Für alles, was nichts mit dem Thema "Aussteigen" zu tun hat.
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Mi 21. Mai 2014, 19:46

Hallo m0rph3us

Dein Zitat :

Wenn man von etwas Land leben will sollte man darauf Edelprodukte herstellen. Statts Milch verkaufen Käse machen, Beerenfrüchte als Marmeladen einkochen...

Massenproduktion können andere Besser.

Meine Antwort dazu:

Du wirst aber wohl wissen, was für eine Arbeit dahintersteckt, mal so einfach
aus Beerenfrüchte Marmelade oder aus Milch Käse herzustellen.

Alleine die kleinen Behälter ( siehe Foto ) waren erst nach einer Stunde voll.

Meine Frau machte Marmelade aus den Blaubeeren und am Ende waren
es nur noch ein Behälter voll mit Marmelade.
Das Einkochen kostet auch ( leider ) Geld in Form von Strom, es sei denn.
Du machst es am offenen Feuer.

Wenn manche hier träumen vom Bauernhof ( dazu ist ja auch das Forum da ) , sollten sie eines bedenken.

Wenn man tatsächlich die Scholle gefunden hat in Deutschland ( ich rede jetzt nur von D ) , wird es zum Anfang sehr schwer sein.

Wir haben hier vor 5 Jahren angefangen als sesshafte Teilaussteiger (den Grund und Boden haben wir schon 15 Jahre ) und einfach so jetzt Obst und Gemüse anbauen incl. Tierhaltung und davon leben, geht absolut nicht.

Man kann davon sich selbst versorgen, aber nicht davon leben.
Selbst wenn es hier eine gute Ernte an Obst und Gemüse gab, am Ende wurde vieles in der Nachbarschaft verschenkt, wenn es nicht eingekocht wurde.
Ich selber pflückte in der Nachbarschaft zwei 10 Liter Eimer Kirschen ( vom feinsten ) und dafür gab ich ihn ein Six Pack Krombacher Pils.

Wer natürlich an der Strasse wohnt, hat etwas bessere Karten.
er stellt einen Tisch auf mit seinen Produkten und wenn er Glück hat, macht er in der Erntesaison so ca 200 Euro pro Monat Taschengeld ( von den vorbeifahrenden Leuten).
Ein Aussteiger würde da kaum über die Runden kommen( er will ja auch nicht an der Strasse wohnen ).

Um Bioeier zu produzieren, braucht es viel Land, Strom und gutes Marketing.
Im Dorf ( wo sich ja der Bauernhof befindet ) wird man keine Abnehmer finden.
Da muss man es in der Stadt versuchen und das sind auch wieder Ausgaben in Form von Transport, es sei denn, man geht mit dem Bollerwagen in die Stadt.

Mit Honig sieht es nicht anders aus. Guten Honig bekommt man hier auch im Überfluss, aber der Hersteller verdient sich nur ein Taschengeld.

Was wir hier nicht selber anbauen, gibt es dann in der Nachbarschft meistens für`n Appel und nen Ei.

Trotzdem ist es tausendmal schöner hier draussen zu leben, statt in einer eingeengten Stadt , wo man nicht einmal den Nachbarn kennt.
Hier hilft einer den anderen, sei es mit Werkzeug,Gartenhilfe oder sonstiges.

So kann man auch gut als sesshafter Teilaussteiger das Leben genissen.

Milch zu Käse verarbeiten ? Das machte mal unsere Mutter und der Tag hatte wohl gefühlte 48 Stunden.

Ich spreche da aus Erfahrung.

Gruss von AndreasBild
Zuletzt geändert von Naturmensch am Do 22. Mai 2014, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

Mi 21. Mai 2014, 19:46

Mi 21. Mai 2014, 20:08

genau so ist es.

mit dem verkauf von bisschen lebensmitteln welche man selbst produziert kommt man nicht über die runden

nicht umsonst werden die flächen beim bauer von jahr zu jahr immer größer

wer nicht mithält geht ein

ausserdem gibt es viele kleinbauer welche zusätzlich einem
regulärem job nachgehen.


mit selbstversorgung kann man geld einsparen aber kein geld verdienen.

PS

wieso muss man hier immer überdimensionierte bilder einbetten, habe ich nicht verstanden... :P

einen anhang reicht vollkommen

.

Do 22. Mai 2014, 08:48

Ja, bitte lieber Andreas, stelle die Bilder kleiner rein. Das macht mich immer ganz wuschig, weil sich alles so verzerrt, beim scrollen, ich mag dann gar nicht mehr auf diese Seiten gucken. Danke.

Do 22. Mai 2014, 09:22

Du wirst aber wohl wissen, was für eine Arbeit dahintersteckt, mal so einfach
aus Beerenfrüchte Marmelade oder aus Milch Käse herzustellen.


mit selbstversorgung kann man geld einsparen aber kein geld verdienen.


Jepp stimme euch beiden zu.

Mit dem Obst mach ich auch immer Marmelade, Saft oder setze Wein an.
Ein Dampfentsafter erspart mir da recht viel Zeit (mehr als er Strom kostet)

Käse hab ich selber noch nicht gemacht, würde mich aber mal reizen.

Hühner, Getreideanbau sowie Milchproduktion... sprich alles was Hochautomatisiert oder Subventioniert wird sollte man meiner Meinung nach in D die Finger lasser. Außer nur für sich selbst, für eine höhere Lebensmittelqualität.

Ich kauf mir auch mein Brot beim Bäcker und die Butter vom Discounter.

zurück zum Thema: Ich hab hier
50m² Gemüsegarten (Bohnen, Kräuter Poree...)
50m2 Gewächshaus (Tomaten und Salat)
150m2 Gewächshaus (ungenutzt trockne dort gerade mein Holz)
50m2 Acker (Kartoffeln und Mais)
1000m² Wiese (ungenutzt evt. später Mais, Pappeln, Sonnenbluumen und Raps)
Hab noch nen Keller in dem wurden früher Champignons auf Strohballen gezüchtet. Mal schauen, ob ich das auch mal wieder probier.

Mit den rund 1500m² für 2 Personen als Untergrenze wäre eine 100%SV bei mir evt. möglich. Was ich aber so nicht will.

mfg

Do 22. Mai 2014, 12:39

sind die gewächshäuser mit bögen und PE-Folie?

.

Do 22. Mai 2014, 13:14

silvi73 hat geschrieben:sind die gewächshäuser mit bögen und PE-Folie?

.


Nein. Es sind gemauerte Fundamente mit Winkeleisen und Glasscheiben.
War früher mal eine Gärtnerei.

Do 22. Mai 2014, 15:19

Mal ein paar Bilder dazu.

Bild

Bild

mfg

Do 22. Mai 2014, 16:17

m0rph3us hat geschrieben:Nein. Es sind gemauerte Fundamente mit Winkeleisen und Glasscheiben.
War früher mal eine Gärtnerei.


ach so...schön.

.

Do 22. Mai 2014, 17:14

Entschuldigung, Bild ist jetzt im Kleinformat eingefügt.

Gruss Andreas

Do 22. Mai 2014, 18:43

Naturmensch hat geschrieben:Bild ist jetzt im Kleinformat eingefügt.



:thumbsup:

Do 22. Mai 2014, 18:43

:danke:

So 25. Mai 2014, 09:43

m0rph3us hat geschrieben:Mal ein paar Bilder dazu.

Bild

Bild

mfg



Hallo Morph

Wie ich sehe, bist Du ja ein fleissiger Selbstversorger.

Wollte noch etwas zu unserer Gegend schreiben.
Wie ich ja schon sagte, kann man von der Selbstversorgung hier absolut nicht davon leben.

Ein Grund ist auch noch die Nähe zu Polen ( von mir aus gesehen 15 km ).
Früher wurde hier auch Spargel angebaut und das Geschäft lief super.
Heute siehst Du nichts mehr hier von den Spargel Feldern ( Ausnahme 120 km westlich in Beelitz , gut , die haben Berlin vor der Tür ).

Wenn Du nach Polen fährst, gibt es das Kilo vom Feinsten für 2.50-3 Euro ( in D für 6-7 Euro ),
oder das Kilo Erdbeeren oder Kirschen für 1-2 Euro.

Wie will da hier ein Kleinbauer überleben ?

Bei der Schweinehaltung ist es das Gleiche, früher gab es für ein ausgewachsenes Schwein 800-1000 DDR Mark und heute 150-200 Euro.
Also mehr Arbeit als Einnahmen.

Wenn man Bioeier ( ob in Polen oder hier ) für 2-2,50 a 10 Stück kaufen kann, lohnt sich Hühnerhaltung auch nur für den Eigenbedarf.

Nicht umsonst werden hier verlassene Bauernhöfe zum Schleuderpreis angeboten.

Unser Landwirt macht seine Arbeit auch nur noch nebenbei, er geht seit Jahren einer Haupterwerbstätigkeit nach.

Wir wollen auch die nächste Zeit von ihn ein Stück Wiese längerfristig pachten ( er hatte früher noch Getreide angebaut, heute kann er mit der Konkurrenz aus Osteuropa nicht mehr mithalten ).

Früher waren hier 30 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig,
heute sind es wohl gefühlte 1-2 Prozent.

Erst wenn das Erdöl unbezahlbar wird, gibt es wieder ein Boom in der Landwirtschaft hier vor Ort und auch in Gesamtdeutschland, denn der Transport von Lebensmittel rund um den Globus wird sich dann nicht mehr lohnen.

Ich weiss nicht, ob wir es noch erleben, aber ohne Erdöl gibt es es dann ein globales Problem in allen Bereichen.

Gruss Andreas

So 25. Mai 2014, 10:47

Naturmensch hat geschrieben:
m0rph3us hat geschrieben:Erst wenn das Erdöl unbezahlbar wird, gibt es wieder ein Boom in der Landwirtschaft hier vor Ort und auch in Gesamtdeutschland, denn der Transport von Lebensmittel rund um den Globus wird sich dann nicht mehr lohnen.

Ich weiss nicht, ob wir es noch erleben, aber ohne Erdöl gibt es es dann ein globales Problem in allen Bereichen.

Gruss Andreas


es wird zu 100% ein lösung für das erdöl geben, da mache ich mir keine gedanken. und für die landwirtschaft und lebensmitteltransporte wird es nie versorgungsprobleme geben.

klar für jeden idioten der zum bäcker oder zigaretten einkaufen 100 m mit dem pkw fährt wird es nur deutlich teuere lösungen geben..aber so ein verlust auch :lol:

.

Do 5. Jun 2014, 09:19

hab da was gefunden wo sich jemand auch schon Gedanken gemacht hat.

Ist von 2011. Drinnen steht 2500m² jedem Deutschen stehen (Flächenmäßig) etwa 2100m² zur Verfühgung. Wenn man Fleisch reduziert sind es nur noch 1000m².
Aber alles halt auf den Deutschen norm Bürger gerechnet.


http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0CDUQFjAC&url=http%3A%2F%2Fwww.lel-bw.de%2Fpb%2Fsite%2Flel%2Fget%2Fdocuments%2FMLR.LEL%2FPB5Documents%2Flel%2Fpdf%2Fw%2FWie%2520viel%2520Fl%25C3%25A4che%2520braucht%2520ein%2520Mensch%2520um%2520sich%2520zu%2520ern%25C3%25A4hren%2520-%2520Wakamiya.pdf&ei=MCeQU5GPBImoyQPI9YCYAg&usg=AFQjCNGy78vu9Hj8_uNCWBMifRqVZPmGeA&bvm=bv.68235269,bs.1,d.bGQ

@Naturmensch ja ich arbeite daran eine SV aufzubauen und freu mich immer wenn ich gleichgesinnte sehe und man Gedanken austauschen kann.

mfg

So 15. Jun 2014, 09:23

Moin zusammen

Da kommt einen ja der Kaffee hoch, Weizen verheizen ?

http://www.moz.de/wirtschaft/wirtschaft ... 1/1288827/


Wenn ja , dann braucht es gewaltige Anbauflächen, um Lebensmittel "zu vernichten".

Da ist es auch uninteressant ,ob etliche Menschen weltweit verhungern.

Wäre ja auch schrecklich, wenn plötzlich die Zulassungszahlen für Autos in den Keller gehen.

Schönen Sonntag noch wünscht Andreas
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