Aussteiger und Selbstversorger Forum

Na, wenn Du Bierbrauen kannst, hast Du selbst in der Einsamkeit eine Möglichkeit seelig zu sein......................

Mir reicht es, das Geld für einen Kasten zu haben

Prost!

_________________
Erfahrung macht (meistens) klüger...

So, nach längerer Zeit mal wieder an einem PC mit Internet...

Und wieder hat sich einiges getan. Die letzten Monate war ich ja nun in Deutschland wwoofend unterwegs, da ich ja nebenbei Bewerbungen zur Ausbildung als Bierbrauer geschrieben habe.

Aus den zahlreichen Bewerbungen wurde leider nichts, dafür gefällt mir das Leben als wwoofer sehr. Derzeit bin ich in einer Solidarischen Landwirtschaft in Sachsen und fühle mich dort sehr wohl. Auch wenn die Arbeit im Garten oft anstrengend und das Wetter nicht immer passend ist, ich merke einfach dass das gut tut.

Trotzdem habe ich jetzt wieder angefangen, Bewerbungen in meinem alten Beruf zu schreiben. Warum? Ganz einfach, weil das Geld doch schneller ausgeht, als ich zunächst dachte.
Grob geschätzt sind pro Monat ca. 300 bis 500€ draufgegangen, davon allein ja gut 170€ für die Krankenversicherung. Der Rest für Transport und Vergnügen.
Sicher, mit weniger Reisen/Umzügen und sparsamerer Freizeitgestaltung könnte man hier noch etwas drehen, aber gerade am Anfang wollte ich dann doch etwas erleben.

Auch wenn ich von einer akuten Pleite noch weit entfernt bin mache ich mir eben Sorgen was passiert, wenn ich in einigen Jahren mit 40 bis 50 Jahren aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen wieder zurückkehren will oder muss - und dann der Zug für mich abgefahren ist.

Daher werde ich lieber jetzt noch ein paar Jährchen arbeiten, dabei weiter das Bierbrauen üben, mehr Geld auf die Hohe Kante legen, und dabei weiter im Urlaub nette Gemeinschaften besuchen.

Und als Fernziel wäre es mein Traum, mich dann dauerhaft in einer solchen niederzulassen, nur noch dort für Freunde und Besucher den Braukessel zu rühren, und ein genügsames Leben in schöner Natur mit angenehmen Menschen zu genießen.

Ob das nun in 2, 3 oder vielleicht 5 Jahren passiert, und ob das dann in Deutschland, Österreich, Frankreich oder doch Portugal ist, das lass ich mal auf mich zukommen.


Bin ich nun also gescheitert? Ich denke nicht. Ja, der Plan hat nicht ganz geklappt wie ursprünglich gedacht. Aber ich hatte eine schöne Zeit, und viele Erkenntnisse gewonnen die ich nie gehabt hätte, wenn ich nur nach dem Motto "Ach, das wird ja sowieso nichts, das böse System..." daheim geblieben wäre.
Manchmal muss man halt einfach mal einen Schritt tun.

Und mit diesen Erkenntnissen lässt sich auch ein neuer Job ruhiger angehen. Wenn man hier darauf achtet, sich seinen Freiraum für Hobbies und Leben zu bewahren ist auch alles gar nicht so wild.

Ich hab erst einen halben Roman geschrieben aber ich machs mal kurz:
Wofür ist der Zug dann abgefahren?
Welches Ziel?

Kann auch sein, dass der Zug mit 50 in Richtung Sarg fährt und mit vortschreitenden Alter eher richtung Altenheim fährt und nicht Freiheit in der Natur.

Also ich weiß für mich: was ich in den nächsten höchstens 10 Jahren nicht an neuen anstrengenden Dingen anpacken werde, das werde ich danach erst recht nicht mehr machen.

Ich meinte damit die Möglichkeit nochmal in meinen Beruf zurückzukehren, in dem ich die Möglichkeit habe recht gut Geld zur Seite zu legen. Nach ein paar Jahren Ausstieg geht das eher nicht mehr.

Und da ich jetzt nicht mehr nur meinen Kontostand und damit die Menge, die ich mir monatlich abheben kann kenne, sondern auch meinen Bedarf besser kennengelernt habe ziehe ich es vor, noch ein paar Jährchen weiter zu machen.

Natürlich kann es sein, dass ich mit 40, oder vielleicht schon morgen, tot umfalle. Aber lieber habe ich am Ende des Lebens noch Geld übrig als umgekehrt.

man muss halt eine ausgewogene balance finden gemäß seinen bedürfnissen und vorstellungen...der eine kann für 3 euro am tag leben der andere braucht eben 10.

natürlich heißt es immer..man kann auch ohne geld leben/aussteigen..ja das ist richtig...aber es ist nicht das richtige für jeden.

und um so älter man wird um so weniger hat man zeit zum experimentieren bzw. rückkehr wenn es doch nicht passen sollte.

dann bisschen länger ansparen. auf alle fälle muss man aber eine 300 euro/monat einnahmequelle haben wenn man ausgestiegen ist...sonst lebt man von der substanz..irgendwann ist alles aufgebraucht.

und als reisender ist es immer teuerer als sesshaft..als irgendwo in einer gemeinschaft-genossenschaft-bleibe eine einmalige investition zu tätigen.

eine summe welche man eh in 2-3 jahre mietwohung verpulvert un nie wieder sieht...nach den 2-3 jahren wohnt man quasi kostenlos.

das modell mit resthof und wohnung-genossenschaftlich aufgebaut/aufgeteilt und 1 selbständiger mit 3-4 midi-jober ist das idealste was möglich ist..zwischen ausgaben-einnahmen ....einsatz und nutzen...

_________________
Nature Doesn't Need People!
Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
http://schwarwel-karikatur.com/wp-conte ... warwel.jpg