Megalitiker hat geschrieben:
Zitat:
So willst du es heute sehen. Fragt sich, wieso eigentlich.
Weil es in der Bibel steht?
Das behauptest du zumindest. So wie du behaupten könntest in der Bibel stünde was zum fliegenden Spaghettimonster und ich würde das ja wissen, wenn ich mich mit der Bibel auskennen würde. Aber so funktioniert das mit dem Argumentieren eben nicht.
Zitat:
Und Gott fand auch die Sklaverei ganz knorke doll!
Wohl kaum. Sklaverei war damals allgemein üblich.
Zitat:
Ja, du hast recht. Ich bin Atheist weil meine Eltern so gläubig waren und alle Kinder von Moslems werden in Europa Christen. Vöööööllig logisch!
Ausgangspunkt war:
Zitat:
Wenn der Herrscher bestimmte, an was seine Untertanen glauben sollten, dann war das wohl schon vor der Christianisierung so?
Zitat:
Das Gottesgnadentum wird im Neuen Testament konkretisiert. Der Brief des Paulus an die Römer (Röm 13,1–7, Pflichten gegenüber dem Staat EU) erläutert die christliche Vorstellung, dass jede staatliche Gewalt von Gott verliehen
Richtig.
Zitat:
und Widerstand gegen diese Gewalt ein Verstoß gegen den Willen Gottes sei:
So pauschal nicht richtig.
Zitat:
In seiner 1525 verfassten Schrift Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren rechtfertigte Martin Luther das gewaltsame Vorgehen der Fürsten gegen die Bauern, die sich im Deutschen Bauernkrieg erhoben hatten und bestimmte Freiheitsrechte einforderten, mit dem im Römerbrief verbürgten Gottesgnadentum der Fürsten. Im gleichen Jahr legte Luther in der Schrift De servo arbitrio dar, dass der Mensch gegen die von der Gnade Gottes vorgesehenen Herrschaftsverhältnisse nicht aufbegehren dürfe, denn dies widerspräche der Prädestination.
Damit lieferte Luther eine Grundlage für das Herrschaftsverständnis des Absolutismus: Aufgrund des Gottesgnadentums sei ein Herrscher weder absetzbar noch in einer anderen Weise an der Ausübung seiner Regentschaft zu hindern. Dieses Herrschaftsverständnis war in Europa bis in die Zeit der Französischen Revolution maßgebend. Prominente Vertreter waren etwa die Bourbonen in Frankreich, das Erzhaus Habsburg oder die russischen Zaren.
Luther hat die Grundlage gelegt für römisch-katholische und russisch-orthodoxe Herrscher? Wohl kaum.
Prädestination ist ein Thema für sich.
Man muß auch verstehen, daß das Christentum keine weltliche Herrschaft anstrebt. Es regelt nicht die Ebene der Staatspolitik. Das bedeutet nicht, daß Könige aus biblischer Sicht nicht absetzbar wären. Es bedeutet eher, daß Christen sich um andere Dinge kümmern sollten, die das Reich Gottes betreffen. Und deswegen trat Luther gegen Bauernführer auf, die eine Art von Heiligen Krieg aus der Bibel zu rechtfertigen versuchten. Und aus meiner Sicht hatte er damit auch Recht.