Hallo
Ich möchte euch kurz von meinen, auf einem Kurz-Road-Trip gesammelten Erfahrungen, berichten.
Einleitung
Vor wenigen Tagen war ich mit meinem Cousin auf einer Tour mit dem Auto unterwegs. Wir waren am Chiemsee, Gardasee und am Starnberger See. Wir hatten eigentlich vor vom Chiemsee nach Venedig, über den Gardasee zur italienischen und französischen Riviera und dann über Straßburg zurück. Am Abend vor dem Start gingen wir die Route am Pc nochmal durch und bemerkten, dass wir die Strecke ohne uns Hetzen zu müssen in 7 Tagen nicht schaffen (Autobahnen und Schnellstraßen wollten wir nicht fahren).
Gemachte Erfahrung
Was ich voranstellen muss ist, dass ich meinen Cousin im Jahr vielleicht 3 Mal sehe und das jeweils nur für ein oder zwei Tage. Eine Erfahrung vornweg, auch wenn wir Verwandt sind, kennen wir uns eigentlich nicht wirklich.
Ich hatte mir vor dem Trip überhaupt keinen Kopf darüber gemacht, ob wir kompatibel sind. Wie wir uns verhalten, wenn wir nahezu ununterbrochen zusammen sind. Ich dachte halt, dass wird schon - sind ja schließlich eine Familie.
Wir fuhren also stundenlang auf den Straßen durch Deutschland zum Chiemsee und kamen in der Dämmerung an. Weil wir eigentlich Wildcampen wollten stellten wir und in eine Baumlücke am Feldrand und ich spannte meine Hängematte. Mein Cousin wollte weder das Zelt aufbauen noch in der zweiten Hängematte schlafen. Er schlief im Auto, was völlig okay für mich war.
Ich merke gerade, dass ich Abschweife
Naja, jedenfalls fuhren wir umher, schauten uns um und gingen die nächste Etappe an. Wie das so ist, man unterhält sich, gibt seinen Kommentar über die Fahrweise des anderen ab und lernt sich kennen. Am letzten Abend gab es dann eine Aussprache, auf Initiative von mir und ich merkte, dass wir für eine begrenzte Zeit zwar gut miteinander klar kommen, solch ein Trip für uns als Team nicht das richtige ist. Wir sind vom Typ her einfach zu verschieden und wenn man fast immer auf taube Ohren stößt, zieht einen das einfach runter und man verliert die Lust.
Schlussfolgerung
Gerade im Hinblick auf die Leute hier im Forum, die für ihre Sache Mitstreitern/innen suchen kann ich nur sagen, verbringt eine Weile 24/7 zusammen. Lernt euch so gut es geht kennen. Ich möchte wirklich nicht Oberlehrerhaft klingen oder belehren. Der Trip hat mich sowas von wachgerüttelt. Meine Annahme, dass wenn man die gleichen Ziele verfolgt es schon irgendwie funktionieren wird, ist zerstreut.
An dem Spruch; "Freunde kann man sich aussuchen, die Familie nicht." ist wirklich was dran. Also neben dem "Risiko", dass das eigene Projekt vielleicht in Bezug auf die eigene finanzielle Existenz mitbringt, kommt die unberechenbare Variable der Mitstreiter/innen hinzu. Ich möchte solche Vorhaben nicht schlecht reden, keinesfalls. Könnte mir ja selbst sowas vorstellen.
Ich wollte es nur nochmal in den Raum stellen und meine Erfahrung mit euch teilen.
Grüße