Efbistan hat geschrieben:
Hallo allerseits,
ich spiele in den letzten Jahren immerwieder mit dem Gedanken rum mein ganzes Zeugs zu verkaufen, in den nächsten Survivalladen zu marschieren, mich mit Werkzeug, Nahrung, Kleidung und Ausrüstung auszustatten, ein One-Way-Ticket nach Sibirien zu kaufen und dann einfach abzuhauen.
Die Gesellschaft und das moderne Leben einfach hinter mir lassen.
Diese Gedanken können viele hier sicher gut verstehen, dennoch kann ich dir nur raten, mal eine Woche in Deutschland auf Tour zu gehen und zu versuchen sich allein von "Survival", also von der Natur zu leben. Hier in Deutschland gibt es sooooo viele essbare Blätter, Blumen, Beeren, Pilze, Gräser, Früchte, Nüsse usw. und dennoch ist es alles andere als einfach, solche Pflanzen und Bäume zu erkennen, zu finden und sich davon auch nur ein paar Tage satt zu halten und sich nebenbei noch um andere Dinge zu kümmern um am Ende des Tages in Ruhe und voller Zufriedenheit einzuschlafen. Ab Herbst, den kompletten Winter durch wird ein "Survival" letztendlich oft zur Notaufnahme, dem Obdachlosenheim oder einfach wieder dem Wunsch ins eigene warme Wohnzimmer.
Efbistan hat geschrieben:
Heute ist das beinahe nicht mehr möglich. Zum einen weil der Mensch sind mittlerweile fast überall breitgemacht hat, zum anderen wegen der Bürokratie und allem was damit zusammenhängt.
Ich denke, dass das schon noch geht, die Kunst liegt wie gesagt darin, einen solchen Ort zu finden und sich in der Natur optimal auszukennen. Ein Kontakt zu Menschen ist von enormen Vorteil, da man hier seine sozialen Bedürfnisse, auch arbeitsvollbringend mit dem Nebeneffekt der Dankbarkeit und essbaren Gütern verbinden kann.
Efbistan hat geschrieben:
In meinem Umfeld stehe ich alleine da mit diesen Gedankenspielen. Darum wollte ich Mal nachfragen ob ich Gleichgesinnte finden kann?
Wie gesagt...erstmal langsam ne Runde durchstarten. Ich persönlich warte gerade auf den Sommer und möchte da ein paar Wochen durch Deutschland/Europa trampen...dies wird mein ersten größeres Projekt in die Richtung. Parallel dazu schaue ich mir in 3 Wochen mit einer Freundin ein paar Örtchen in Portugal an, an welchen es viele Obstbäume und Pilze gibt und der Weg zum Angeln und Muscheln sammeln am Meer nicht weit ist. Der Weg ist das Ziel!
Efbistan hat geschrieben:
Mein Problem ist folgendes.
Seit bald 4 Jahren bin ich Selbständig und leite eine Unternehmung. Es ist ein enormer Druck der auf einem lastet. Man ist für die Unternehmung verantwortlich, für das was die Mitarbeiter tun. Man ist dem Staat ständig Rechenschaft schuldig, Aktionäre wollen immer mehr Wachstum.
Die Beziehung leidet darunter und auch persönlich leider man schwer darunter. Physisch als auch Psychisch.
Daher die Gedankenspiele.
Also da kann ich Dir nur raten, gebe das auf, was dich unglücklich macht. Ich persönlich arbeite "immer mal wieder", so dass ich selbst genügend Zeit habe mich von diesem Hamsterrad zu befreien. Das Verselbstständigen habe ich in letzter Sekunde abgeschlagen indem ich die Unterschrift doch nicht gesetzt habe um ein Unternehmen zu kaufen...jeden Tag Pflicht....jeden Tag Arbeiten...mit dem Kopf immer in der Arbeit, auch im Urlaub...NEIN DANKE! Komm mal etwas runter! Wenn du ein bisschen was bei Seite hast, dann schmeiß zumindest erstmal das weg, was dich täglich fertig macht...der Zwang zur Arbeit, der Zwang zum Unternehmen. Geh zum Arzt, lasse dich lange krankschreiben, gehe wieder hin. Melde dich arbeitslos und genieße erstmal eine Auszeit. Es gibt sicher auch Leute, welche nicht meiner Meinung sind, diese Leute sind aber "meiner Meinung nach" Teil des Systems, welches uns abbringt vom Menschsein, von Freiheit, von Natur und vom Weg zum Glück.
Liebe Grüße, Ellisdi.