Hallo Leute,
ich habe mich noch nicht in dieses Forum eingelesen, halte es für sinnvoll, mich erstmal vorzustellen, ein wenig über mich zu erzählen, und auch klar zu machen, was ich mir überhaupt erhoffe...
Ich werde am 14.9. schon 45 Jahre, und meine Lebensgeschichte könnte Bücher füllen, aber sicher nicht nur meine, schon klar. So an die 30 Jahre hab´ ich in der Privatwirtschaft meinen Kopf hingehalten. Tag und Nacht, Samstag Sonntag gearbeitet, immer an vorderster Front, in unterschiedlichsten, teils gefährlichen, aber immer schweren Jobs. Wofür das alles ?
Um einen Haufen Konsumschulden abzutragen, was März 2013 endlich erledigt sein wird ? Konsumschulden die ich nie gemacht hätte, wäre ich je glücklich gewesen. Um weiter gegen den Alkoholismus zu kämpfen, der sich, seitdem ich nach fast zweijähriger Arbeitslosigkeit wieder arbeite, breit zu machen droht ? Eben deshalb weil ich wieder arbeite. Ein guter Job zwar, und auch für die heutige Zeit fair bezahlt, aber doch weit unter meiner Qualifikation. Ich bin einfach unglücklich damit, und leide auch wieder an Depressionen.
Aussuchen kann man sich in meiner Altersgruppe nichts mehr. Objektiv gesehen beneiden mich tausende um meinen Job, in dieser sozialen und seriösen Firma, ich sollte mir eigentlich alle zehn Finger abschlecken, vor lauter Glück, aber dennoch...
Kaum hatte ich begonnen, mit der in Österreich recht fair geregelten Sozialhilfe das Auslangen zu finden, und solcherart endlich glücklich zu sein, Kommt der neue Job dazwischen. Kaum arbeite ich wieder, gebe ich auch schon wieder zuviel Geld aus, so das mir unterm Strich am Monatsende wieder genau nix übrigbleibt, somit keine Unterschied zur Sozialhilfe. Wozu also arbeiten, und nicht mehr Herr meiner Zeit zu sein ?
Um 4hoo morgens aufstehen, um 18h30 nach Hause. Keine Zeit mehr für vernünftige Freizeitgestaltung, wie Sport oder aktiv Musik machen, und wieder nur Unsinn im Kopf, so wie eh und je; soll dies das Leben sein ?
Eigentlich hab ich von 1982 bis 2009 nie was anderes getan, als knallhart zu arbeiten, und in den wenigen Stunden dazwischen, exzessiv zu saufen. Bin alleine geblieben, und verspüre eigentlich auch gar keine Lust mehr, das zu ändern. Ich bin müde, depressiv und antriebslos. Ab 2009 dann Therapie, ab Sommer 2010 arbeitslos, aber trocken und halbwegs glücklich, jedenfalls hab ich mich zum ersten Mal in meinem Leben, so richtig frei gefühlt. Seit April 2012 wieder beschäftigt, und das ganze Rad droht sich rückwärts zu drehen.
Ich will das so nicht mehr. Natürlich erwarte ich vom Forum keine Wunder, aber vielleicht doch die eine odere andere Idee, wie Alternativen erarbeitet werden können.
Meine Wohnsituation ist dank sozialer Verwandtschaft und komplizierter Erbregelung ziemlich sicher, von der (österreichischen) Sozialhilfe lässt es sich locker leben, speziell dann, wenn ich in einigen Monaten endlich schuldenfrei bin. Leben allerdings nur, nicht konsumieren. Wie wichtig der Konsum ist, hat mein Leben bis 2009 ohnehin gezeigt, und tut es nun wieder. Ich brauch das alles nicht (mehr).
Oder ein Teilzeitjob, an meinem Wohnort, ca 25 km nordöstlich von Wien, mal sehen.
Aber endlich leben, und Herr meiner Zeit zu sein; nicht um 20h00 jeden Tag ins Bettchen, um ohnehin um 4h00 morgens nur schwer da raus zu kommen, und mit den Jahren wird es immer schwerer. Wenn ich die Arbeitsstunden hernehme, die ich schon geleistet, wäre ich hochgerechnet ohnehin schon längst in Pension.
Danke für´s Lesen, dieser doch sehr langatmigen Eröffnung...
Rüsselkäfer
P.S.: Ihr werdet verstehen, daß ich keinen Klarnamen und kein echtes Bild einstellen kann. Feind (AMS und Sozialamt) könnte mitlesen.