Auf einstimmige Anfrage komme ich heute zum Farmbericht Nr. 2.
Wen es nicht interessiert, kann gern auf der facebook Seite gucken:
https://web.facebook.com/ummaofarm/?eid ... 68iZakextHWeiss gar nicht wo und wie ich beginnen soll. Oder spaeter aufhoeren? Ich plappere einfach mal darueber was hier so vor sich geht.
Wir sind ja nun mal festenst entschlossen, ein Stueck totes Land zum Paradies zu machen. Gott hat etwa eine Woche dazu gebraucht, aber hier braucht es wohl etwas laenger. Kein Wunder: Meine eigenen Mittel und Moeglichkeiten sind etwas eingeschraenkter.
Wir haben ausser dem Land ja nun wirklisch gar nix. Geld fehlt fuer die kleinen noetigen ‚‘Investitionen‘ die man nun mal kaufen MUSS. Zwar hatte ich angestestet ob man etwas wohlgesonnene Unterstuetzung bekommen koennte, aber da gibt und gab es nicht viel Resonanz, aber sehr viel ‘Bedenken‘. Fart-zit: dann geht es eben langsamer. Und das hat auch etwas fuer sich.
Unser Boden ist sehr ausgemergelt, sandig, und ueberwiegend trocken. ‘Na gut‘, haben wir da gesagt: dann muss er sich eben erholen, und wir helfen dem Boden dabei. Wir lassen jetzt erst mal alles wachsen und wuchern wie es will, und haben ein paar einheimische Setzlinge, Pflanzen und alles moegliche was wir finden konnten in der Umgebung ‘geklaut‘ und eingebuddelt. Biomasse soll entstehen. Da sehen wir auch was sich gut haelt, und was nicht so gut ankommt. Das geht erst mal so bis naechsten Maerz. ‘‘Wir‘‘ sage ich. Aber leider hat Oy ein paar kulturelle Schwellen mit ‘‘Organisch‘‘, und auch ‚‘‘Armut‘‘. Die meiste Energie kommt von mir aus, aber immerhin blockiert sie nichts. Oy und ich sind zwar als Paar inzwischen auseinander (ich gehe wohl nicht oft genug in die Kirche...) aber die Idee, das Konzept, hat da nicht gelitten; vom Grundstueck her sind wir uns immer noch einig.
Armut: bedeutet, dass ich etwas Geld her holen muss. Man muss zwischendurch ja auch manchmal essen. Aus Zufall habe ich da auch Leute gefunden die glauben dass ich nuetzlich sein kann. Klar: ich bin wirklich gut in meinem Beruf (Yachtbau/Yachtdesign), aber ich war doch etwas ueberrascht dass Andere das auch so sehen.
Hier wird es etwas kniffelig fuer mich: Spass-Boote sind ja nun wirklich nutzlos und Dekadent. Und ausgerechnet DAS soll meine verbesserte Lebensweise ermoeglichen? Es geht! Ich ‘verarsche‘ meine ‚Kunden‘ indem ich ihnen sage dass ich sie verarschen werde, weil ich ihre Lebensweise aus solchen und solchen Gruenden verlachenswert finde. Und komisch: die stehen drauf, und bezahlen mich dafuer dass ich ihnen ihren eigenen Quatsch konstruiere. Philosophisch finde ich das richtig: Wer Schaden anrichtet, der soll ihn auch bezahlen.
Philosophie: Habe ich ja durchaus studiert, und finde dass Diogenes Einiges bei mir abgeschaut hat. Ueberhaupt, ist Zynismus (als durchdachte Denk- und Lebens-weise) genau mein Ding (das koennen wir gern wo anders weiter zerreden)
Waehrend also in Um Mao alles irgendwie von selber waechst (erst mal), bin ich Auswaerts. Um Mao im ‘Issahn‘ ist ein Armenhaus, und wenn ich da rumlungere wird sich niemals etwas tun. Statt dessen vertreibe ich meine Zeit mit ‘Arbeit‘ in Chon Buri Provinz. Ich habe mir ein kleines Haeuschen gemietet das ziemlich ‘auf dem Land‘ ist. Von hier aus kann ich nicht nur Kunden veralbern, sondern ringsherum gibt’s auch Landwirtschaft und Landschaft. Wenn ich schon erst mal nicht selber landwirtschaften kann, dann kann ich immerhin hinschauen wie Andere es machen. Ich bin auch dabei, organische Saatgutanbieter zu nerven und versuche, oertliche Farming-Freundschaften zu knuepfen. Kleine Schritte, aber sie gehen immerhin vorwaerts.
Waehrend die eigentlich ‘Farm‘ vor sich hin wuchert, baue ich mir ein Experimentier-Feld rund um’s kleines Haeuschen im kleinen Garten auf. Nebenan gib’ts einen Baggersee wo ich demnaechst ein paar Fische pflanzen will sobald ich weiss wo ich die her bekomme.
Irgendwann ist dann mal genug Geld da, um die ersten Dinge in Um Mao zu 'bauen‘. Schoen waer’s, wenn es fix passiert. Aber treiben lassen moechte ich mich auch nicht. Getrieben werden ist ja eines der Dinge denen ich nicht mehr ausgesetzt sein moechte.