Hallo Supertramp66!
Es freut und berührt mich, solche Worte zu lesen. Ich kenne das Gefühl sehr gut und da du ja Interesse geäußert hast, dass andere Ihre ähnlichen Vorstellungen mit dir teilen, möchte ich dir meine Sicht in ein zwei der von dir genannten Punkte nennen.
Ich selbst bin kein Aussteiger in dem Sinne, noch nicht. Ich sehe mich aber als einen Aussteiger, einen Aussteiger aus meiner Person. Erst viel später als du habe ich durch ein persönliches Erlebnis, welches man vielleicht als Schicksalsschlag beschreiben könnte, festgestellt, dass ich überhaupt nicht die Person bin, die ich all die Jahre versucht habe zu sein oder zu Leben. Diese Person wurde von Außen geschaffen und mir eifach übergestreift, ohne dass ich es rechtzeitig bemerkt hätte. Dieser ganze Prozeß bis zur Befreiung von diesen Masken und zwanghaften Verhaltensweisen war etwas Umfangreicher. Ich will hier nicht ins Detail gehen, sollte jemand Interesse an einem solchen Austausch haben, kann man das ja an anderer Stelle vielleicht in einem neuen Thread behandeln.
Für mich haben sich allerdings einige Dinge herauskristallisiert, die mit ein paar Punkten deiner Vorstellung zusammentreffen könnten.
Zunächst (und ich möchte noch einmal Betonen, dass es sich nur um meine Erkenntnisse handelt und ich ihnen keinesfalls Allgemeingültigkeit unterstellen möchte):
-Du bist schon jetzt und schon immer einzigartig, egal in welchen Zwängen oder Gefängnissen du steckst. Du bist ein Ausdruck des Lebens und du kannst das LEBEN nicht toppen.
-Das Streben nach Freiheit kann schnell selbst wieder zu einem Zwang werden. Freiheit ist dir angeboren. Du musst kein äußeres System überwinden um wahrhaft frei zu sein, sondern zuerst dein inneres.
So ist es auch mit dem Streben nach Außergewöhnlichkeit. Sei gewöhnlich. Nicht angepasst an eine Gesellschaft oder eine Gruppe, aber gewöhnlich im Sinne des Lebens selbst. Das ist nichts schlechtes. Du schaffst Dir ganz schnell dein eigenes Gefängnis, wenn du immer versuchst auf irgend eine Weise außergewöhnlich zu sein. Gelassen gewöhnlich zu LEBEN ist in den Augen der Gesellschaft oder irgendeiner Gruppierung immer sehr außer-"gewöhnlich".
Sonst möchte ich nur noch sagen: MACH ES!
MAch es jetzt, wenn du wirklich leidest. Verschwende keine Zeit, denn das Leben ist kurz. Ich freue mich darauf, vielleicht nie wieder von dir zu hören! (Das ist jetzt nett gemeint
)