murmel hat geschrieben:
und ich hatte schon angst du hättest meinen text als ironisch empfunden.
du hast recht, wer einmal anfängt damit schwanger zu gehen, der möchte das kind auch gebären und es ist wie mit dem elternsein... man lernt nie aus, solang man von liebe geleitet ist ...und man braucht gedult und achtsamkeit.
ich könnte wetten, bei naturmensch hört das ganze auch nicht bei beeren, pilzen, feuerholz und anderen geschenken des waldes auf, er hat sicher auch die augen beim zahnbürstenkauf offen.
Murmelinchen
Apropos Zahnbürste, inspiriert von Crocodile Dundee und den Reportagen von
Malcolm Douglas machten wir ( meine Jetzige 2.Frau )1998 unsere Hochzeitsreise durch Australien.
Wir wollten einfach testen , ob man weitab vom Schuss ohne grossen
Aufwand in der Wildnis leben kann.
Höhlenromantik, am Fluss früh sich waschen, angeln, Indianerzeltromantik
( natürlich Campingzelt ) , Früchte essen u.s.w..
Wir hatten ein altes Auto, Zelt und Kochausrüstung, Angelzeug und das Übliche.
Nach 4 Tagen im Outback kam das Erwachen. Am Fluss war nichts mit baden , bis zu 4 Meter lange Krokodile tummelten sich im Wasser, vor dem Zelteingang sonnte sich eine Inlandtaipan.
Ist wohl mit die giftigste Schlange in Down Under, wir hatten ja ein Buch über die Tiere von Australien bei.
Geschlafen wurde dann nachts im Auto.
Wasser trinken aus dem Fluss war auch kaum möglich, ich bekam Durchmarsch , der 2 Tage anhielt.
Frau trank Wasser aus den mitgebrachten Kanistern.
Dennoch hielten wir 10 Tage durch und dann fuhren wir wieder in die
andere Welt.
Am ersten Rastplatz nach 400 Km trank ich einen halben Liter Bier ( Forsters ) auf ex und wir beide duschten erst einmal ausgiebig.
Die Zähne putzen wir uns, gefühlt 20 mal , ausgiebig.
Unsere Trauung war dann in Sydney und gefeiert wurde ausgiebig im Pub.
Wir sind ganz einfach nicht für die Wildnis in warmen fremden Regionen
geschaffen.
Die Ureinwohner können das schon seit 40000 Jahren , aber wir nicht.
Ich habe deshalb mit meiner Frau beschlossen, hier in D auszusteigen
und ein Leben hier im Einklang mit der Natur ( Wald ,See, u.s.w.)
zu führen und auch mit der modernen Welt.
Diese Kombination funktioniert bisher tadellos.
Wir modernen Europäer können nicht in der Wildnis ohne Hilfsmittel leben.
Gerade hier in der 4 Jahreszeitenregion.
Abends möchte ich schon vor dem Kamin sitzen und etwas Glühwein geniessen.
Den gibt es aber leider nicht in der Höhle oder am wilden Fluss.
Natürlich juckt es auch mir, gerade bei den jetzigen Dumpingpreisen für Weintrauben, den Weinballon zu aktivieren.
Aber zur Zeit kostet der Liter Glühwein zwischen 1-2 Euro.
Ich möchte hier nicht die Aussteigerträume zerreden, habe auch Verständnis für die Aussteigerträume und den Hang nach der Flucht aus dem Hamsterrad, wie es hier viele beschreiben.
Aber in der Fremde in der Wildnis, das muss gut durchdacht sein.
Ach Murmelinchen, heute hatte ich Besuch, die wünschten sich frische Pilze aus dem Wald.
Nach 20 Minuten hatte ich diese Ausbeute ( siehe Bild ).
Ich habe aber heute Kartoffeln mit Bratwurst und Sauerkraut vorgezogen.
Im Sommer machen wir immer unser Ritual , Zelt ,Ausrüstung, u.s.w und dann mit Frau und Kinder 3-4 Tage in der Wildnis hier vor Ort ( 5 km )an der Schlaube. Du wirst es nicht glauben, hier kam innerhalb von einen Jahr kein Mensch vorbei und das in Deutschland.
Meine Angelsehne vom letzten Jahr war am Trampelpfad unversehert noch platziert..
Es gibt also doch noch unberührte Ecken, gerade hier in unserer dünnbesiedelten Gegend.
Auch ein schönes Erlebnis im Sommer war, bei 36 Grad plus fuhr ich mit der Frau mit meiner Jammy (32 Jahre alte Yamahachopper ) zum gegenüberliegenden Strand , bekleidet war ich nur mit Badehose- und Latschen und sie im Bikini ( beide natürlich mit Helm ) und das gab uns auch für einen kurzen Moment ein Gefühl von Freiheit.
Gruss Andreas