Fr 3. Aug 2012, 21:11
Hallo hier mal ein Rezept zum herstellen von Hefe zum Backen.
Ich habe nun schon seit gut einem Jahr damit herum experimentiert und kann euch sagen es klappt hervorragend.
Ich bin voll auf begeistert.
Zum einen könnt Ihr auf die chemisch hergestellte Hefe verzichten zum anderen habt ihr im Krisenfall immer frische Hefe zur Hand ohne Supermarkt.
Ok zum Rezept.
Zum einen braucht ihr ein großes Glas mit Deckel , ich persönlich stehe auf die großen Gurken Gläser die es in den Läden gibt.
Ihr esst die Gurken auf , sehr lecker ,wascht das Glas gründlich ab und stellt es danach für 20 - 30 min bei 130 grad in den Backofen.
Danach schaltet den Ofen aus und lasst das Glas abkühlen.
Dieser Schritt ist sehr wichtig damit Ihr wirklich nur Hefepilze zieht.
Nach dem das Glas abgekühlt ist könnt ihr beginnen es zu befüllen.
Ihr braucht 500 ml stilles Wasser,
Leitungswasser geht auch wenn es nicht zu sehr gechlort ist.
Ist es gechlort nehmt ihr 500 ml Leitungswasser und stellt es für eine weile in die Sonne.
Das Chlor verdampft dann aus dem Wasser.
Spannt ein Taschentuch über das Glas damit kein Schmutz/ Staub hineinfällt.
Dann nehmt Ihr ca 4 Esslöffel Rosinen ( aber Achtung sie dürfen nicht geschwefelt sein) und einen Teelöffel Honig.
Das alles zu dem Wasser geben und den Deckel nur leicht drauf legen, aber nicht verschließen wegen der Gase.
Das wars auch schon das ganze stellt ihr jetzt an einen schönen warmen Platz.
Alles über 22 Grad und unter 40 Grad ist super.
Nun lasst ihr das Glas 3-6 Tage ruhig stehen, ihr lasst es wirklich einfach in ruhe.
Nach einem Tag werdet ihr Blasen sehen können erst kleine dann immer größere.
und irgendwann zwischen dem 3 und 6 Tag hört die Blasenbildung auf dann ist die Hefe fertig.
Das Wasser wird auch trübe werden also nicht wundern.
Wenn Ihr dran riecht und es riecht angenehm nach Wein dann habt ihr es richtig gemacht, wenn es unangehnem riecht dann ist Hopfen und Malz verloren und Ihr müsst von neuem anfangen.
Das Glas könnt Ihr jetzt in den Kühlschrank stellen und da ist es mehrere Wochen gut haltbar.
Ich selber lege den Deckel nur drauf aber verschließe es nicht ganz falls es doch noch Gärung gibt.
Jetzt habt Ihr jederzeit fertige Hefe zum Backen.
Und zwar wenn Ihr jetzt Backen wollt dann tauscht Ihr einfach die Flüssigkeit die Ihr im Rezept nehmen sollt mit min 200 ml Hefeflüssigkeit aus.
Die erste Hefe ist nicht so stark
die Hefe wird mit den Jahren erst immer besser und kräftiger deshalb pflegt sie schön!
Ich habe mir angewöhnt 3 Gläser meiner Hefe stehen zu haben,
falls mir mal eines meiner schon einjährigen Hefe, kaputt gehen sollte habe ich noch die anderen beiden Gläser mit der Althefe.
Zum Anfang wenn der Hefestamm noch sehr jung ist ,sollte man wenn man Brötchen oder Kuchen backen will einen Vorteig herstellen wie wir es beim Sauerteig ja auch machen.
Für den Vorteig nehmt Ihr 100 ml Hefewasser aus eurem Glas lasst es zimmerwarm werden.
und gebt dann 100 gr. Mehr egal welches dazu und verrühert das ganze dass lasst ihr dann über Nacht bei Zimmertemperatur stehen.
Am nächsten Tag verarbeitet Ihr diesen Vorteig dann mit den ganz normalen Backzutaten zu eurem Brot oder Kuchenteig.
Aber zusätzlich gebt ihr am Verarbeitungstag noch mal 100 ml Hefewasser dazu.
Das mit dem Vorteig müsst Ihr nur solange machen bis Eurer Hefestamm stark genug geworden ist, dann verwendet ihr ihn später wie gekaufte Hefe dann braucht Ihr auch nur noch 125-150 ml pro Backgang.
Jetzt nach einem Jahr arbeite ich komplett ohne Vorteig.
Mein Hefestamm ist sehr stark geworden.
Ach noch was Ihr müsst auch längere Gehzeiten einrechnen.
Zu anfangs habe ich manchmal den Teig die doppelten Zeiten gehen lassen.
Aber dass seht ihr ja wie weit Euer Teig aufgegangen ist.
Jeden Monat frische ich meine Kulturen auf damit sie mir nicht umkippen denn manchmal benutze ich die Hefe nicht so oft.
Und zwar hole ich meine Gläser aus dem Kühlschrank, lasse sie Zimmerwarm werden tu einen weiteren Esslöffel Rosinen dazu und ein ganz klein wenig Honig und lasse das Glas über Nacht draußen stehen danach stelle ich die Gläser zurück in den Kühlschrank.
Solltet Ihr aber sehr viel Hefe verbraucht haben behaltet unbedingt einen kleinen Rest über das ist wichtig damit ihr die Stammhefe erhaltet!
Also nehmen wir an.
Euer Glas ist fast leer.
Dann kippt ihr die restliche Flüssigkeit aus dem Glas in ein feines Sieb ,
fangt die Flüssigkeit aber auf wascht das Glas gründlich aus und ab in den Backofen damit zum sterilisieren.
Die Rosienen die aus dem Glas kamen schmecken sehr lecker und können mit verarbeitet werden.
Die aufgefangene Flüssigkeit wieder in das abgekühlte Glas geben mit 500 ml Wasser auffüllen und wieder 4 El Rosienen rein und einen Tl Honig.
So erhaltet Ihr euren alten Hefestamm und bekommt eine immer besser werdende Hefe.
Mit dem alter wird nicht nur die Hefe stärker sondern auch der Geschmack leckerer.
Brote mit Wildhefen halten auch bedeutend länger wie Brote mit industrieller Hefe.
Und nun noch eine Erweiterung ,Smile
ihr könnt nicht nur Rosienen nehmen ihr könnt alles Obst oder Gemüse nehmen welches Euch unter kommt.
Solange es immer unbehandelt ist und ungeschwefelt am besten Bio Ware.
Wenn ihr anderes außer Rosinen nehmt dann gebt immer soviel rein das nichts aus der Flüssigkeit herausschaut.
Also zB könnt Ihr Tomatenschalen von 4 -5 Tomaten nehmen ihr könnt auch die ganzen Tomaten nehmen aber das wäre Verschwendung.
Ihr könnt Äpfel oder Apfelschalen / das Apfelgehäuse nehmen oder Aprikosen frisch oder getrocknet eurem tun sind keine Grenzen gesetzt.
Ich habe sogar schon einmal gelesen das einer Hefe gezogen hat aus Zitronen.
Ihr seht alles ist machbar.
Ihr könnt auch die Ansätze mischen mit Rosinen anfangen, und mit Tomate wieder auffüllen das schadet dem Hefestamm nicht im geringsten sondern verbessert sogar den Geschmack.
Zu den triebkräftigsten Hefen gehören die aus Äpfeln, Tomaten ,Rosinen und Aprikosen.
Ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen ,wenn nicht fragt bitte einfach nach.
Zuletzt geändert von Jägermond am So 6. Jan 2013, 09:35, insgesamt 2-mal geändert.