Hallo allerseits,
hier ist der Nächste, den es in dieses Forum verschlagen hat. Kurz zu mir: Ich bin 29, komme aus Bayern und bin seit zwölf Jahren bei einer Firma angestellt, in der ich schon meine Ausbildung absolviert habe. Ich wohne allein und lebe in einer Fernbeziehung. Momentan bin ich ganz ausgeglichen, aber in den letzten Jahren hatte ich immer wieder mit depressiven Episoden zu kämpfen.
Warum bin ich hier? Gute Frage. Ich habe einen Job und bin in der Firma gut integriert. Von meinem Verdienst kann ich leben. Ich komme aus einer kleinen Stadt und fühle mich in meiner Wohnung sehr geborgen. Trotzdem fühle ich mich unwohl, da ich mich immer häufiger frage: "Kann das alles gewesen sein?".
Ich ärgere mich häufig über meine Mitmenschen und bin froh, wenn ich allein bin und meine Ruhe habe. Andererseits bin ich auf sie angewiesen und es gibt Zeiten, in denen ich mich in Gesellschaft sehr wohl fühle. Die allgemeine Entwicklung und die anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen bereiten mir große Sorgen. Ich weiß nicht, was ich selbst tun kann, da ich mich nur schwer in eine Gruppe integrieren kann (ein parteipolitisches Engagement zum Beispiel, um persönlich aktiv zu werden, käme für mich nicht in Frage). Andererseits muss ich etwas tun...
Zuletzt habe ich in erster Linie an eine berufliche Umorientierung gedacht. Mir sind ein paar Sachen durch den Kopf geflogen, ich habe mich etwas informiert und umgehört, aber ich glaube nicht, dass es auf lange Frist woanders besser werden könnte. Das gleiche gilt fürs Auswandern in ein anderes Land. Mich faszinieren Menschen, die sich mutig entschließen, auszusteigen. Ich suche nach einer Form, die zu mir passt. Das Problem hierbei ist auch, dass ich nicht genau weiß, was ich überhaupt will. Ich bin sehr sicherheitsorientiert, gleichzeitig sehne ich mich nach Unabhängigkeit und Abenteuer. Beides lässt sich nur schwer oder vielleicht gar nicht vereinbaren und absolute Sicherheit ist sowieso ausgeschlossen - so oder so.
Ich glaube, es ist gut, damit zu beginnen, in seinem Leben aufzuräumen und sich von den ein oder anderen Gewohnheiten oder materiellen Dingen zu trennen und zukünftig sehr bedacht zu handeln, das heißt, darauf zu achten, was ich im Leben wirklich benötige oder nicht. Ich lese hier gerne gespannt und interessiert mit und vielleicht kann ich das ein oder andere beitragen.
Viele Grüße
Per
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