Aussteiger und Selbstversorger Forum

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BeitragVerfasst: Mi 8. Apr 2015, 19:05 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
Hi Leute,

habe mich gerade bei euch angemeldet und möchte mich kurz vorstellen.

Ich bin 34, arbeite in Berlin für Startups/InternetFirmen.

Mir ist es in Deutschland zu langweilig. Die scheiss Komfortzone nervt. Wir Deutschen haben es so gut und trotzdem sind die meisten traurig und mies drauf. Ich kann mir keine Nation vorstellen, die weltweit so viele Möglichkeiten wie wir Deutschen haben. In vielen Ländern nimmt man uns mit Kusshand, wegen dem Pünktlich und Fleißig Vorurteil. Trotzdem trauen wir uns nicht und 70% leiden an Burnout oder Vor-Burnout.

Ich selber versuche im Hier und Jetzt zu leben und alles, was mir die Gesellschaft vorgibt, zu hinterdenken, auf Sinn und Moral zu prüfen und daraus meinen eigenen Lebensstil zu definieren. Blos passt der leider nicht mehr wirklich zu Deutschland/Europa. Alles voller unsinniger Regeln.

Ich mag die Menschen in ärmeren Ländern, die glücklich sind, wenn sie heute ihre Familie mit Reis versorgen können. Morgen sieht man weiter. Ich will nicht jeden Scheiss bis ins Detail planen, vor allem bei Dingen die man gar nicht selber beeinflussen kann. Ich will Menschen helfen, die wirklich Hilfe brauchen. Ich will Hilfe zur Selbsthilfe geben.

ICH WILL WEG!

Für mich kommen 2 Kontinente in Frage: Asien und Afrika.

Was genau ich dann im Ausland mache, kommt auf viele Faktoren an und das kann ich nicht von vornherein eingrenzen. Kommt auf meine(n) Partner an, auf das Land, auf das Angebot und die Nachfrage, auf die Gegebenheiten vor Ort und so weiter. Ich denke schon ziemlich logisch und rational und habe aufgrund meines Marketinghintergrunds auch eine Businessdenke. Ich hätte gerne meine eigene Beachbar/mein eigenes Hostel (aber sicher nicht 08/15, sondern speziell). Ich kann mir vorstellen mit Afrikanern und Asiaten über das Internet Businesse aufzubauen. Dafür braucht man nur Internet, Englisch und seinen Kopf. Ich bin davon überzeugt, dass man überall etwas finden kann um sich clever zu finanzieren. Ich arbeite zB auch für Youtubefirmen und was man in solchen Ländern alles über Youtube machen könnte ist extrem. Man könnte also auch einfach Reisen/Chillen und das ganze über Youtube vermarkten. Davon kann man sich sogar in Deutschland finanzieren, erst Recht in einem ärmeren Land. Gerne würde ich mir auch ein bisschen Land kaufen und mir da was draufbauen, selbstversorgerstyle. Trotzdem will ich auch noch eine andere Einkommensquelle, allein wegen Gesundheit. Ich muss zB öfters mal zu nem vernünftigen Zahnarzt und das kostet.

Ich suche jetzt erstmal nach Leuten, die ähnlich denken wie ich, um mich mit ihnen auszutauschen. Auch muss ich die Komfortzone noch überwinden, was alleine doch noch recht schwierig ist. Deshalb habe ich mich auch hier angemeldet. Eure Beiträge ziehen einen schon ganz schön raus aus der Komfortzone =)

Liebe Grüße
Bernd


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Verfasst: Mi 8. Apr 2015, 19:05 


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 07:11 
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Beiträge: 3783
Wohnort: Perle des Erzgebirges
Hallo und willkommen im Forum.

Du wirst hier sicher ein paar Leute finden die so denken wie du.
Bring einfach etwas Geduld mit und arbeite weiter an deiner Komfortzonenverkleinerung.

Mfg

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Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 08:41 
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Backpacker

Registriert: Di 10. Mär 2015, 16:54
Beiträge: 36
Du möchtest also deine Komfortzone hier abbauen, um sie irgendwo in einem ärmeren Land wieder aufzubauen, um dann dort der reiche, gönnerhafte Westueropäer zu sein?
Haste du die beiden Kontinente von denen du schreibst schon mal besucht?


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 15:55 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
Dobbi hat geschrieben:
Du möchtest also deine Komfortzone hier abbauen, um sie irgendwo in einem ärmeren Land wieder aufzubauen, um dann dort der reiche, gönnerhafte Westueropäer zu sein?
Haste du die beiden Kontinente von denen du schreibst schon mal besucht?


Ja hab ich ;) Afrika nur Tourimäßig, aber in Asien bin ich immerhin ein halbes Jahr rumgereist.
Aber ich weiß nicht was du mit dem reichen, gönnerhaften Westeuropäer meinst. Ich will da ja ohne irgendwas hingehen und etwas aufbauen. Und Hilfe nur zur Selbsthilfe.
Ich will da auch keine Komfortzone aufbauen. Ich will, dass jeder Tag Herausforderungen bringt, vor allem auch unvorhersehbare. Das fehlt mir einfach in Deutschland. Hier muss man keine "wichtigen" Entscheidungen zeitnah treffen.
Klar, im besten Fall bin ich irgendwann der reiche, gönnerhafte, weiße Philippinier :) Dazu sag ich natürlich nicht nein! Aber nur in Zusammenarbeit mit den Einheimischen. Ich werde sicher kein Pseudo-Fake-Gönner, der die Armen für seine eigene Bereicherung ausnutzt.
Wir Westeuropäer haben halt den Bildungsvorteil. Wir sind auch die Abnehmer für die Produkte. Deshalb verstehen wir auch besser, was ein Produkt bieten muss, damit es erfolgreich ist. Und da will ich ansetzen!
Wieso kann Afrika/Asien z.B. keine Internetprodukte wie Facebook/Twitter/Instragram entwickeln? Warum muss das vom Silicon Valley/London/Berlin kommen? Heutzutage kann jeder eine App entwickeln, indem er sich über das Internet bildet. Ohne Vorkenntnisse kann man in wenigen Monaten eine App entwickeln. Wieso nicht in Afrika/Asien?
Ebenso zB mit der Bar/Hostel. Vielleicht findet sich ein touristisch unbefleckter Ort, wo die Einheimischen aber sehr an Tourismus interessiert sind (das wäre Grundvoraussetzung für mich). Wenn man da als Westeuropäer mitmischt, könnte das helfen, da viele westliche Touristen doch noch mehr Vertrauen in ihresgleichen haben. Und als Westeuropäer kann man auch dabei helfen, das Ganze an die touristischen Bedürfnisse anzupassen.
Das ist auch was mich am meisten fasziniert: Möglichst unterschiedlichste Kulturen (deshalb Asien und Afrika, alles andere ist schon zu europäisch). Ich finde dass man speziell von anders denkenden Kulturen am meisten lernen kann, aber es andererseits dort auch die Größe Herausforderung ist auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Die Wechselwirkung ist mir auch sehr wichtig. Beide Seiten sollen voneinander profitieren und lernen.


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 19:14 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
Nochmal zu Youtube: Man könnte das Medium nutzen um stärker auf die Probleme in ärmeren Ländern aufmerksam machen. Wieso soll Youtube nur auf Teenie Vlogs und LetsPlays beschränkt sein? Man kann damit auch an der Medienlobby vorbeiarbeiten. Da ist ja vieles eh nur erlogen. Ich kann es nicht verstehen, dass wir alle ewig rumheulen, wenn ein Flugzeug abstürzt, aber gleichzeitig verhungert jede Sekunde ein Kind und das kümmert niemanden. Youtube ist heutzutage schon größer als TV und eben auch viel internationaler.
Wenn jetzt beispielweise eine arme Familie ihren Lebensalltag filmt wäre das zum einen Aufklärung, welche die traditionellen Medien nicht bieten und außerdem könnte die Familie damit richtig gut Geld verdienen. Win Win. Ich würde nur hinter den Kulissen bei der Durchführung helfen (Equipment, Knowhow).


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 19:21 
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Tunnelmensch
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Beiträge: 6246
Wohnort: NRW
Druckerpatrone hat geschrieben:
Ich kann es nicht verstehen, dass wir alle ewig rumheulen, wenn ein Flugzeug abstürzt, aber gleichzeitig verhungert jede Sekunde ein Kind und das kümmert niemanden.


vor allem den einheimischen landsleute der Kinder geht das am meisten am arsch vorbei... :arrow:

.

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Nature Doesn't Need People!
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 20:24 
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Backpacker

Registriert: Di 10. Mär 2015, 16:54
Beiträge: 36
Alles, was ich hier lese, ist, dass du (deinen) Kapitalismus einfach ein paar 1000km weiter transportieren willst. Mit Aussteigen hat das mMn nicht viel zu tun. Es klingt eher nach Deutschland mit besserem Wetter.
Überhebliches gutsituiertes Bildungsbürgertum. Gut gemeinter Rassismus.


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 21:09 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
Dobbi hat geschrieben:
Alles, was ich hier lese, ist, dass du (deinen) Kapitalismus einfach ein paar 1000km weiter transportieren willst. Mit Aussteigen hat das mMn nicht viel zu tun. Es klingt eher nach Deutschland mit besserem Wetter.
Überhebliches gutsituiertes Bildungsbürgertum. Gut gemeinter Rassismus.


Das sind alles nur Möglichkeiten. Es kommt auch "richtiges" Aussteigen mit Selbstversorgung in Frage.

Aber wieso auch nicht meine bisherige Erfahrung irgendwie nutzen? Bei Selbstversorgung muss ich mir erstmal von den Basics aus alles selber beibringen. Da hätte ich super Lust drauf, aber das hilft keinem außer mir weiter. Ich würde gerne irgendwas zum positiven verändern, die Welt ein kleines bisschen besser machen. Ich wüsste nicht was sonst der Sinn des Lebens sein sollte. Ich finde es gibt viele Wege des Aussteigens und das heißt nicht nur sich Hippiemäßig irgendwo niederzulassen. Oder was ist deine Definition von Aussteigen?

Meine Bisherige Erfahrung ist logischerweise eben durch Kapitalismus bestimmt. Ein bisschen Wirtschaft würde den armen Ländern ja auch gut tun, zumindest bis ein "Mindeststandard" erreicht wird (ist wieder rassistisch, ich weiß, ich meine Wohnen/Nahrung/Medizin).
Man muss sie ja nicht mit unsinnigem Luxus vollstopfen. Aber dieses "Unsinnige" ist auch ein Grund wieso ich aussteigen will. In meinem Umfeld werden so viele Jobs gemacht, die einfach unsinnig sind. Arbeitsbeschaffungsmassnahmen. Gerade im Marketing. Ich verkauf irgendwelchen sinnlosen Scheiss an Leute dies nicht brauchen. Habe mal gelesen, dass 70% der Arbeit die wir machen "sinnlos" ist, uns also nicht wirklich im Leben weiterbringt. Und meiner Erfahrung nach ist das tatsächlich so. Aber in den ärmeren Ländern kann man eben Arbeit verrichten, die sinnvoll ist und deshalb will ich da hin. Wir in Deutschland haben überhaupt keine Probleme (außer die Komfortzone bzw. unseren Kopf). Hier kann man keine Probleme lösen. Trotzdem sind die Menschen in Ländern wo man jeden Tag kämpfen muss an besseren Tagen glücklicher als viele Westeuropäer ihr Leben lang.

Ich denke auch nicht, dass man die Menschheit ändern kann. Wir haben genug Nahrung für alle, aber es wird niemals passieren, dass das gerecht aufgeteilt wird. Nichtmal wenn wir nur noch rumsitzen und alle Arbeit Roboter machen. Deshalb zählt meiner Meinung das ganze Gerede nichts. Dieses pseudomäßige Mitleiden zB bei Katastrophen die durch die Medien gehen. Oder über Begriffe wie "rassistisch" und "dritte Welt" zu diskutieren. Es zählt nur das was man selber macht, nur das kann man beeinflussen. Alles andere ist irrational.

Was wär denn dein Vorschlag, wie ich mein Leben nutzen könnte, um die Welt zum Positiven zu verändern? Sag nicht Politik :P


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BeitragVerfasst: Do 9. Apr 2015, 22:28 
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Tunnelmensch
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Registriert: So 9. Sep 2012, 16:45
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@Druckerpatrone..noch alles bisschen viel minestrone ...musst dich noch selbst finden.. :wink:

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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 06:54 
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Beiträge: 3783
Wohnort: Perle des Erzgebirges
@ Druckerpatrone
Ich lobe deinen Aktionismus und Hilfsbereitschaft.

Hier mal etwas zum Nachdenken (der zufridene Fischer)

http://ziehmitdemwind.bboard.de/board/ftopic-94076572nx22786-2336.html
alternativ:
http://faszinationmensch.com/2012/07/27/der-zufriedene-fischer/

Wenn du etwas gutes tun möchtest kannst du auch nach Amerika gehen und den Menschen helfen Ihren Ökologischen Fußabdruck zu verkleinern oder Müll aus dem Meer sammeln und daraus Souveniers für Touristen fertigen.

Anderes Land, andere Mentalität und brauchen Hilfe. Und du exportierst keine "Zivilisationskrankheiten" in noch unberührte Gebiete.

Mfg

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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 08:11 
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Backpacker

Registriert: Di 10. Mär 2015, 16:54
Beiträge: 36
Du wohnst doch in Berlin, Druckerpatrone.
Wenn du was besser machen willst, dann engagiere dich doch hier erstmal.
Schmeiß deinen Werbemediengeldmachjob weg und mach was Soziales.
Geh raus zu den vielen Flüchtlingen in dieser Stadt, unterstütze sie und vor allem: Überprüfe nochmal deine vorhandenen rassistischen Vorurteile!


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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 08:52 
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Backpacker

Registriert: Di 10. Mär 2015, 16:54
Beiträge: 36
"Meine Bisherige Erfahrung ist logischerweise eben durch Kapitalismus bestimmt. Ein bisschen Wirtschaft würde den armen Ländern ja auch gut tun, zumindest bis ein "Mindeststandard" erreicht wird"

Hast du dir schon mal überlegt, oder dich gar dazu belesen, warum wir in einem so reichen Land leben?
Kannst du dir vorstellen, dass es für den Westen von großem Interesse ist, dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt?


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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 15:46 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
@m0rph3us: Gute Geschichte. Deckt sich mit meinen Erfahrungen und das meinte ich auch damit, dass die Menschen, die im Hier&Jetzt leben glücklicher sind als z.B. Westeuropäer, die sich ihr Leben lang Gedanken über die Zukunft und Vergangenheit machen und nicht den Moment geniessen können. So kann man natürlich niemals glücklich werden.
Deshalb machts meiner Meinung nach auch wenig Sinn, die Probleme von Westeuropäern zu lösen, weil die sich dann nur ein neues Problem im Kopf zusammenbauen.

Ich denke aber, dass man es nicht schaffen kann, die Menschen zu verändern, zu einer moralischen Einstellung zu erziehen. Oder auch den ökologischen Fußabdruck entscheidend zu verkleinern (wie soll es zB die USA schaffen, aufgrund schwindender Ressourcen, ihre Marktführerschaft zu behalten ohne Auszubeuten? Deshalb werden sie es weiter machen). Es ist nun mal leichter auf Moral zu verzichten und diese Leute haben mehr Macht, weil sie keine Rücksicht nehmen (müssen). Wenn jetzt 99% der Menschheit eine nachhaltige und moralisch wertvolle Weltanschauung haben, dann können die anderen 1% das trotzdem alles kaputt machen. Klingt vielleicht etwas negativ und pessimistisch, aber ist meiner Meinung nach leider so.

Dobbi hat geschrieben:
Du wohnst doch in Berlin, Druckerpatrone.
Wenn du was besser machen willst, dann engagiere dich doch hier erstmal.
Schmeiß deinen Werbemediengeldmachjob weg und mach was Soziales.
Geh raus zu den vielen Flüchtlingen in dieser Stadt, unterstütze sie und vor allem: Überprüfe nochmal deine vorhandenen rassistischen Vorurteile!

Ich wechsel oft den Job. Zur Zeit arbeite ich für eine online Nachhilfe Plattform. Gibt schlimmere Produkte. Das hier hat tatsächlich einen gesellschaftlichen Nutzen, da z.B. auch das Schulsystem nicht richtig auf die Bedürfnisse der Schüler eingeht.
Aber wie gesagt, ich finde uns in Deutschland geht es mit am besten weltweit. Hier kann niemand verhungern oder wegen fehlender Medizin sterben. In Berlin braucht man nicht mehr als Hartz4. Klar, es gibt immer noch genug Ansatzpunkte um sich sozial zu engagieren, Flüchtlinge, Kinder, Tiere. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es da Gebiete gibt, wo das deutlich notwendiger ist und ich habe nun mal Fernweh, auch nach andersdenkenden Kulturen. Nach 3 Jahren reicht mir Berlin auch (aber den Sommer nehm ich noch mit ^^).

Dobbi hat geschrieben:
Hast du dir schon mal überlegt, oder dich gar dazu belesen, warum wir in einem so reichen Land leben?
Kannst du dir vorstellen, dass es für den Westen von großem Interesse ist, dafür zu sorgen, dass es auch so bleibt?


Ja klar, will der Westen, dass es so bleibt und die ganzen Lobbyisten/Politiker/Vorstände sorgen schon dafür dass es so bleibt und wie schon oben geschrieben, denke ich nicht, dass sich das ändern lässt. Es ist schon schwierig genug Freunde von irgendetwas zu überzeugen. Wie soll man da die ganze Menschheit erziehen können und selbst wenn das klappen sollte, wie sorgt man dafür, dass es keine Einzelpersonen gibt, die das ausnutzen? Deshalb bringt das alles, meiner Meinung nach wenig.

Aber ich denke z.B. dass es einen stärkeren Impact hätte, wenn man z.B. über das westliche Kommerzmedium Youtube darauf aufmerksam machen würde. Es gibt ja mittlerweile glücklicherweise immer mehr medienskeptische Menschen und es wird nicht mehr alles einfach geschluckt, wie es einem präsentiert wird. Im Vergleich zu den TV Sendern und ähnlichen Medienkonzernen ist Youtube noch immer ein sehr authentisches Medium. Ich finde nicht, dass ich dadurch eine Zivilkrankheit oder meinen Kapitalismus in unberührte Gebiete bringe. Ich nutze nur ein westliches Produkt um den Leute da eine Stimme zu geben und zwar eine ziemlich mächtige.

Generell ist es heute möglich ohne viel Kapital etwas zu "erschaffen", eben digitale Produkte. Man kann alles selber machen, von der Produktion bis hin zur Vermarktung und meiner Meinung nach bietet das Chancen auf der ganzen Welt. Man ist nicht mehr abhängig von irgendwelchen Kapitalkonzernen, die eh nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und das ist ein entscheidender Unterschied zu traditionellem Kommerz.

Das würde, meiner Meinung nach, auch gerade den Leuten in unwirtschaftlichen Regionen helfen, wo eine Selbstversorgung vielleicht gar nicht möglich ist oder nur sehr schwierig zu erreichen (Wüste etc.). Oder auch in Erdbeben/Tsunami gefährdeten Gebieten. Da ist alles weg, wenn eine Krise kommt. Ein digitales Produkt aber nicht. Wäre das kein besseres Leben für sie? Sie müssen ja immer noch die richtige Idee haben und sie umsetzen und dabei kann ich sie eben unterstützen.

Ich werde sicherlich niemand der glücklich ist (und das merkt man schnell) meinen Kapitalismus aufdrängen. Aber ich sehe das als eine Möglichkeit dort zu helfen und zwar eine Möglichkeit, die noch nicht wirklich vorangeschritten ist und die westliche Welt hat daran ja auch kein Interesse. Hilfe zur Selbsthilfe interessiert die nicht. Die bauen da vllt ganz gerne was auf, aber nur um sie ihn eine Abhängigkeit zu zwingen.

PS: Meine (negativen) rassistischen Vorurteile gelten doch primär der westlichen Welt. Ich finde das okay. Und trotz meiner allgemeinen Vorurteile sehe ich jedem einzelnen Menschen den ich kennenlerne nur den Menschen, ohne Vorurteile. Ich schiebe ihn erst in eine Schublade, wenn er sich entsprechend verhält.

Beispiel dazu: So ziemlich jeder Inder in Indien wollte nur mein Freund sein, weil er Geld von mir wollte. Nachvollziehbar. Ausnahmen gabs nur wenige. Ganz am Ende meiner Indienzeit kam ein Fremder und wollte Geld für Passfotos, 200 Rupien. Ich hab ihn gefragt, ob er mir Marihuana besorgen kann :) Er meinte ja und ich habe ihm 500 gegeben. Wir sind bisschen rumgelaufen und er hat mich wo hingestellt und ist in der Menschenmenge verschwunden. 10min später kam er mit dem Gras und 300 Rupien Wechselgeld zurück. Ich gebe zu, dass mich das überrascht hat. Aber ich habe trotzdem meine Vorurteile ignoriert und es hat sich gelohnt und ich werde das auch weiter so handhaben. Bei ihm war das dann sogar Hilfe zur Selbsthilfe :)
Ich denke jeder hat Vorurteile. Es kommt eben darauf an, wie man damit umgeht. Das meinte ich ja auch schon mal. Ist weniger wichtig, wie man darüber redet, ist wichtiger wie man es dann in die Tat umsetzt.


Zuletzt geändert von Druckerpatrone am Fr 10. Apr 2015, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 16:09 
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Backpacker

Registriert: Di 10. Mär 2015, 16:54
Beiträge: 36
"Wäre das kein besseres Leben für sie?"

Du bestimmst also, wem es schlecht geht, und wem nicht? Und das basiert dann auch noch auf der, deiner Meinung nach, mangelnden Nutzung des Internets?

Du schwurbelst dir hier ganz schön was zusammen. Geh mal raus in die Welt und lass am besten das Internet zu Hause.


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BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 16:16 
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Träumer

Registriert: Mi 8. Apr 2015, 18:41
Beiträge: 7
Dobbi hat geschrieben:
"Wäre das kein besseres Leben für sie?"

Du bestimmst also, wem es schlecht geht, und wem nicht? Und das basiert dann auch noch auf der, deiner Meinung nach, mangelnden Nutzung des Internets?

Du schwurbelst dir hier ganz schön was zusammen. Geh mal raus in die Welt und lass am besten das Internet zu Hause.


Mist! Dachte mir schon, dass du auf den Satz eingehst. Hab meinen Beitrag noch ergänzt. Aber bitte nicht so politisch! :( Da hab ich jetzt das Vorurteil, dass du ziemlich links orientiert bist und auch bös auf mich bist, wenn ich mich freu, dass Deutschland Fussballweltmeister ist :(

Nein ich bestimmte das nicht. Deshalb habe ich ganz zu Anfang auch gesagt, dass das was ich dann machen will auf ganz viele Faktoren ankommt und ich das eh erst vor Ort sehen kann. Abstrahiert muss es moralischen Sinn ergeben.

Und ja jetzt geh ich raus! :) Wieso bist du es nicht? Bist doch auch in Berlin


Zuletzt geändert von Druckerpatrone am Sa 11. Apr 2015, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.

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