Hi,
Ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und da ich schon länger auf der Suche nach Leuten bin, die ähnliche Ansichten haben, habe ich mich nach einiger Zeit als "Forumsvoyeur" dann letztendlich hier angemeldet.
Ich bin 27 Jahre alt und habe schon als Kind vom Aussteigerleben geträumt. Bücher wie Huck Finn oder Robinson Crueso habe ich nahezu verschlungen. Mit 24 war ich dann irgendwann an einem Punkt an dem ich einfach nicht mehr wollte. Ich hatte einen relativ gut bezahlten Job und eine Wohnung aber ich habe mich in dieser Rolle überhaupt nicht wohl gefühlt, dieses Leben schien mir falsch. In meinem Freundeskreis bin ich nur bedingt auf Verständnis gestoßen und so hab ich schließlich meinen Job gekündigt, meine Wohnung aufgelöst und bin mit Sack und pack in ein Flugzeug nach Australien gestiegen. In den ersten Wochen habe ich mich dann zunächst in Sydney einquartiert und gearbeitet, was aber nach kurzer Zeit nur dazu führte dass ich mich genauso fehl am Platz gefühlt habe. Daher Rucksack gepackt und ab auf die Straße. Ich bin dann einen längere Zeit per Anhalter unterwegs gewesen und hab hier und da tagelöhner Jobs erledigt um mich über Wasser zu halten. Als das Jahr in Australien dann kurz vor dem Ende war hatte ich gerade erst Blut geleckt, hab mir also in Perth einen Vollzeit Job gesucht und hab mir ein Visum und ein Ticket nach Neuseeland finanziert. In dem Jahr in Neuseeland habe ich die wohl besten Erfahrungen gemacht bzw war ich eigentlich fast konstant als Vagabund kreuz und quer über die Inseln unterwegs und habe mich versucht so weit es geht selbst zu versorgen (Angeln & Sammeln
)
Am letzten Tag meines Visums habe ich dann einen Flug nach Paris gebucht (natürlich wegen eines Mädels das ich kennen gelernt habe) und war dann ca 2 Monate in Frankreich. Als diese Romanze dann doch nicht auf dauer funktioniert hat, bin ich also letztendlich zurück nach Hause. Habe aber seit dem (letztes Jahr Juni) immer noch nicht wieder Fuß fassen können.
Worauf ich jetzt genau hinaus bin, bin ich mir momentan nicht sicher. Ich habe viel in den letzten Monaten nachgedacht und es gibt enorm viel zu sagen, was wohl den Rahmen hier sprengen würde. Auf jeden fall bin ich mir sicher dass, das Leben in dieser Gesellschaft nicht wirklich meins ist und dass ich anstatt gegen die Natur viel lieber mit und in der Natur lebe. Der Mensch sollte sich nicht über das Natürliche hinweg setzten und aufhören die Welt und alles Leben darauf als sein persönliches Eigentum zu sehen.
Ich habe oft daran gedacht wieder Landstreichern zu gehen, aber auf der anderen Seite bin ich auch dann viel zu Abhängig von der modernen Zivilisation (als Anhalter fährt man ja schließlich meistens in Autos mit). Die nächste größere Idee war für mich der komplett Ausstieg. Wie dieser Ausstieg allerdings dann genau aussieht, bin ich mir noch nicht ganz im klaren. Als kleine Kommune oder Sippe selbstversorgend irgendwo ein zu Hause finden? Oder als nomadischer Stamm ein ganzes gebiet durchstreifen? Viele Ideen und Anregungen schwirren in meinem Kopf umher und ich erhoffe mir nun hier Anschluss zu finden um mit ein paar ähnlich gestrickten Leuten hier diese und viele anderen Ideen zu etwas zu formen.
P.s. Sry für den endlangen Text aber ich musste mich echt bremsen nicht noch viel mehr zu schreiben