Vengo hat geschrieben:
Um in die Imkerei einsteigen zu koennen
(nebenberuflich, hauptberuflich werde ich, so denn Gott
will, und Jesus ja sagt, Weinreben schneiden) ,
wuerdest Du klassische Imkerkurse wie sie bsp. in D oder
CH angeboten werden, empfehlen?
Und wo bekaeme man einigermassen brauchbares
Bienenmaterial her?
Obhut ja, aber Medikamente etc., das liegt weit
jenseits meines Vorstellungsvermoegens.
Bin da, vermute mal wie Du, ueberzeugter
Darwinist.
Ich würde dir einen Verein empfehlen der leitet dich da dran. Das ist aber ein langwieriger Prozess. Wenn du nicht gerade ein kleines Vermögen in die Hand nehmen willst was du brauchst um von 0 auf 100 zu kommen, dauert das schon ein paar Jahre. Imker ist leider nichts was man mal eben machen kann dafür braucht man sehr viel Geduld.
So wie ich das sehe, hat man 3 Optionen:
1:
Wenn du in nur 2 Jahren was aufbauen willst: Verein, Kurse besuchen, noch im gleichen Jahr Wirtschaftsvölker zukaufen. Da kommst du schnell auf einige Tausend Euro.
2:
Einfach nur in einen Verein gehen. Die beschaffen dir schon das nötige Hintergrundwissen und du bekommst einen Ableger. Zukaufen vielleicht noch einen Ableger. So machen es die meisten. Mit 1500 Euro kommst du da hin.
3:
Einfach eine Beute draußen hinstellen und hoffen, dass da etwas rein fliegt und Literatur kaufen. So nebenbei für etwas Honig und als Einstieg keine schlechte Sache.
Kurse sind eigentlich egal, wenn du in einem guten Verein bist, der dir jemanden gibt mit den du arbeiten kannst. Lediglich der DIB-Kurs für die Vermarktung ist wichtig aber das kann man auch immer noch machen. Man braucht halt Geduld, wenn man keine Imkerei aufkaufen kann. Das Bienenmaterial ist erst einmal nicht so wichtig, von den großen Züchtern bekommt man meist eh nur die Königinnen und keine Völker. Du kannst dir später mal inselbegattete Königinnen kaufen. Die sind sehr gut um den Gen pool aufzufrischen.
Wichtiger ist eigentlich die Frage der Rasse.
Die Dunkle Biene ist die Heimische Rasse, sie eignet sich vor allem für Leute, die auf natürliche Imkerei setzen, weil sie relativ eigenständig ist. Egal was dir andere sagen, natürliche Imkerei bedeutet kein Absperrgitter zwischen dem Brut und Honigraum, natürlicher Schwarmtrieb, keinen großen Brutraum, keine breiten Magazine, sondern viele gleich hohe Magazine übereinander. Bienen bauen am liebsten nach oben und nicht in die Breite. Das ist alles ein ungeheurer Mehraufwand für die Bewirtschaftung.
Buckfast, ist eine Kreuzung aus vielen verschiedenen Honigbienen. Das ist eine hochgezüchtete leistungsstarke Biene die wenig Pflege benötigt aber dessen natürliche Instinkte als Zuchtziel weggeschaffen wurden. Ob die wirklich anfälliger ist für Krankheiten als die Dunkle weiß ich nicht. Gegen Räuberei von Hornissen wird sie sich aber nicht wirklich wehren.
Carnica, Genau das gleiche wie bei Buckfast, nur der Schwarmtrieb ist meist ausgeprägter. Manche meinen sie bringt aber mehr Honig als Buckfast.
Wie du siehst, sind Beuten und Bienen schon ein Thema für sich. Um den Verein führt meiner Meinung nach kein Weg vorbei, wenn man mehr als ausprobieren will.
Shiva hat geschrieben:
Hab da auch noch mal ´ne Frage. Irgendwann habe ich mal aus den Medien mitbekommen, dass es, zumindest in Deutschland, keine wilden Bienen mehr gibt. Alle Bienen die man sieht, würden irgend jemandem gehören. Die Vorstellung fand ich schrecklich. Ist das richtig? Ist mir nur gerade so eingefallen, da du von Wildbienen schreibst.
Nein das stimmt natürlich nicht. Sicher wiedermal etwas das dort aus dem Kontext gerissen wurde. Wenn das so wäre, dann hieße es auf Wiedersehen schönes Obst.
Wenn selbst die Natur es nicht schaffen würde noch Wildbienen zu haben würden die Imker erst recht eingehen. Weil ihre Tiere nicht so robust sind.