1977er hat geschrieben:
ok, einige ausnahmen gibt es auch, also rückstände von antibiotika und sonstige chemische bestandteile, die durchs raster fallen usw.
Das ist ein Problem in Kläranlagen - soweit ich weiss wird in Deutschland das Wasser nach der Kläranlagen-aufbereitung nicht direkt der Trinkwasserversorgung zugeführt sondern über Bäche/Flüsse etc. abgeleitet (aber ich bin da nicht wirklich ein Fachmann); nichtsdestotrotz dürfte die chemische und antibiotische Belastung des Wassers am Ende des Klärvorgangs eher marginal sein; der Klärschlamm hingegen ist oft so belastet das er als Sondermüll entsorgt werden muss.
Es gibt übrigens einen Permakultur-Guru (Name ist mir entfallen), der scheinbar grosse Pflanzenwachstumserfolge im Gebirge erreicht hat wo normalerweise nicht viel wächst - angeblich hat er tonnenweise hochbelasteten Klärschlamm da verstreut...
1977er hat geschrieben:
denke auch, das problem ist eher so der härtegrad und diese sachen.
schwierigkeit ist, zum teil sind die leitungen schon saniert. da hat man dann nicht mehr diese alten metallrohre, sie werden durch schwarze kunststoffrohre ersetzt. wie unbedenklich sind dann diese?
In jedem Fall unbedenklicher als verzinktes Eisenrohr oder Kupferrohr. Insbesondere wenn das Kupfer Hartgelötet wurde (was inzwischen verboten ist für Trinkwasserleitungen) gibt das durchgeglühte Kupferrohr Bestandsteile ans Wasser ab.
1977er hat geschrieben:
dann gibt es noch neuerdings die möglichkeit, alte rohrleitungen, in denen schon festsetzungen drin sind, quasi mit einem neuen technischen verfahren zu "spülen". im zweiten schritt werden dann diese leitungen mit einer art "harz" ausgekleidet. sehr vorteilhaft, wenn man keine wände aufstemmen möchte...
Ich denke eher, dass das kein vernünftiger Bauherr machen lassen wird sondern eher eine Grundsanierung/Neubau durchführt. Ähnliche Verfahrensversuche gab es schon vor 20 Jahren - mit dem Ergebnis das es kurze Zeit später überall tropfte.
Aber mag sein das sowas inzwischen erfolgreicher gemacht wird - würde mich mal interessieren. Hast du einen Link zu einem Hersteller der solche Verfahren durchführt?
EDIT: Habe selbst einmal gegoogelt - nach Wikipedia gibt es für derartige Sanierungen kein DVGW-Prüfzeugnis
http://de.wikipedia.org/wiki/Rohrinnensanierung
Die rechtliche Situation in diesem Fall ist also zumindest unklar - vom technischen her gesehen ist das Verfahren keinesfalls ausgereift und narrensicher (was es nach meiner Meinung auch nie sein kann, da es schlicht unmöglich ist in meterlangen Rohrleitungen
garantiert jeden mm² zu beschichten - zu reinigen noch viel weniger)
Was das Beschichtungsmittel (Epoxydharz) angeht wird das wohl für Trinkwasseranlagen (zurecht IMHO) verboten werden ist es aber derzeit wohl noch nicht.
Letztlich dürfte eine derartige Rohrinnensanierung rein aus wirtschaftlichen Gründen sinnlos bleiben - weil die notwendige aber teure richtige Sanierung nur für eine unbestimmte (aber wohl eher kurze Zeit) hinausgezögert wird und damit letztlich nur zusätzliche Kosten ohne Mehrwert entstehen.