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 Betreff des Beitrags: Aussteigen üben
BeitragVerfasst: Mi 24. Jul 2013, 18:03 
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Träumer

Registriert: Mi 24. Jul 2013, 08:44
Beiträge: 7
Um festzustellen, ob man überhaupt wie ein Aussteiger leben könnte und wenn ja, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gäbe, habe ich mir ein einfaches Konzept überlegt:

1.) zwei Zelte kaufen, wovon eines klein und leicht ist, während das andere ein Grosszelt aus Baumwolle ist.
2.) einen Fahrradanhänger und ein Fahrrad besorgen.
3.) eine Alukiste, die versperrbar ist.
4.) einen Schlafsack, Isomatte und ein gutes Messer.
5.) Klappspaten, Klappsäge, Campinggeschirr, Plastikplane, Taschenlampen und Kerzen.

Was kostet das?

Das grosse Baumwollzelt 375 Euro ( 5m Durchmesser, 3m hoch )
Das kleine Zelt etwa 80 Euro
Der Fahrradanhänger etwa 25 Euro
Die Alukiste etwa 60 Euro
Schlafsack, Isomatte und Messer etwa 100 Euro
Klappspaten, Klappsäge, Campinggeschirr, Plastikplane, Taschenlampen und Kerzen etwa 100 Euro.

zusammen also etwa 740 Euronen ohne Fahrrad, welches vermutlich sowieso vorhanden ist.

Was kann man nun damit tun?

Der Alukoffer wird mit einer Grundplatte aus Holz am Fahrrad befestigt. In diesem Koffer lässt sich nun alles was wertvoller ist, oder empfindlich gegen Nässe ist, dauernd mitnehmen. Baut man in den Koffer noch eine Alarmanlage ein, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Fahrrad oder der Inhalt des Koffers gestohlen werden. Alle grösseren Dinge, wie etwa das Baumwollzelt finden im Fahrradanhänger platz, welcher per Plane gegen Regen geschützt ist und nicht immer mitgenommen wird.

Dann klappert man Bauern und Privatleute ab, bis man einen findet, der nichts dagegen hat, wenn man das Baumwollzelt dort aufstellt. Der Platz sollte so gewählt werden, dass er von Strassen oder Wegen aus nicht einsehbar ist, er sollte nicht in einer Sutte liegen und ein Gewässer sollte in der Nähe sein. Dort wird dann mit Spaten und eventuell auch ausgeborgtem Werkzeug der Zeltplatz so eben wie möglich gemacht und die Plastikplane ausgelegt. Das Baumwollzelt ist in maximal 15 Minuten aufgestellt. Wenn es steht wird rundherum ein keiner Graben ausgehoben, um bei Dauerregen nicht geflutet zu werden - fertig. Dieses Zelt ist nun mit 5 Metern Durchmesser und 3 Metern Höhe eine kleine Wohnung in der man auch tagelanges Schlechtwetter aushalten kann. Im Laufe der Zeit kann man das Innere mit Teppichen, selbstgemachten Möbeln und einem Zeltofen optimieren. Klo kann ein Campingklo oder auch ein Kompostklo sein ( das geht wirklich und stinkt nicht ). wem das Baden im Gewässer zu eisig ist ( man kann sich dran gewöhnen ) muss auf Hallenbad, Fitnesscenter oder Sauna zurückgreifen. Man kann so schon mal zum Nulltarif wohnen und die Investitionen haben sich nach zwei Monaten amortisiert.

Das kleine Zelt ist zum Reisen gedacht. Wenn ich beispielsweise in eine 50km entfernte Stadt will, nehme ich dieses Zelt, Isomatte und Schlafsack mit, fahre mit dem Fahrrad hin und übernachte gleich dort. In fast jeder Stadt gibt es am Rand Grünflächen wo das möglich ist ( in Wien z.B. die Donauinsel ). Wenn man das voraussichtlich öfters tut, kann man dort gleich ein Depot anlegen, also z.B. ein Loch graben, Reis, Linsen, Konserven, ... was auch immer ... da rein, Loch mit ein paar kleinen Brettern oder ähnlichem abdecken und eine dünne Schicht Erde drauf. Irgendwie sollte man es natürlich auch wiederfinden, also eine Markierung vielleicht auf einem Baumstamm und ein Plan wären ganz gut.

Zum Essen: ich habe mich viel mit Rohkost beschäftigt, halte es aber nicht für sinnvoll wirklich alles roh zu essen. Wir brauchen Nahrungsmittel die sättigen, wie Reis, Bohnen, Linsen, Kartoffeln, ... aber auch Vitamine und Enzyme, die man einen Grossteil des Jahres gratis ernten kann ( Brennesseln, Löwenzahn, Spitzwegerich, Giersch, ... ) und natürlich auch Obst und Gemüse und vielleicht Eier, was man idealerweise gleich dem Bauern abkauft wo das Zelt steht, oder noch besser - dem gleich bei der Ernte hilft und nichts dafür bezahlt.

Einkommen: wir leben in einem System das wir so nicht wollen, da sind wir uns glaub ich einig? In diesem System gibt es welche die abgezockt werden und solche die davon profitieren. Zu welchen willst du gehören? Mit anderen Worten - ich halte es nicht für unmoralisch einfach von der Stütze zu leben, aber möglicherweise wird das nicht mehr lange funktionieren, denn wenn alle Banken gerettet sind wird man irgendwo einsparen. Also - nutze es einfach, so lange es noch geht! Parallel dazu sollte man aber auch auf eigenen Beinen stehen können und sich Einkommensmöglichkeiten überlegen. Wenn die Wohnkosten wegfallen und das Essen weniger kostet, musst du ja keine Tausender mehr verdienen. Du kannst also tun was dir Spass macht und wozu du Talent hast, selbst wenn es nur 5 Euro am Tag einbringt. Nur ein Beispiel: ich hab mich für Zeltöfen interessiert und die meisten davon sind recht teuer. Wenn man schweissen kann, kann man sie aber auch selbst herstellen. Wenn also dein Bauer dir seine Scheune und Strom zur Verfügung stellt, kannst du solche Dinger bauen und über ebay oder Outddorforen verkaufen.

Und wie gehts weiter? Irgendwann wirst du vielleicht Solarzellen wollen, um das Licht per Schalter anmachen zu können, oder den Laptop zu betreiben und irgendwann willst du vielleicht einen Bauwagen statt dem Zelt und irgendwann vielleicht wieder den ganzen Luxus den es in einer Wohnung gibt. Das ist okay - das Leben ist ein Fluss und nichts ist auf Dauer beständig, aber wenn es dich reizt sehr einfach zu leben, dann ist diese Methode eine gute Möglichkeit zu testen, wie ernst es dir damit wirklich ist und ob dich dieses oder ein ähnliches Leben erfüllen könnte. Ich würde sagen, wenn einer das 3 Monate durchzieht, ist er anschliessend absolut sicher was er will und die Zweifel sind verschwunden. Vielleicht pfeift er dann aufs Aussteigen, vielleicht will er dann in ein gemeinsames Aussteigerprojekt einsteigen oder vielleicht will er einfach im Zelt bleiben. Ich denke jedenfalls dass es die Angst nimmt, die dich immer beschäftigen wird, solange du es nicht praktisch ausprobiert hast.

Zu mir selbst - ich habe nicht so gelebt, aber ähnlich. Ich lebte 2007 für etwa 5 Monate unfreiwillig in einem kleinen Kuppelzelt weil ich absolut pleite war. Ich hab schon bei Minusgraden im Fluss gebadet und im Schnee gezeltet, aber ich bin nicht wirklich ausgestiegen. Ich fuhr nachts Taxi und leistete mir danach wieder eine Wohnung. Rückblickend war es eine schlimme Zeit, aber auch eine die ich nicht missen möchte. Damals hatte ich billigstes Outdoormaterial und ich musste so leben, hatte keine Wahl. Wenn ich es heute tue, bereite ich mich besser vor, habe besseres Material und vor allem will ich es dann ganz bewusst - und das ist das Entscheidende.


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Verfasst: Mi 24. Jul 2013, 18:03 


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BeitragVerfasst: Mi 24. Jul 2013, 21:58 
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Weltreisender

Registriert: Do 4. Jul 2013, 22:12
Beiträge: 109
Ja, Obdachloser oder Aussteiger... :roll:

Find es aber schon krass, das ein Bauer, der ca. eine 80 Stunden Woche hat, so einen Penner nun helfen soll.

....also beim campen !!

Wenn ich die Bäuerin wäre, würd ich sagen:
" Jung helf mit in der Landwirtschaft und du bekommst deine Kammer oder von mir aus auch deinen Zeltplatz."
Sollste mal sehen wie schnell der Knabe Fersengeld gibt.


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BeitragVerfasst: Mi 21. Aug 2013, 16:57 
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Aussteiger

Registriert: Di 9. Apr 2013, 16:36
Beiträge: 154
zuerst zu dir, nutria:
du kritisierst wirklich alles und jeden!
solch eine respektlosigkeit habe ich selten gesehen!
ich schlage mal vor, du nimmst hier ganz schnell fersengeld!...
(sorry, ich drücke mich für gewöhnlich nicht so extrem aus, aber das musste jetzt hier einfach mal sein...)

zu dir, art:
deine ideen finde ich genial!
vor allem, du schreibst ja aus persönlichen erfahrungen heraus.
und warum so ein vorhaben nicht mit den gezeigten möglichkeiten vorplanen?
auf jedenfall mal eine sache, die es wert ist, mal auszuprobieren...


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