18 Tage hat geschrieben:
Hallo zusammen,
erstmal danke für die vielen Willkommensgrüße!
Eine gute Frage, Sanne, wie ich mich vom Kapitalismus distanziere. Bisher hatte ich mehrere Pläne/Ideen in Aussicht: Job als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni, politische Referentin für Gleichstellungspolitik/ Arbeit gegen Rechts/ Antimilitarismus, Verwaltungsfachangestellte auf Teilzeitbasis (ein einfacher Job, bei dem mir viel Zeit für Hobbies und Leben bleibt), Hartz IV,... bisher habe ich alle Varianten durchgespielt und komme zu keinem Ergebnis. Das ist der Terror der Möglichkeiten: Entweder man hat Geld, aber keine Zeit oder Zeit und kein Geld. Und immer bleibt man ein kleines Rädchen im Getriebe des Kapitalismus.
Daher bin ich sehr auf deine Idee gespannt, Sanne
Was hast du dir einfallen lassen?
NGO= Non-gouvernmental-Organization/ Nicht-Regierungsorganisation
NPO= Non-Profit-Organization/ gemeinnützige Organisation
... also DIE Antwort zu DER Alternative schlechthin habe ich nicht, aber Lust zu einigen Schritten ein wenig abseits vom Mainstream.
Zwei alternative Formen des gemeinschaftlichen Lebens:
Entweder als vorwiegende Selbstversorger zu einer Gruppe Gleichgesinnter im "Outback" (wo auch immer das dann liegt) oder
noch Zivilisationsnah ökologisch vertretbar(er) gemeinschaftlich leben und idealerweise neben ein wenig Anbau/ Vieh eigene Projekte zu eigenen ideologischen Konditionen aufbauen, die jedoch noch Bezug zu (vertretbaren) gesellschaftlichen Netzwerken haben. Ob nun im sozialen Bereich, im Kreativen, oder im Ressourcen nutzenden Bereich (z.B.Verwertung von vermeintlich alten Materialien für die Wiederaufbereitung zu Wiederverwertbarem/ Verkaufbarem).
Die Details muss die Gruppe Menschen, die da zusammen leben möchte abklären, es gibt ja ganz viele verschiedene Modi und Vorstellungen.
Wichtig finde ich dabei, dass Mensch in eigenen Projekten zumindest nicht so ideologisch verheizt wird, wie das oft in herkömmlichen Institutionen ist (NPO/NPO keine Ausnahme).
Wobei natürlich jeder seinen eigenen Schweinehund mitnimmt - ich denke, wir Menschen bleiben (wenn auch nur latent) mit den Fehlern behaftet, auf die wir bei anderen zeigen
.. also ich meine, dass es in einer Gruppe Menschen immer Differenzen geben wird und den ein oder anderen, der zur Bereicherung neigt. Aber im Kleinen hat man das sicher besser im Blick, als im Großen.
Die Zeit-Geld-Querele ist natürlich ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wobei das "Eigene" und ideologisch Vertretbare ja immer weniger die Seele übers Zeitliche frisst, als das zum Beispiel ein 50-Wochen-Stunden-Job in der kapitalistischen Maschinerie tut. Vielleicht ist eine Kombi geeignet von "weniger brauchen" und "mehr Essenzielles haben" zur persönlichen Gesundung ... also vielleicht wirklich nicht viel Mehrwert erwirtschaften, dafür aber im Prozess des Schaffens und der Gemeinschaft authentisch und nachhaltig sein ( und damit zufriedener sein, als mit 3000 netto) und leben.
Södele, alle die jetzt DIE Alternative und Lösung erwartet haben, sind nun enttäuscht. Dafür sind alle diejenigen, die gerne selber überlegen und herumtüfteln angeregt, inspiriert oder zur Ergänzung eingeladen
Wie gesagt - versteht das nicht als "des Weisheits Schluss" ... aus den Steuern ausklinken kann ich uns (leider) nicht
liebe Grüße us Kölle