Mittlerweile bin ich schon recht gut im Krisenmangagment, nach einigen Fehltritten, höre ich jetzt deutlich mehr auf mein Bauchgefühl, als auf blabla von Besserwissern, lediglich von den wenigen echten guten Freunden in meim Leben kommen Tipps und Ideen, die aus der einen und anderen Misere helfen. Oder auch nicht, das geilste ist: das ich mit meinen doch recht bescheuerten Eigenarten nicht verurteilt werde, sondern es: 'that's Live' heißt, weil sind wir mal ehrlich, bissle varrückt sind wir alle, oder
?! Aber es kommt auf Taten an, auf Taten die im Richtigen Augenblick notwendig sind, soll bedeuten, wenn es meiner liebsten Freundin schlecht geht, sie heult und flennt am telefon, dann bleibe ich entweder solang am telefon bis es Freundin wieder gut geht oder man geht zu ihr hin und ist einfach nur vor Ort. Meistens reicht die blanke Anwesenheit aus, um helfen zu können. Zeit ist in heutiger Gesellschaft Geld, Geld ist also grob beschrieben das heutige Götzenbild, und es gibt nüchtern gesehen, nichts wertvolleres, was man einem Menschen schenken kann: nämlich Zeit. Lebenszeit. Weil viele Krisen die man so führt im Alltag, sind besser zu überstehen, wenn man Menschen hat, die einem mit Rat und Tat zus Seite stehen.
Diese Erkenntnis musste ich letztes Jahr lernen, und ich musste mir eingestehen, das ich 13 Jahre meine persönlichen Wünsche und Träume und mein eigenen Character untergraben habe, und ich totunglücklich war, aber solang die Gesellschaft einen kräftig verheizen kann, schluckt man einfach ne Ibu bei Kopfweh, stopft sich Loperamid rein, wenn der Reizdarm gereizt ist, abends gibts wie immer 2 Flaschen Wein, eine Schlafpille und nach knackigen 4-5 Std Schlaf gehts mit Kater und Schmerzen und sehr sehr schlechter laune wieder los auf Station, muss hetzen wie ein bekloppter, das um 8 Uhr alle 40 Bewohner, egal ob noch gehfähig oder komplett apathisch im Multifunktionsrollstuhl sitzend, zum Frühstück im Aufenthaltsraum sitzen, wo ne Schwester zwei Packungen Toastbrot mit Magarine beschmiert, überall ekelhafte Ananasmarmalade drauf klatscht und es in Wurffrisbee-Art serviert, generell alle Bewohner Kaffe mit Milch vor die Nase gestellt bekomm, der natürlich schon in der Kanne kalt ist, was, da möchte einer lieber Tee zum Frühstück? geht klar, bekommst nächsten Tag eine Kanne mit 5 Teebeuteln drin, die dort schon seit stunden drin aufweichen und der Tee sowieso nach Kaffee schmeckt, weil mal wieder ein semiprofesioneller Koch Kaffeekanne mit Teekanne verwechselt hat. Gestern hab ich im TV ein Bericht über altersgerechte Knast's, genauer in der JVA Waldheim, angeschaut. Ein anfang 60jähriger saß im Rollstuhl, und bekommt im Kanst dort Physio und Ergo und was eben alles mit Schlagseite an Behandlungen anstehen. Im Vergleich dazu ist die hierige Heimaufbewahrung von Pflegebedürftigen eher mit einer Art 'Endlösung' zu vergleichen. Der Senior Knasti im TV muss noch ein zwei Jahre absitzen, aber geht schon wieder ganz gut am Geländer ohne Rolli. Ich versteh das nicht. Diese völlig eskalierte Werte- Verteilung und Schätzung. Was ist mir wichtig im Leben? Wieso werden Pflegebedürftige für einen Heimplatz mehrere tausend euros los im Monat, aber werden gleichzeitig entmündigt, von allen Vorlieben und Abneigungen und müssen sich intigrieren in den Tagesablauf, wobei man doch davor 60-70-80 Jahre selbst entscheiden durfte, wann man zu bett geht, welche worscht auf die Stulle kommt... und ich könnt noch ewig so weiter tickern, aber ich spür schon wie es mir wieder hoch kocht.. Diese Ohnmacht, ich hab es versucht, weil bin generell jemand, der wenigstens erst alles ausprobiert, bin aber kläglich gescheitert. Weil die alle doof sind.... Den letzten Kraftakt hatte ich Ostern letztes Jahr, bis meine mir zwei engsten und treusten Menschen (Roy und Kay) gesagt hatten, ich sei völlig unausgeglichen und keiner mag mich so miesmuschellaunisch, sogar mein Körper sträubte sich, indem ich mit nem Kreislaufkollaps vom Klo gerutscht war vor der Frühschicht, das ich unbedingt und nun allerhöchste Eisenbahn gravierend etwas ändern muss. Und Wollte, schließlich ist das Leben schön, wenn es Menschen gibt, mitdenen man es teilt. Leider ist nach einem emotional durchwachsenen Sommer und Herbst mein bester Freund, ich nenn ihn auch gern meinen Seelenheil, Kay gestorben. vergangenen November. Dabei war ich schon auf einen guten Weg, dachte ich, doch plötzlich muss man sich seine Wünsche und Träume ohne den Onkel Kay vorstellen, er war mir ab dem ersten Tag vertraut, er und ich ohne Familie, oder besser gesagt, die schwarzen Schafe ein jener Familen, waren wir. Wir waren wie Geschwister, zum essen und labern und auch einfach mal so, saßen wir zusammen, und diskutierten über alles, am liebsten über Religion, diese politik im Lande der Zensur und und und.. Scheiße man... er fehlt mir sehr
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