Meine allererste Inselanlage vor 27 (!) Jahren hatte natürlich nur 12 V und auch mein jetziger Camper hat diese, (noch!) für Fahrzeuge typische Spannung.
Aber: 80% meiner mittlerweile über 1000 weltweiten Anlagen laufen auf 24 oder 48 V, bzw. bereiten daraus mittels Insel-Wechselrichter ein 230 V-Netz.
Solange es nur um solare Spielereien oder sehr puristische, saisonale Anwendungen geht, kann man sicherlich auf Gleichstrom bleiben. Wenn es aber eine ganzjährige, langlebige, "lebenswichtige" und vor allem effiziente Anlage wird, sollte man es richtig machen.
Die Gründe sind ganz einfach:
erheblich weniger Verluste an allen Stellen (Kabel, Batterie, Regler, Wechselrichter)
unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten
günstigere Beschaffung von Verbrauchern (vor allem bei Licht, Kühlung, TV, u.s.w.)
leistungsstärkere, sparsamere Verbraucher erhältlich
günstigere Solarkomponenten (Module, Regler, Wechselrichter)
auch große Anlagen bleiben dann noch "sicher"
Nur ein Beispiel:
Fön, Staubsauger, o.ä. mit 1000 W (könnte auch sehr viel mehr haben).
Ein 12/230-Wechselrichter hat nun mind. 10% Verlust und entnimmt einer 100 Ah-Batterie 10 Minuten einen Strom von ca. 80 A (!). Das wären nun theoretisch 167 Wh. Da die Batterie aber mit einem viel zu hohen Strom entladen wird, wäre sie schon fast leer, obwohl ca. 600 Wh entnehmbar.
Bei 24 V wären es schon nur ca. 40 A und bei 48 V ca. 20 A.
Viele denken anfangs nicht an solche Verbraucher. 2, 3 Jahre später will man es aber plötzlich und baut seltsame Konstruktionen, die nie wirklich zufrieden stellen...
Selbst bei den LED´s ist es manchmal nicht ganz unproblematisch, da in einem 12V-System Spannungen von ca. 11 - 15 V anliegen können. Manche DC-Verbraucher laufen dann nicht oder gehen sogar defekt!
Ausführlicher steht´s hier:
http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... 10c0b79e01
Stromproduzierende Solarmodule werden nur so heiß, wie die dunklen Gläser das ermöglichen (80° im Hochsommer). Das ist nicht gefährlich.
Von einigen MILLIONEN Anlagen (= hunderte von Millionen Modulen) hat es bisher ein paar gegeben, die tatsächlich mit Schuld an einem Feuer hatten. Berühmtes Beispiel die Bürgersolaranlage in Tauberbischofsheim. Schuld waren aber nicht die Module, sondern die fehlerhaften Anschlussdosen = Kurzschuss und Erhitzung und es gab nicht wie üblich Dachziegel oder Alu-Gestelle, sondern einen Holzständer und Bitumen, das sich dann entzündete.
Der Anteil selbst brennender Haushalts-Geräte ist tausendmal höher und da diese, im Gegensatz, eher drinnen sind, viel gefährlicher!
http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... 9f80b3f50a