So, nun habe ich lange genug überlegt, was ich hier schreibe. Fangen wir also bei Adam und Eva an:
Meine Eltern waren schon Aussteiger und Selbstversorger. Ich bin auf einen Bio-Hof groß geworden. Später sind beide auch noch ausgewandert.
Das mit dem Bio-Hof möchte ich nicht mehr so machen bzw. mache ich im Moment nur ansatzweise. Es ist einfach so, dass man dem sein ganzes Leben widmen muss und nicht mehr viel Raum für andere Sachen bleibt. Mit dem Auswandern liebäugel ich noch. Bis jetzt fand ich Deutschland ganz in Ordnung. Klar, perfekt ist es nicht, aber wenn man es mit anderen Ländern vergleicht? Vielleicht liegt es am Alter oder was weiß ich, aber mir geht immer mehr dieser Konsum"zwang" auf die Nerven. Überall Handys (zuletzt bei einer Wanderung liefen Vater und Sohn starrend auf ihre Smartphones durch den Wald....), Schönheitswahn, wie mit Lebensmittel umgegangen wird etc.. Außerdem bin ich ein wenig reizüberflutet. Aber das ist ein anderes Thema und mehr als ein liebäugeln ist es im Moment nicht....
Nun zu meiner eigenen Geschichte:
Vor knapp vier Jahren wurde ich plötzlich arbeitslos. Anstatt wie viele Leute in Panik zu verfallen, war ich erleichtert. Meinen Job, den haßte ich. Jeden Tag Magenschmerzen etc. Leider war meine Vorstellung vom Beruf "aussteigen" aber ziemlich verschwommen. Ich wußte ehrlich gar nicht, was ich wollte. Das hat mich schon in eine richtige Sinnkrise geführt und ich eierte wirklich herum. Machte zuerst eine Fortbildung für ein halbes Jahr, arbeitete danach befristet wieder in meinem alten Job (der schlimmer war als vorher) usw. Dadurch verlor ich Zeit.
Irgendwann kristaliesierte sich ein Weg für mich heraus.
Eine Selbständigkeit im künstlerischen Bereich mit meinem Partner zusammen. Da ich eh joblos war, sollte ich mich darauf konzentrieren. Er ging weiter arbeiten, wir wollten abwarten wie es lief und ob es uns vielleicht beide ernähren könnte. Es lief besser an als ich dachte. Ich machte in den paar Monaten zwar kein dickes Plus, aber ein bisschen Geld kam schon in unsere Kasse. (Für ein Start-Up ist das schon eher ungewöhnlich). Aber dann ging alles schief.
Ich lebe hier auf einen Minibauernhof, den wir einige Jahre lang restauriert haben. Eigentlich war das alles abgeschlossen bis auf ein paar Kleinigkeiten. Aber dann vor knapp zwei Jahren ging alles kaputt, wirklich alles. Letztendlich mussten wir noch einmal 10.000 € investieren. (Fragt mich mal zu "deutscher Markenqualität", aber auch das ist ein anderes Thema). Dann ging es mit dem Job meines Partners bergab. Wir hielten den Job für sicher, er arbeitet dort auch seit 20 Jahren. Tja, man kann sich auch täuschen. Zusätzlich wurde er auch noch krank.
Ich machte das einzig logische: Ich suchte mir wieder einen Job. Der war nur befristet: Was mir Recht war. Ich wollte ja zum ursprünglichen Plan wieder zurück kehren. Die erste Befristung verstrich und bei uns herrschte immer noch Chaos. Ich war wirklich glücklich darüber, das mein Vertrag verlängert wurde. Ebenso bei der zweiten: Da war zwar schon der Lichtstreif am Horizont zu sehen, aber die Lage immer noch sehr unsicher.
Erst im letzten Monat hat sich vieles wieder stabilisiert. Trotzdem wollte ich meinen Vertag bis Mitte nächsten Jahres erfüllen: Erst mal abwarten, ob die Ruhe wirklich anhält, auch wieder ein bisschen Geld sparen. Mein Job war im Gegensatz zu meinen alten auch nicht streßig. Das ist schon mal viel Wert. Es gibt viele Nachteile (ich mag die Tätigkeit nicht), aber auch Vorteile. Nur: Jetzt soll ich zum nächsten Monat versetzt werden und zwar in eine andere Abteilung. Etwas was ich absolut nicht will. Weil dann habe ich wieder den Streß an der Backe. Außerdem ist es eine Tätigkeit die ich auf gut Deutsch verabscheue.
Und jetzt sitze ich in der Zwickmühle. Ich wollte meinen Job nicht hinschmeißen, wie gesagt, wir sitzen noch nicht lang genug wieder fest im Sattel. Den Vertrag auslaufen lassen, kam mir irgendwie sinnvoller vor. Und sooo lange ist es nicht mehr nur noch ein paar Monate. Aber wenn ich daran denke, was ich jetzt machen muss: Hilfe!
Wie Ihr seht, bin ich mit Details sehr vage. Egal ob ich Euch nicht sage, was ich nun im Job machen soll, was ich genau machen möchte, wohin meine Eltern sind etc. (Ich habe auch noch einen Blog über mein Landleben. Aber selbst den Link kann ich Euch hier nicht verraten). Warum? Ich weiß nicht, wer mitliest. Und wie gesagt: Den Job will ich jetzt noch nicht kündigen. Und ja, ich bin paranoid. (Hallo Schufa-Mitarbeiter!!). Aber wer mehr wissen möchte, den beantworte ich gerne Fragen per PN. Ist das o.K. für Euch?
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