Hallo Freunde,
so langsam wird mir klar, warum fast alle Websites die Rubrik: "frequent asked questions" haben
- und sowas ähnliches stell ich jetzt hier auch mal rein, so ne Art Vorab-Info all der Sachen, die ich immer wieder gefragt werd - dann kann ich mir nämlich für die persönlichen Fragen viel mehr Zeit lassen.
(und ach übrigens, wenn ihr echt -in absolut egal welcher Form- Interesse an meinem Projekt habt, dann meldet euch gern bei mir, ich werd mir jede Zeit der Welt nehmen - wenn ihr jedoch eigentlich euer eigenes Projekt machen wollt und jemanden braucht, der euch hilft hier Land zu suchen, dafür hab ich im Moment ganz einfach zu wenig Zeit, dann meldet euch lieber im Sommer, da hab ich mehr Freiraum - oder kommt am besten gleich selber her, mit Auto oder noch besser Bus).
Bedingungen hier im Tal:
Vegetarisch:
Das Einzige, womit ich komplett kompromisslos bin, ist dass ich hier keine Tiere töten will und auch nicht, dass wir die Arbeit des Tötens outsourcen - (indem Fleisch woanders besorgt und hier zubereitet wird -- oder bei Tierhaltung für Käse etc. die männlichen Jungtiere weggegeben und dann von jemand anderem getötet werden) -- was bedeutet, dass hier im Grunde genommen mehr oder weniger vegan gelebt wird - ich steh überhaupt nicht auf den Geruch von Fleisch oder Fisch, der verdirbt mir einfach den Appetit - jeder kann jederzeit essen, was er lustig ist, da misch ich mich nicht ein und das stört mich absolut nicht -
allerdings nicht in meinem Traum-Projekt - ich will auch keine "Fleisch-Diskussionen" führen
ich lebe wie ich lebe weil ich genauso leben will
- Káse & Eier werden mir oft geschenkt, da hab ich kein Problem mit - bin keine militante Vegetarierin, aber ich will halt mit lebenden Tieren in liebevollem Kontakt sein, die auch am Leben bleiben - und als Ernährungsberaterin & Köchin weiss ich, dass das ohne Mangelerscheinungen nicht nur möglich, sondern absolut oberköstlich möglich ist - Wasser kommt hier vom nächsten Bergbach und das meiste Essen lecker frisch aus der Natur - im selben Tal mir gegenüber gibts für Fleischesser ne Kommune, die auch Mitmacher suchen - und bei Morbak, die ja auch Leute sucht, kann auch jeder Fleisch essen - also ist ja für alle gesorgt.
Maschinen:
Wir haben in unserem kleinen Neben-Hochtal die Abmachung, dass wir keine Krachmaschinen wie Ketten- & Kreissägen benutzen - allerdings helfen wir uns dafür gegenseitig bei schweren Arbeiten - im Haupttal ist diese Regel inzwischen etwas aufgeweicht, manchmal hör ich in der Ferne Kettensägen.
Dafúr blickt man hier tatsàchlich nur in Wald, Wald, Wald, Bàume, Wiesen, Berge und hòrt ausser Vògeln, Rehen, Ziegen, Eseln, Trommeln usw nix stòrendes.
Und ach ja, da fàllt mir ein: kein Radio oder andere Dosenmusik, wir machen unsere Musik selbst
jegliche Musikinstrumente sind ober-willkommen
Schlafen kann man hier entweder im Zelt, oben im kleinen Gemeinschaftsgebäude
(schlafsaal-artig) oder in der benachbarten Scheune
(keine Kerzen oder Zigaretten) - wer richtig lang bleiben will, kann sich auch ne wetterfeste improvisierte Unterkunft basteln - und wer ganz bleibt, für den bauen wir gemeinsam eine Lehmhütte - Schlafsack, Isomatte, Zelt, gute Bergschuhe & Regenzeug músst ihr mitbringen - ist alles ober-ober-einfach hier! - kann man sich wie nen Basislager fúr ne Wildnisexpedition vorstellen - improvisiertes Freiluft-Plumpsklo bisher - kein Luxus weit und breit - und die Ziwilisation ist mit dem nächsten Bergstrásslein 1 Stunde durch den Wald entfernt - alles, was man aus der Ziwilisation braucht, wird ne Stunde den Berg raufgetragen.
Es ist nicht nur lustig hier:
Die Einheimischen haben sich hier nach 20-30 Jahren Freak-Besiedelung total an uns buntes Volk gewòhnt - gibt allerdings auch Gebiete, wo Freaks und Einheimische in Streit leben oder die Freaks untereinander - hàngt meiner Meinung nach allerdings immer davon ab, wie man sich gegenùber den Anderen verhàlt
(wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurùck) - und Sarcozy liebt uns auch nicht grad
doch dessen Zeit scheint gezáhlt - es kommen hier auch nicht alle Freaks zurecht, so manche landen auch auf der Strasse und am Alkohol oder anderen Drogen - aber wenn man bereit ist zu improvisieren und aktiv nen Traum/Projekt verfolgt, klappts immer - in unserer Umgebung haben die neuen & alten Besiedeler nen sehr guten Draht zueinander und zur Mairie und Gendarmerie, weil die meisten in irgendeiner Form Landwirtschaft oder ihre Projekte zum Lebensunterhalt betreiben - und weil wir aktiv für nen guten Draht zu den Alteingesessenen sorgen.
So, jetzt zur Preisfrage von Landkauf hier:
kann ich leider nicht beantworten!
Jaaa, unbewohntes Land gibts hier jede Menge - gehört dann entweder alten Bauern, die weg gezogen sind oder ihren Erben, die kein Interesse am einfachen Leben haben - Preise kann ich úberhaupt nicht sagen, hángt total vom Einzelfall und vom Verkáufer ab - je weiter von náchsten Ortschaften entfernt, desto billiger - in Ortschafts-Náhe isses schweineteuer, die Preise haben die Pariser und Toulouser fúr ihre Ferienháuschen kaputt gemacht - wenn man wie ich was sucht, das ne gute Weile bergauf vonner náchsten Strasse weg ist, kann man noch echte Schnáppchen machen - ist allerdings nicht jedermanns Fall.
Es läuft hier immer so, dass unterstùtzt wird, wer ins jeweilige Tal passt (ist wahrscheinlich fast ùberall so)- und ohne "Szene", in der man bekannt und gemocht ist, làuft eigentlich garnix - aus der Ferne kann man hier kein Land kaufen oder sich niederlassen - ich hatte es so gemacht, dass ich (nachdem ich mich fùr dieses Tal und seine Bewohner entschieden hatte, weil ich sie hinreissend finde) erst mal ùber Winter in nem Holztipi von nem Freund gewohnt und weiter gesucht hab - dadurch konnten mich die Leute kennenlernen und plòtzlich kamen sie mit Ideen und Unterstùtzung an und alles ging dann ganz schnell - man muss schon Zeit mitbringen, auf die Schnelle geht garnix, dann mauern alle, dann gehts nur ùber Makler.
Wenn man bei den Einheimischen als unbekannter Fremder auftaucht, sind die Preise ne fette Ecke hóher - hier tauchen stándig neue Leute auf, die was suchen (und auch finden, die Pyrenáen sind verdammt gross) - dazu brauchts Zeit, weil man sich ganz einfach erstmal an die hiesigen Gegebenheiten gewóhnen muss und rausfinden, in welchem Gebiet und viel wichtiger, zu welchen Leuten in welchem Tal man als bestes passt (sonst holt man sich den alten Frust ins Traum-Zuhause) - und ausserdem findet man am leichtesten was, wenn man erstmal in ner Szene drin ist, und hier ist fast jedes Tal seine "eigene Szene" - sind halt abertausende Freaks hier - wie ne Nebenziwilisation neben der allgemein üblichen mit eigenen Treffen, Kooperativen, Tauschhandel, Festen, Festivals, Märkten, geistigem Austausch, Workshops, musizieren, tanzen, lachen, freuen ....................
Landkauf kann sich hier ewig lang hinziehen, weil die Gesetzeslage bei forst- oder landwirtschaftlich genutztem Land komplett anders ist als in BRD, es sei denn, man hat ne staatlich anerkannte Agriculteur-Ausbildung - es läuft hier eher so, dass einem ein Stück Land gefällt, man dann die Eigentümer ausfindig macht und verhandelt - (ne Hausnummer kann ich allerdings grad angeben, was unter Freaks derzeit als billig angesehen wird: letztens hat ne Freundin von mir tausend qm Obstwiese mit ner trockenen Scheune in "relativer" Ortsnähe direkt vom Bauern gekauft für 20.000 - doch wie gesagt, es hängt total vom Einzelfall ab - vor 2 Jahren wurde mal von Freaks ne fertig ausgebaute Scheune mit 1 Hektar Land für 5000 verkauft, denen gings darum, dass auch wieder Freaks rein kommen, an Touris hätten sie teurer verkaufen können - alles ist möglich)
Meine Erfahrung ist ehrlich gesagt, dass sich immer Lösungen finden, wenn man irgendwas wirklich von ganzem Herzen will
und für möglich hält - und dann aktiv verfolgt.