Hallo
Einen fröhlichen Guten Morgen aus dem mal wieder verschneiten Westerwald.
Ein wenig frustriert sind wir ja ehrlich gesagt schon, dass man sich offensichtlich mehr für unsere Kamele, als für uns interessiert.
Aber man muss den Tatsachen eben in Auge sehen, deshalb sind wir gerne bereit zuerst einmal eure Fragen zu unseren 4 Zweihöckrigen zu beantworten,
vielleicht haben wir ja ein Chance, dass man sich danach um uns kümmert.
Nein, Spaß beiseite: Kamele sind wunderbare Tiere und wir könnten den ganzen Tag über sie reden.
Um die Gemüter zu beruhigen: Sie heißen: Pepe, Leila, Momo und Fufu (3 Jungs und 1 Mädchen), damit die Quote in der Familie wieder hergestellt ist.
Wir lieben sie sehr, denn man kann von sooo viel von ihnen lehren.
Von ihrer innere Ruhe und ihrer Sanftheit kann man sich nur anstecken lassen.
Sie leben in einer gut funktionierenden Anarchie miteinander, die uns täglich aufs Neue fasziniert und die man so kaum bei einem anderen Herdentier vorfindet.
Jedoch muss man wissen, dass sei eine sehr enge Bindung zu ihrem "Treiber" aufbauen und einem Fremden durchaus auch gefährlich werden können, solange sie ihn nicht akzeptier haben.
Einen Besitzerwechsel verkraften sie schlecht, deshalb sollte man sie nach Möglichkeit schon früh zu sich nehmen, dann kann man auch "gemeinsam" mit ihnen wachsen.
Und wachsen tun sie wirklich, die männlichen Vertreter werden gerne 2,5 Meter groß und 1000 Kilogramm schwer.
Sie brauchen nicht so viel Platz wie Pferde und sind auch wesentlich genügsamer in Sachen Nahrung (wir haben auch Pferde, deshalb können wir dies gut vergleichen).
Aber sie brauchen mehr Beschäftigung, sie sind sehr intelligent und brauchen ein Aufgabe sonst fangen sie an Unfug zu machen oder entwickeln irgendwelchen Untugenden, die man ihnen dann schwer wieder abgewöhnen kann.
Sie liebe es zu wandern, deshalb spuckt uns auch noch die Idee einer richtig großen meditativen Kameltour im Kopf herum, zum Beispiel von hier bis nach Sizilien.
Aber dafür fehlt uns „noch“ ein wenig der Mut und zuerst müssen einmal Leute her, die besser zu uns passen, als unser jetziges Umfeld.
Die Haltungsbedingungen für Kamele sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Man muss sie generell beim Veterinärsamt melden und dieses kommt dann und schaut.
Einige fordern auch einen Sachkundenachweis, aber das muss man je nach Region erfragen.
Im Allgemeinen sind die Deutschen aber recht liberal mit ihren Auflagen, Schweiz und Österreich ist sind wesentlich strenger.
Aber unabhängig von allen Vorschriften sollte man pro Tier mindestens 20 Quadratmeter Stall und 1000 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung haben und viel Zeit um sich mit ihm zu beschäftigen.
Es gibt leider nur sehr wenig Literatur über Kamele, deshalb sind unsere Veterinäre hier oft ein wenig überfordert, aber im Ernstfall hilft der Zoo oder die Uni in Gießen weiter oder es ist halt selber probieren angesagt. Als Human- und Tierheilpraktiker fällt uns das nicht ganz so schwer.
So Ihr Lieben jetzt müssen wir leider noch ein wenig arbeiten.
Bis später….
LG Sabine & Jenny
|