Hallo liebe Aussteiger,
ich habe mich hier angemeldet um einen Einfall vorzustellen, den ich gestern hatte. Es hat mich förmlich geflasht und ich muss es unbedingt teilen und denke, hier ist der Ort dafür (habe lange gesucht).
Lasst mich etwas ausholen; ich sehe mir gerne Blogs und Videos an von Leuten, die alternativ leben. Entweder im Wald, als Nomaden, im Minivan etc. pp. Also typische Aussteiger, die aber nicht unbedingt das Land, wohl aber dem System in individueller Weise den Rücken kehren. (Ich selbst wohne in der Stadt und bin völlig unzufrieden, aber familär gebunden. Sonst wäre ich schon längst weg mit meinem Minivan.)
Bei dem letzten Video das ich mir angesehen habe hat ein Mensch ein kleines Grundstück im Wald bewohnt und sich dort eine kleine Hütte, eher ein High-End Tipi, gebaut und lebt dort seit einigen Jahren glücklich und gesund. Liegt niemand auf der Tasche aber hat Probleme mit Behörden. Man kann ja nicht einfach leben wie und wo man möchte in diesem Land....
Am Ende noch im völligen Einklang mit der Natur. Wo kämen wir denn hin...
Und da kam es wie eine Eingebung. Ich skizziere das hier nur kurz.
Könnte man einen Verein (e.V.) gründen, der zum Ziel hat, einen autarken und nachhaltigen Lebensstil in möglichst harmonischem Umgang und Kontakt zur Natur zu ERPROBEN und zu erforschen und hierfür ungenutzte Flächen, möglichst weit "vom Schuss" von Privat zu pachten oder zu kaufen? Oder eine völlig innovative alternative Lebensart zu erforschen?
Auf diesen Gebieten würde dann offiziell also nicht gewohnt werden, sondern es würden Vereinsmitglieder ihrem Hobby und dem Vereinsziel nachgehen. Hierfür müsste natürlich eine Satzung her, die einerseits dafür sorgt, dass hier (nur mal als Extrembesipiel) nicht irgendwelche Freaks jede Nacht am Lagerfeuer Hühner opfern und Regentänze aufführen. Und andererseits die Vereinsmitglieder vor rechtlichen Repressalien schützen, da sie ja nicht regulär dort wohnen
, sondern sich aktiv im Verein betätigen.
Als "Auszug" aus dem Gesamtkonzept wäre hier z.B. wichtig:
regelmäßiges Bloggen, Treffen mit anderen Ortsgruppen, ständiger Erfahrungsaustausch, Touristische Angebote (z.B. Kräuterwanderungen, Exkurse, Waldkindergarten, usw - das kann eine sehr lange Liste für Gemeinnützige Tätigkeiten sein...).
Das ist nur mal die Idee grob umrissen und das entspringt am ehesten der Frage: Wie Aussteigen, ohne das Land zu verlassen oder sich angreifbar zu machen und gleichzeitig viele Menschen abzuholen, die aus dem System raus wollen, aber sich nicht richtig trauen? Also vielleicht auch eine Art "Aussteigen mit Netz und doppeltem Boden". Kann man nennen wie man will.
Weiterhin umtreibt mich das Gefühl, dass die Gesellschaft in einer Art "Aufwachprozess" ist und immer mehr Menschen zur Natur zurückwollen, und sich auch wieder mit der Natur verbinden möchten. Das ist mMn auch dringend nötig.
Also was haltet ihr davon? Glaubt mir bitte dass ich dieses Hirngespinst permanent von allen Seiten durchleuchte ob es machbar ist. Ich bin eigentlich sehr zurückhaltend mit solchen Ideen aber diese hier....)
Je mehr ich mich damit befasse, umso erstaunlicher finde ich, dass es das noch nicht gibt. Da werden jetzt bei vielen ganz viele Fragen auftauchen aber ich bin überzeugt, die meisten Lösungen stecken hier schon mit drin und wenn nicht, SIND sie lösbar. Ich denke da auch zu allererst sehr an die brisante Frage des "offiziellen" Hauptwohnsitzes, ....absolut machbar, aber dafür braucht es eine (am besten überregional organisierte) Gemeinschaft (ich will ja nicht zuviel verraten...)!
Vielleicht finden sich hier Menschen, die sich vorstellen können, so etwas auf die Beine zu stellen. Und die evtl. auch schon Erfahrung mit Vereinsgründung haben.
Noch was zum Nachdenken: ein absolutes Lieblingslied (Mercy Street, Peter Gabriel) von mir hat die Textzeilen:
All of the buildings, all of those cars
Were once just a dream
In somebody's head.
Wenn jemand das absolute, 100%ige Totschlagargument GEGEN diese Idee hat, bitte auf jeden Fall auch antworten. Wie gesagt, ich sehe bis jetzt für jede Hürde einen Weg drumherum.