Danke Shiva und strega.
Du hast Recht strega auf meiner Reise habe ich gelernt sehr auf meine Bedürfnisse zu achten.
Tag 2
Morgens stand ich in aller frühe aber gut ausgeschlafen auf. Ich ging duschen und genoss die letzte Dusche für lange noch einmal richtig. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte und etwas gefrühstückt hatte ging ich runter um eine zu rauchen, unten saß eine Frau und genoss die noch relativ kühle Frühlingssonne. Ich sprach sie einfach an so etwas tat ich sonst nie doch mir war einfach danach. Wir kamen in ein nettes aber oberflächliches Gespräch.
Sie war hier um ihrem Sohn bei einem Basektballspiel zuzusehen die beiden würden sich so schon fast nie sehen.....
Ich erzählte ihr von meinem Vorhaben und sah ihre Begeisterung in ihren Augen. Ich fühlte mich bestätigt in meinem Vorhaben, fühlte jedoch auch Angst vor dem was kommt.
Nach gefühlten 20 Ausreden warum ich jetzt noch nicht losgehen sollte und 5 Zigaretten gab ich schließlich doch meinen Schlüssel ab und suchte mir einen Bäcker. Es war Sonntag, eigentlich wollte ich gestern schon eingekauft haben, doch da war ich einfach zu Müde für.
Als ich endlich einen Bäcker gefunden hatte, konnte es los gehen, mit frischen Brötchen für 1,50€ im Gepäck schaltete ich mein Navi an und ging in Richtung E1. Er fing für mich auf einer Brücke an die neben dem Bahnhof lag wo ich gestern ausgestiegen bin. Es ging ganz schön steil bergauf und ich war schon außer puste als ich oben ankam. Hast du vielleicht zu viel eingepackt?? 21kg sind schon ganz schön viel aber auf nichts hätte ich wirklich verzichten können. Als ich oben angekommen war sah ich zur Brücke und sah die erste Markierung des E1. Mir kamen die Tränen. Ich hatte es endlich geschafft. Bis hier hin war es ein langer Weg gewesen so viel musste geplant werden, so sehr habe ich mich auf diesen Weg vorbereitet und da stand ich nun nur noch einen Schritt entfernt und einen Symbolerischen Anfang hätte ich mir nicht vorstellen können eine Brücke. Ich lachte in mich hinein doch äußerlich kamen nur Tränen raus. Ich hob meinen Fuß und setzte den ersten Fuß auf den E1 und ich spürte wie so viel von mir abfiel. ENDLICH!!! Los geht´s!
Ich ging über die Brücke dann führte der Weg nach links, nach rechts, nach links, gerade aus nein nach links verdammt zum Glück hatte ich mein Navi dabei.
Das Navi hatte mir ein Verkäufer aus einem Outdoorladen für die Wanderung geliehen, hätte ich es nicht dabei gehabt ich hätte mich mehrere male hoffnungslos verlaufen.
Ich ging am ersten Tag Hauptsächlich nur über Straßen, Landstraßen aber das störte mich nicht sonderlich, ich war endlich auf dem E1 und das zählte. Ich kam an einem Spielplatz vorbei dort spielten 5 Kinder Fußball.
2 waren im Tor, 2 spielten auf dem Feld nebeneinander und 1 stand nur neben dem Feld und guckte traurig zu und beschäftigte sich mit einem 2 ten Ball. Ich überlegte kurz ob ich zu dem Kind hingehen sollte und mit ihm nen paar Minuten spielen solle, doch entschied mich dagegen und ging weiter weil ich mich nicht traute es anzusprechen.
Am Mittag kam ich an einem See der neben einer Akademie lag an und setzte mich dort auf eine Bank und ließ meinen Blick entspannt über den See gleiten. Es kamen hin und wieder Leute vorbei die mich wie selbstverständlich Grüßten. Ich war vollkommen verdutz grüßte aber zurück. Ich aß gemütlich noch zwei Brötchen und machte mich wieder auf den Weg. Es ging einen kleinen geschwungenen Pfad am See entlang der dann nach links abbog und ins nächste Dorf führte, es wurde auch schon langsam dunkel und ich musste mir unbedingt noch einen Schlafplatz suchen also beeilte ich mich ein wenig. Auf dem Weg traf ich noch ein älteres Ehepaar und fragte sie wo denn das nächste Geschäft sein solle, sie beschrieben mir den Weg und ich merkte ihn mir für morgen. So viel zu essen hatte ich auch nicht mehr.
Ich kam an einem Wohnmobil Geschäft vorbei. Ich musterte die Autos die dort standen und dachte mir: Mit dem Rucksack reisen ist viel schöner.
Ich ging weiter nach einem Kilometer kam ein Wald ich freute mich endlich würde ich meinen Schlafplatz finden, kurz darauf folgte die Ernüchterung, es war ein Naturschutzgebiet.
Ich stand wütend vor dem Schild und verfluchte es. Ich ging wieder ein Stück zurück und sah mir die Waldgrenze an. Ob ich vielleicht dort schlafen könnte? Ich guckte auf mein Navi. Nein ganz bestimmt nicht, denn an der Waldgrenze führte ein Weg entlang. Es war schon fast dunkel und so entschied ich mich gegen meine festen Vorsätze NIEMALS in einem Naturschutzgebiet zu schlafen doch dort mein Lager aufzuschlagen. Ich ging in den Wald hinein und suchte mir einen Platz der nicht gut einsehbar war. Gott sei Dank hatte ich mein Kamoflash Tarp dabei um mich vor ungewünschten Blicken zu schützen. Ich spannte es auf relativ nah am Boden auf, pumpte noch meine Isomatte auf und schlüpfte in meinen Schlafsack. Als ich zu Ruhe kam hörte ich noch ein wenig den immer leiser werdenden Vögeln zu dachte noch einmal an das Kind und bereute es, es nicht angesprochen zu haben und schlief ein.
_________________ Frei ist nur wer frei sein will
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