Nomadisieren im Süden und Leben von der Natur...
meinen Senf dazu:
von der Natur, die wild wächst, kannst du im Sommer nicht so unbedingt üppig leben, da wildwachsende Feigenbäume schon öfters mal vorkommen, aber das Land im Süden über den Sommer ansonsten austrocknet.
Hier auf Sardinien regnet es normalerweise eher nicht von Ende Mai oder auch schon früher bis ungefähr Oktober.... im Sommer gibts dann verdorrtes Gras und macchia mediterranea, von der kannste dann immerhin Rosmarin knabbern und Zistrosentee machen. Das ist in Portugal oder Spanien oder Süditalien ähnlich.
Essen kannst du dann von bewässerten Gärten. Aber wenn ihr da nomadisierend einfallt, dann gibts da vielleicht auch die Besitzer dieser Gärten, die das nicht so megageil finden. Fänd ich auch nicht so toll, wenn meinen Garten angehende Aussteiger kahlfressen würden....
Klar, kannst von Pinienkernen auch leben, im Wald juckt das niemand ob die wer aufliest. Aber ob das reicht längerfristig?
Am Meer kannste fischen. Oder Muscheln von den Felsen abkratzen bei niedrigem Wellengang. Nur musste wissen wie. Nicht jeder Fisch beisst bei jedem Köder und wenn hoher Wellengang ist beisst vielleicht nix. Und auch hier brauchste im Zweifelsfall nen Angelschein, falls jemand vorbeikommt, der ihn sehen will.
Ich bin nun wirklich kreativ, was Wildpflanzen angeht auf dem Speiseplan, aber für ein nomadisierendes Leben im Süden seh ich etwas schwarz in dieser Hinsicht. Ihr werdet nicht satt im Sommer und ab Herbst nur, wenn ihr Vorräte anlegt, da gibts dann Eicheln von Steineichen, Marroni, im Winter wilden Fenchel und viel Grünzeug.... aber ob das reicht??
und Klauen auf Dauer kommt nicht gut.
noch drei Sätze zum Arbeiten gehen im Süden:
da hier viele Einheimische arbeitslos sind, Jugendarbeitslosigkeit liegt in vielen Gebieten im Süden bei etwa 50 Prozent, was niedrigschwellige Jobs also erstmal betrifft. Hier wartet niemand auf Ausländer, die Einheimischen die oft heiss begehrten Saisonjobs wegnehmen. Wer rund ums Jahr einen Job hat gehört oft zu den Privilegierten, viele arbeiten im Sommer zwei Monate im Tourismusbereich und sind dann 10 Monate arbeitslos. Hartz4 und solche Sachen gibts nicht, in Italien biste maximal 2 Jahre arbeitslos wenn du vorher bei der Army gearbeitet hast, wenn nicht dann nach einem Jahr, dann gibts nix mehr an Unterstützung, dann gehste wohnen zu den Eltern, wenn du welche im Land hast und die Miete nicht mehr zahlen kannst....
In den Grossstädten gibts mehr Jobs, aber nicht unbedingt für Ausländer, die die Sprache nicht sprechen. Und Mindestlohn auf deutschem Niveau.... scheiss drauf, ziemlich utopisch.
Kenne einige, die den ganzen Sommer mit 14 Stunden jeden Tag malocht haben und nie irgendwelche Bezahlung gesehen haben. Denn Verträge macht auch nicht immer jeder Arbeitgeber..... und ohne Vertrag hast du keine rechtliche Handhabe.
Deutschland ist schon in vieler Hinsicht eine Insel der Seligen in Sachen Arbeit. Immer noch, freilich nicht immer.
Allllsso. Überlegs dir gut.