Hallo zusammen,
Danke erst mal für eure Beiträge! Wollte einfach mal schreiben, was ich zu den zwei Diskussionen hier zu sagen habe.
Was ist Aussteigen?
Für mich bedeutet es eigentlich nur, dass man das was man gerade macht irgendwie mehr oder weniger stärker verändert. Vielleicht noch mit der Konnotation, dass man bestimmte Aspekte des aktuell Lebens als Bevormundung und als mit den falschen Werten versehen betrachtet. So in der Art. Also eher eine Weite Definition
.
Was es für mich persönlich nicht bedeutet?
Sich aus der Gesellschaft, die vielleicht in den eigenen Augen den falschen Weg geht zurückzuziehen und alles seinen Trott gehen lässt. Ich will nur für mich aussteigen, aber weiter Teil dieser Gesellschaft sein und Verantwortung übernehmen, für Andere da sein und ein Vorbild leben, falls das möglich ist.
Interesanterweise habe ich vor kurzem einen Dokumentarfilm, der sehr angenehm
ruhig ist, gesehen, unter dem Titel: "Wir könnten auch anders"
(
http://www.youtube.com/watch?v=QklhU5GRKgE). Auch das fand ich
insprierend, weil ich dachte, bei all dem Gerede, wie dumm, falsch und
unfähig die Leute sind, gibt es Leute die Ihren Weg gehen, dafür
einstehen und so Mut zeigen. Ich bewundere das. Auch und vor allem in
seiner Vielfalt, weil das gibt Hoffnung. Viele dieser Leute sind auf Ihre Art ausgestiegen oder gehen auf den Wegen, die sie selbst für richtiger halten als das was andere Leute ihnen seit langer Zeit versuchen zu sagen.
Das leitet für mich auch genau auf die Frage nach der Glatze, dem Konservativem auf dem Land und der Strukturschwäche über. Ich glaube die Region ist schön und muss weder den Glatzen, dem wirtschaftlichen und in der Folge (wie in der Dokumentation schön bemerkt) einem innerlich psychischen Verfall überlassen werden. Und hier kommt ein zentraler Punkt: Nicht die Menschen, die Rechts sind sind zu verachten, sondern die Ideologie! Es mag sein, dass es bei Rechten mehr Menschen gibt, die Eigenschaften haben, die sie unabhängig von ihrem Rechts-Sein zu Ar***l*chern machen. Aber viele sind einfach nur in den falschen Kontext geraten und könnten unter anderen Umständen auch ganz anders denken. Und gerade deshalb fände ich es wichtig, dass in solchen strukturschwachen Gebieten nicht nur die NPD die Gemeinschaft, die Hilfe und das für die Menschen da sein ausfüllt. Weil genau das führt die Menschen im Erstkontakt zur Ideologie. Politische Erziehung hat gegen Sozialisierung eben keine Chance, und das gilt für Junge Leute doppelt. Und jemand als Nazischwein menschlich zu verurteilen als einzelnen, macht die Leute nur noch wütender und hat glaube ich selten jemand bewegt es sich mal zu überlegen.
Ja konservativ sind die Leute am Land auch. Das stimmt schon. Aber es gibt auch vorteile, die das aufwiegen und auch hier sehe ich es so, dass das nicht unverrückbar und unabänderlich ist. Aber dazu gehört vor allem eins: Unverkrampft, unvoreingenommen und nett nicht verurteilend auf Leute zuzugehen und ihnen genausoviel anders sein wie man sich selbst erwartet zuzugestehen.
Und warum wir nicht nach Spanien gehen. Ich persönlich mag die Ecke einfach, landschaftlich und war als Kind dort im Urlaub, auch vor kurzem für zwei Tage dort und fahre bald wieder 1 Woche hin. Und wenn es darum geht verschiedene Dinge anzubieten wie oben erwähnt, und nicht nur Landwirtschaft und Strom zu machen, ist glaube ich Deutschland als Land ziemlich geeignet.
Ich hoffe das klang nicht zu sehr wie ein Angriff oder so, mir ist das aber sehr wichtig. Weil ich sehr viel darüber nachdenke, wie man auf einem konstruktiven versöhnlicheren Weg die Menschen davon überzeugen kann, dass diese Ideologie das letzte ist, was die Welt zu einem guten Ort macht.
@Annett, ich schreibe dir eine Pn!
Ich freue mich weiter auf Tipps und eine angeregte Diskussion!
Liebe Grüße!
Nils