die Überquerung alleine auf mich gestellt zu unternehmen.

Obwohl die Vorstellung zugegebenermassen einen grossen Reiz auf mich ausübt.

Ich finde es sehr spannend, dass Du quasi meinen Traum schon lebst.

Viele Grüße und alles Gute weiterhin


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BeitragVerfasst: Mo 9. Aug 2021, 09:50 
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Weltreisender

Registriert: Do 19. Nov 2015, 23:25
Beiträge: 116
Hallo,

na gut, bei einem Budget um 50 k kannst du in der Tat einen sehr guten Stahlrumpf bekommen. Dachte du kalkulierst mit weniger.

Noch nen Tipp: Kauf nicht zu groß und mit moderatem Tiefgang.

Nicht zu groß: Ein kleineres Boot kannst du leichter alleine beherrschen.
Moderater Tiefgang: Je weniger Tiefgang, umso weniger gute ANkerplätze, Anlegestellen, Häfen, Reviere, Flussmündungen usw bleiben für dich unerreichbar.

Viel Erfolg!


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