silvi73 hat geschrieben:
Dexter hat geschrieben:
Und es wird auch keinen armen Hells Angel und/oder Bandito bzw Flüchtling/Asylsuchenden im Görlitzer Park der Job geklaut.
so ist es
Eben. Genauso wie arme Harz IV'ler die sich was dazu verdienen wollen. In den vorherigen Beitrag von mir habe ich die Ein- und Ausfuhr, also den sogenannten Schmuggel vergessen.
In den Niederlanden gibt es ja die etwas paradoxe Situation. Das zwar der An- und Verkauf von bis zu 5 Gramm Cannabisblüten bzw Haschisch und/oder auch sogenannte Spacecakes in sogenannten Coffeeshops (Kaffeeläden), pro Person und Tag, gedultet bzw toleriert wird. Bzw auch der Konsum des selbigen entweder vor Ort und/oder privat.
Der Anbau und Handel damit aber praktisch einen Straftatbestand verwirklicht. Eine Ausnahme bildet der Anbau von bis zu 5 Pflanzen für den Eigenbedarf.
Somit begeben Anbauer und Händler sich weiterhin auf illegales Terrain. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ein nicht unerheblicher Teil des in den Niederlanden verkauften "Dutch-Weed" eigentlich sogar in den deutschen Grenzgebieten angebaut wird. Somit gibt es auch dort praktisch keine wirkliche Qualitätskontrolle. Bzw ein Coffeeshop könnte für den Verkauf schlechter Ware nicht rechtlich belangt werden.
Es ist ja so, dass in den niederländischen Coffeeshops auch Ware aus Übersee. Also Haschisch aus Marokko, Afghanistan, Libanon, Indien, Nepal und Cannabisblüten aus Jamaika und Thailand verkauft werden. Obwohl der Anbau und Handel damit in diesen Herkunftsländern eigentlich illegal ist. Bzw die Einfuhr des selbigen in die Niederlande auch. Hat die Ware allerdings den Coffeeshop erstmal erreicht... kräht kein Hahn mehr danach.
Trotzdem sind Niederländer damit wesentlich besser bedient. Als beispielsweise Deutsche. Dort hat man Probleme mit dem Schwarzmarkt. Wo Käufer... aber auch Verkäufer häufig unter Druck gesetzt werden nicht, also zumindest nicht in dem Ausmaß. Aber auch Probleme mit gestrecktem bzw verunreinigten Material treten nicht in der Häufigkeit auf wie in der BRD. Probleme mit synthetischen Cannabisprodukten sogenannte Kräutermischungen alias "legal Highs" sind dort soweit ich weiß nicht bekannt.
Es gibt EU-weit wohl kaum ein Land wie Deutschland. Mit Ausnahme von Frankreich was in dieser Hinsicht so repressiv ist wie Deutschland. Selbst in Polen darf man legal potente Cannabissamen erwerben.
Es ist und bleibt äußert fraglich... ob man Cannabis- und/oder Drogenkonsumenten die ein "problematisches" Konsumverhalten haben. Damit besser hilft indem man sie kriminalisiert. Coffeeshops in den Niederlanden bieten bspw niedrigschwellige Hilfsangebote an. Ich kenne keine Kneipe in Deutschland wo sowas praktiziert wird. Hier gilt die Devise wer zahlen kann kriegt auch was. Außer man kommt schon besoffen rein.
Ich kann mich an eine Szene in einem Coffeeshop in Amsterdam erinnern. Dort wollte ein gewisser Herr Spacecakes käuflich erwerben und wohl auch konsumieren. Der Verkäufer hatte ihm allerdings vom Konsum vor Ort abgeraten. Schließlich ist Amsterdam alias "Adam" eine äußert turbulente Stadt. Woraufhin er etwas angefressen den Shop verließ.
Möglicherweise gibt es aber keine Stadt in Europa oder gar auf der ganzen Welt die so frei ist wie Amsterdam. Mehr Brücken als Venedig, mehr Kulturen aus New York. Kann mich noch an eine lustige Konversation mit einem Neuseeländer in einem Coffeeshop der Grachtenstadt erinnern.
Laut einer Statistik leben allein in Marokko um die 200.000 Menschen, laut einer anderen sogar 1 Million. Allein durch den Anbau und die Verarbeitung von Cannabispflanzen (Haschisch) bzw dessen Weiterverkauf. Hätten diese Menschen diese Möglichkeit nicht... sähe es ganz schlecht für sie aus. Man begnügt sich halt damit sogenanntes Bakschisch (Schmiergeld) an die örtliche Gendarmerie zu zahlen... bzw diese betrachten es als "Steuer". Das Wort Bakschisch ist möglicherweise so alt wie das Wort Haschisch selbst.
Somit ist die Kriminalisierung der Cannabisbauern nichts weiter, als ein Instrument zur Kontrolle. Also der Repression. Obwohl der König von Marokko laut einem Interview selbst für eine Freigabe wäre.
Oft wird ja behauptet, dass quasi Cannabis bis zum Jahre 1929 auf deutschem Boden nicht illegal war. Das ist so nicht ganz richtig... aber auch nicht ganz falsch.
Fakt ist, die katholische wie auch die evangelische Kirche hatte den Konsum des selbigen schon damals unter "Strafe" gestellt. Der Konsum des selbigen galt als sogenanntes Hexenwerk, aber auch in anderen Kulturen war es allein der Elite der Gesellschaft vorbehalten sogenannte Rauschmittel. Mit Ausnahme des Alkohol zu konsumieren. Somit war die Repression von "Drogenkonsumenten" um es mal so salopp zu formulieren, schon immer eine Möglichkeit des Machterhalts der Reichen und Mächtigen.
Eine Ausnahme bildet dabei dabei der Alkohol. Bei dessen Konsum man scheinbar seitens der europäischen Machthaber "schon immer" mal gerne ein Auge zugedrückt hat. Obwohl der übermäßige Konsum, auch dort einen Frevel wider Gott darstellte. Anders hingegen im arabischen/muslimischen Kulturkreis. Diesen ist das trinken von Alkohol ja eigentlich grundsätzlich verboten, soweit ich das verstanden habe.
Eine Ausnahme bilden dabei vielleicht kleinere Splittergruppen. Obwohl man es auch nicht in allen Staaten bezüglich dessen so genau nimmt. Also man sollte Alkohol zumindest nicht übermäßig konsumieren... bzw nicht in der Öffentlichkeit oder gar am Tage. Bzw... sich den Genuss des selbigen auch nicht unbedingt anmerken lassen. Aber ich schätze mal das ist so ähnlich wie das Verbot von Verhütungsmitteln seitens der katholischen Kirche... auch hier gilt die Devise wo kein Kläger da kein Richter.
Außer in Saudi-Arabien gibt es glaube in der muslimischen Welt keinen Staat... der eine wirkliche Alkoholprohibition hat. Aber auch hier ist der Konsum für Ausländer nach dem Erwerb einer speziellen Karte in bestimmten Bars gestattet. Allerdings äußerst kostspielig.
Davon abgesehen gab es wohl keinen Staat und/oder Königreich in der Geschichte. Soweit wir das wissen. Welcher bzw welches jemals eine Alkoholprohibition hatte. Mit Ausnahme der USA (28. Oktober 1919 bis 5. Dezember 1933) und Russland (1914 bis 1925).
Ich habe mal von einer türkischen Hochzeit gehört. Diese hatten für den Konsum von alkoholischen Getränken einen extra Raum. In diesem stand ein kleiner Kühlschrank... wollte man etwas Alkohol trinken. Musste man dort hinein gehen. Allerdings mussten die mit Alkohol gefüllten Behältnisse nach dem Konsum sofort wieder im Kühlschrank verschwinden. Aber auch hier gilt... kein übermäßiger Konsum. Keine offensichtliche Trunkenheit und bei Tisch keine Gespräche über Alkohol. Der genannte Raum war aber auch allerdings nur für Männer zugelassen.
Btw... sollte Cannabis doch irgendwann mal in der BRD legalisiert werden. Glaube ich kaum, dass dann der arme Mensch von der Straße der vielleicht Schulden hat. Sich dann damit wieder schuldenfrei arbeiten darf. Das Geschäft werden dann sowieso wieder nur die Großkonzerne machen... man selbst ist bei denen dann angestellt. Also nix mit Kritik... das macht man aber ganz anders.