Aussteiger und Selbstversorger Forum

So, dann will ich mich auch mal vorstellen:

ich heisse niko bin anfang zwanzig und komme aus siegen. habe vor einem dreiviertel Jahr meine ausbildung zum krankenpfleger abgebrochen und lebe seitdem in einem selbstverwalteten haus in berlin. jobmässig habe ich in berlin erst in der ambulanten pflege gearbeitet. nachdem mein halbjahresvertrag auslief habe ich mich selbständig gemacht um bei einer veranstaltungs und messebau firma auf auftragsbasis arbeiten zu können. dort habe ich im november -dezember innerhalb von fünf wochen 340std gearbeitet und seine menge geld verdient.
da ich seeeehr günstig lebe und ausser miete und krankenkasse keinerlei fixkostenhabe (miete spielt aber fast keine rolle) kann ich nun ca ein halbes jahr von dem geld leben.. das ist schonmal ziemlich gut wie ich finde.
so... weiteres demnächst mal.

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hi niko,

wo in berlin lebst du ? - ich bin ein ex, den es in den nach fünfunddreissig jahren ostberlin inkl. fünfzehn im prenzlauer berg in den süden verschlagen hat.

ich hoffe, dich stört´s nicht, dass ich auf martins frage eingehe.

selbstverwaltete häuser sind zumeisst ehemals besetzte häuser, die irgendwann einen deal mit der stadt machen und ihr wohnen legalisieren konnten. da alle bewohner ähnliche interessen haben, gibt es keine klassische hausverwaltung, die den mietern vorschriften macht, sondern die bewohner sind selbst die verwalter, oft in form eines vereins oder einer gmbh. daher können z. bsp. räume gemeinschaftlich genutzt werden, nach den vorstellungen der wohnenden. mieten können sozial veträglich gestaltet werden, da die bewohner kein interesse daran haben, per luxussanierungen die mieten möglichst hoch zu treiben. strom, telefon u. ä. kann als netzwerk gemeinschaftlich abgerechnet werden, das spart enorme grundgebühren (welches haus braucht schon dreissig wlan- anschlüsse). die bewohner kümmern sich ebenso um alle belange des hauses dem eigentümer ggü., soweit sie es nicht selbst sind. mitunter führt das zum konflikt, bspw., wenn der besitzer das haus verkaufen will. gerade im innenstadtbereich ein heisses thema, da die grundstückspreise der nachfrage an nobellofts etc. angepasst sind. deshalb sind, soweit ich weiss, die meissten häuser langfristig daran interessiert, über mietkauf o.ä. die häuser selbst zu erwerben.

dir viel spass im smog und einen gruss an den telespargel , andreas

praktisch aufbau, logistik, vorbereitung
Die Firma für die ich arbeite, hat z.b. einen teilauftrag für den aufbau der bambi verleihung in stuttgart bekommen, ich und andere selbständige haben dafür einen plan was benötigt wird und bereiten vor, fahren dahin und bauen auf. naja... ist schon seeehr verrückt diese promi-welt... ansonsten messe-bau das selbe in grün...konzerte etc....


@debalier:

wohne in Neukölln, dort:http://www.richard-8.de
hast mit deiner beschreibung echt recht, auch mit den konflikten, hehe...
(mit dem smog auch...) bin vor monaten mal stark erkältet gewesen, starker husten etc, dann als es etwas besser war in die märkischen schweiz gefahren dort ein bischen gewandert, und wild campen nach 2std war der husten weg... nach vier tagen nach berlin zurück und als ich in neukölln ausstieg war der husten wieder da.... hmmmm da wird man doch nachdenklich... trotz alledem muss ich sagen dass ich das nachtleben (ich lieeebe gipsy-musik) in berlin in den letzten monaten ziemlich genossen habe, aber das ist kein dauerzustand...

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Noch was zu mir:

mit 10 oder 11 jahren habe ich das erste mal von einem leben in der natur geträumt, habe stundenlang alleine im wald auf bäumen gesessen und mit anderen jungs wahnsinnig coole baumhäuser gebaut. herrlich.

das war damals. Natürlich alles ein typisches spiel für das alter. später, nachdem ich mit der schule fertig war habe ich einige bergwander urlaube mit freunden verbracht und noch später nach meinem zivildienst den ersten einsamen tramp dsurch deutschland gewagt, zwei jahre später den zweiten... 2006 war ich mehrmals einige tage in der märkischen schweiz, ewandern wild campen etc.. ich kann jetzt von mir sagen, dass ich was das draussen übernachten angeht einige erfahrungen gesammelt habe. auch bei schlechtem wetter, wie schnee, kälte und starken regen/gewitter habe ich schon biwakiert und gelernt, dass man zwar frietr oder nass wird aber am nächsten morgen schon irgendwie alles wieder gut wird... (wobei es schon einiger sturheit bedarf um sich 6std lang nassregnen zu lassen...)

das sind alles so iinteressante experimente bei denen man herausfinden kann, ob und wieviel man aushält, ich kann mir vorstellen, das 9ist bei einem bevorstehenden ausstieg gut zu gebrauchen. (natürlich nicht wenn man in ein bestehendes ökodorf geht oder sich einen bauernhof kauft/pachtet, da gibt es andere schwierigkeiten)
irgendwo wurde doch das buch "in die wildnis " erwähnt mit alexander supertramp oder so, was der in der wilnis gemacht hat (alaska wars glaub ich) ist zwar reiner selbstmord (wenn man so will) und auch die vorstellung so leben zu können reine utopie, aber spannend und sympathisch find ich s trotzdem...


naja... weiteres folgt noch....

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hi niko,

...ich stehe auch (und nach den vielen grossstadtjahren erst recht) auf ein leben möglichst nah an der natur, allerdings auf extreme wie kälte, nässe überhaupt nicht...

die märkische schweiz ist wirklich sehr schön, für mich war sie ein traumtriggerort - nachdem ich mal nach einem wochenendausflug dort in schöneweide im stau stand, stand, stand..., hat`s bei mir klick gemacht und ich habe beschlossen, berlin zu verlassen. manchmal fehlen mir natürlich die vetrauten freunde und kneipen, trotzdem will ich keinen tag zurück.

überhaupt hat das wort "schweiz" sehr mein leben beeinflusst, ich war als vierjähriger erstmalig in der sächsischen schweiz und bin bis heute fasziniert von der einmaligen mystik von teilen gebirges.

ciao, andreas

Hallo Niko,

Hat uns gefreut und spass gemacht deine vorstellung zu lesen. Bei dir ist erfreulicherweise sowohl das beduerfnis vorhanden anders, einfacher, wilder, natuerlicher zu leben, als auch die bereitschaft zu tuechtiger arbeit um dieses andere leben zu suchen, auszuprobieren und zu ermoeglichen.

Thomas war auch so aehnlich wie du... ein gutes verhaeltnis von realitaetssinn und "alternativer vision".......nur hat er keine auslandtripps unternommen, hat dauernd geld fuer unabhaengigkeit und zukunftsplaene gespart, war viel sozial fuer andere im einsatz und wohnte bis 21 bei den eltern.
Ich hatte auch solche alternativen visionen und traeume, war aber glauben gemacht worden, dass das einfach jugendlich romantische schaumtraeume sind. Als wir uns kennenlernten stellte sich heraus, dass wir beide seit frueher kindheit uns fuer indianer und echteres leben interessierten...... und dann ging unser gemeinsames verruecktes abenteuer los. Gleich als lebensernst und nicht mehr als jugendplausch.... (bereue das manchmal ein wenig ) ... dafuer haben wir keine unnoetige zeit verschwendet und konnten erfolgreich durchstarten .

....wenn echt gelebt wird, kommen die extremsituationen von alleine und es vergeht einem die lust, solche zu suchen und sich extra darauf einzulassen. Aber in deinem fall ist das eine gute voruebung fuer spaeter hoffentlich...

Wir wuerden uns freuen weiterhin regelmaessig von dir zu hoeren.
Liebe Gruesse

Claudia

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Schaffen wir uns die Lebenswelt jetzt, in die wir das naechste Mal hineingeboren werden wollen.

Versuchen wir alles schoener, harmonischer, fruchtbarer.... einfach besser und lichtvoller zu hinterlassen, als wir es angetroffen haben!

bin gerade wieder in D nach 6 monaten spanien, habe eine lange grossartige reise hinter mir.... seeehr lange.... und sie ist noch nicht zu ende. eigentlich fängt sie glaube ich gerade erst an. ich glaube, oder besser gesagt weiss zumindest fuer mich, dass das einzige was du machen kannst wenn du raus willst aus dem normalen leben, loslegen ist. leute, hoert auf zu zweifeln zu ueberlegen; hört auf angst zu haben vor dem unbekannten von dem ihr doch träumt. fangt einfach an geht raus und macht das was ihr wollt. versucht es ueberwindet eure angst dass ist der einzige weg. ich habs gewagt. glaubt nicht dass es immer einfach war und ist, im gegenteil ich bin durch viele aengste durchgegangen oder auch an manchen fuers erste gescheitert, habe viele wundervolle und auch einige schreckliche und harte erfahrungen gemacht, aber ich lebe, bin gesund wie nie zuvor und bin gluecklich. ich habe meinen weg gefunden. bin nicht am ziel aber es gibt auch kein ziel es gibt nur den weg. lebt und liebt. soweit...

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Meine Seite ist übrigens wieder online, vor Jahren gab es dort eine rege Diskussion übers Aussteigen (http://aussteiger-blog.de/warum-aussteigen/) und nachdem ich ein Backup der Daten gefunden habe, dachte ich es wäre schön, das ganze wieder online zustellen. ist auch ganz spannend was man damals so gedacht hat...
mfg

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Hallo,
auf den Tag genau, sind es 7 J. her, dass du hier wieder textest - interessant

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Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist Geheimnis,
aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Oh, stimmt, dass ist mir gar nicht aufgefallen... lustig.

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