Bin gerade auf diesen Bericht hier im Netz gestoßen. Ist erst wenige Stunden alt.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... Muell.htmlDieser hier ist schon etwas älter. Vom 30.01.'19
https://www.rbb-online.de/kowalskiundsc ... 725/5.htmlrbb-online.de hat geschrieben:
Helena Jasińska-Przychodniak
„Die meisten dieser Abfälle kommen gar nicht aus Polen, sondern aus dem Ausland. Vor allem aus Deutschland und England, das kann man an den Etiketten sehen. Nirgends war die Rede davon, dass hier ausländischer Müll liegen soll. Außerdem hat man festgestellt, dass hier auch chemische Abfälle lagern, natürlich ohne Genehmigung! Und ein Fundament aus Beton zur Sicherung des Bodens gibt es auch nicht!“
Seitdem der Müll ungesichert auf dem Gelände liegt, breitet sich im Dorf Ungeziefer aus.
Radosław Napierała
„Der Unternehmer hatte mehrere Deponien in ganz Polen und merkwürdigerweise sind die letztes Jahr abgebrannt. Plötzlich gab’s ein Feuer – niemand wusste, woher! – und das Müll-Problem war gelöst.“
Gebrannt hat es in Sarbia bislang nicht. Doch die Einwohner fürchten um ihr Trinkwasser, das direkt neben der illegalen Deponie gewonnen wird.
Im Haus der Ortsvorsteherin treffen sich die Dorfbewohner regelmäßig und beraten, wie es weiter gehen soll. Seit einem Jahr schreiben sie Briefe und geben Interviews. Ihr Dorf ist ein Opfer der so genannten „Müll-Mafia“ geworden. Dass eine kriminelle Bande Abfälle vor ihrer Haustür abladen konnte, dafür seien vor allem Gesetzeslücken im polnischen Abfallrecht verantwortlich.
R. Napierała, Bewohner Sarbia, Polen (Quelle: rbb)
Radosław Napierała
„Diese Leute haben Rechtsanwälte, die ganz genau wissen, wie man das Gesetz umgehen kann – und wie man auf die Behörden zugehen muss, um solche Orte zu pachten. Sie gehen davon aus, dass der Beamte nicht alle Gesetze kennt. Aber sie selbst wissen hervorragend, wie man einen Antrag so schreibt, dass der Beamte in die Irre geführt wird.“
Die Masche der Täter kennen sie aus Berichten im Internet: Mit gefälschten Papieren bringen sie Müll aus Westeuropa nach Polen. Anstatt ihn fachgerecht zu entsorgen, lassen sie ihn irgendwo liegen oder fackeln ihn ab. Bislang wurden acht Verdächtige festgenommen, gegen zwölf weitere wird ermittelt. Es geht um ein Millionengeschäft.
Helena Jasińska-Przychodniak
„Das betrifft doch nicht nur uns hier in Polen! In Rumänien, Bulgarien und der Ukraine gibt es genau die gleichen Probleme. Das ist ein Geschäft, ein europaweites Geschäft. Können wir es stoppen? Ich fürchte, wir in unserem Dorf nicht. Aber je mehr wir darüber sprechen und je mehr Menschen davon hören, umso größer ist die Chance, dass sich in diesem Bereich etwas tut.“
Um den Müll wieder loszuwerden braucht es Geld – entweder von den Verursachern oder aus Mitteln des Umweltministeriums. Doch auf schnelle Hilfe sei nicht zu hoffen, erklärt der Sprecher des zuständigen Landkreises.
Piotr Urbaniak
„Im Moment können wir nur darauf warten, ob die Staatsanwaltschaft bei den mutmaßlichen Tätern Geld sichergestellt hat – oder ob sich der Landrat den Müll auf Kosten des Landkreises beseitigen lässt, und woher das Geld dafür kommen könnte.“
Den Müll wegzuschaffen, wird mehrere Millionen Złoty kosten. Auch eine Rückführung nach Deutschland ist denkbar. Die Einwohner von Sarbia haben das Warten satt. Der Müll soll einfach schnell wieder weg – bevor im Sommer auch noch die Ratten kommen. Von den Behörden fühlen sie sich allein gelassen.
Longina Wika, Ortsvorsteherin
„Niemand weiß, wer das hier wegbringt, wann es passiert und auf wessen Kosten! Am einfachsten wäre es wohl, wenn wir den Müll auf unsere Schultern packen und ihn selbst zur Müllverbrennungsanlage bringen. Dann wäre das Problem gelöst! Aber nicht mit uns. Wir werden kämpfen – bis zur totalen Erschöpfung. Und wir werden erreichen, dass diese Abfälle weggeschafft werden.“
Scheint so als würden immer mehr Menschen, immer mehr Müll produzieren. Ist ja eigentlich an und für sich nichts neues. Was ist eure Meinung, was kann man tun um selbst weniger Müll zu produzieren?
Außer als im Supermarkt auf Plastiktüten zu verzichten.
Grüße
D.