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 Betreff des Beitrags: Stammeskommunismus :D
BeitragVerfasst: Mi 11. Sep 2013, 13:05 
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Registriert: Do 9. Aug 2012, 17:40
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Ich habe mir mal in einem Anflug von Wahnsinn, an dem ich dachte, dass nicht eh alles sinnlos ist etwas ausgeknobelt.:rasta:
Sodass ich wenigstens auch mal sagen kann, ja ich mecker nicht nur und finde alles scheiße, sondern ich könnte vielleicht auch etwas gut finden.

Momentan sympathisiere ich als gesellschaftliches Konzept mit dem Kommunismus und Rätekommunismus. So gemixt, dass da am Ende so eine Art… ich nenne es einfach mal „Stammeskommunismus“ raus kommt. Wenn die Autorität nicht von einer kleinen Gruppe auf viele Gruppen folgt, sonder jeder Gruppe und jeder Mensch ein kleines mitbestimmendes Rädchen ist, sollten sich die Probleme des früheren Kommunismus lösen lassen. Vom reinen Rätekommunismus halte ich dennoch auch wieder nichts, zwar haben die da ein imperatives Mandat, aber es besteht einfach zu sehr die Gefahr der Elitenbildung und Manipulation. Das größte Problem an dem Konzept einer Kommune ist, dass sie auf Konsensentscheidungen basiert. Jedoch kann sich wohl jeder vorstellen, dass das was bei 10 Menschen noch halbwegs gut läuft und nicht so ein Problem ist, bei 100 oder mehr fast unmöglich wird. Dagegen helfen auch keine gesalbten Worte, es besteht die Gefahr der Handlungsunfähigkeit und Erpressbarkeit durch Veto. Bei Mehrheitsentscheidungen sehe ich ebenfalls einige Probleme. Deshalb müsste man das Ganze so modifizieren, dass zwar jeder der Mitglieder der Gruppe (Basiseinheiten) an Entscheidungsprozessen beteiligt sein kann, aber es praktisch immer einen Rat in Rotation gibt und eben kein Plenum wie in einer Kommune. Lediglich der Rat muss dann eine Konsensentscheidung treffen. So, dass jeder von Zeit zu Zeit mitbestimmen kann, aber auch die Handlungsfähigkeit besser gewährleistet ist. Bei 100 Menschen mit einem 10 köpfigen Rat kann also jeder zum Beispiel alle 200 Tage, 20 Tage direkt mitbestimmen. So kann sich auch keine Elite bilden, weil jeder mal direkt an Entscheidungsprozessen teilhaben kann und nicht nur die Mächtigen am Steuer sitzen. Die Sitzungen sollten natürlich immer öffentlich zugänglich sein, sodass sich jeder ein Bild machen kann und der Kontakt nicht verloren geht. Ebenso darf die Basiseinheit, nicht eine gewisse Größe überschreiten, damit jeder auch regelmäßig zum Zug kommen kann, aber das kann man ja leicht regeln, indem man diese Einheiten, dann einfach teilt. Wenn irgendwann mehrere Räte in einem Siedlungsgebiet sind, wird es natürlich auch wieder problematisch. Die müssen sich dann eben absprechen und oder Kompetenzen teilen. Das sollen die unter sich ausmachen. Man könnte natürlich auch einfach die Mitgliedschaft im Rat Prozentual machen, dann hat man halt nacher 50 Leute da sitzen bei 500 Menschen. Es geht mir da vor allem darum, das Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl zu stärken, ohne dass das in einer Handlungsunfähigkeit oder Erpressbarkeit durch einzelne endet und gleichzeitig nicht jeder an Entscheidungen und Diskussionen teilhaben braucht. Ohne gewählte Ratsmitglieder mit imperativen Mandat deshalb, damit sich keine Eliten und Manipulationen bilden können. Die Macht bleibt durch den ständigen Wechsel der Mitglieder im Rat ebenfalls heterogen. Durch viele kleine Strukturen wird die nähe zur Basis bewahrt. Dezentrale Macht, aber nicht so dezentral, dass nichts mehr geht oder keine Regeln mehr herrschen.

Kein Kapitalismus und kein Staatskapitalismus
Das Privateigentum (nicht produktives Eigentum) bleibt privat, sofern es nicht der Basiseinheit schadet. Was Privateigentum ist und wird, wird bei größeren Dingen wie ein Haus vom Rat beschlossen und der Rest läuft über die normale Verteilung. Wenn es um Produktionsmittel geht, läuft das generell über den Rat/Räte der Basiseinheiten und Kollektive, die etwas produzieren wollen. Das Kollektiv verwaltet sich größtenteils selbst und entscheidet bis zu einer bestimmten Größe einfach im Konsens. Nur bei wichtigen Fragen, wenn es um Neubauten und Verteilung der Produkte geht, braucht der Rat mit reden. Produktionsmittel gehören niemanden allein, egal ob es eine Fabrik oder ein Traktor ist. Ebenso sieht es mit den Produkten aus, bis sie verteilt wurden.

Eine Währung gibt es innerhalb dieses Systems nicht.
Alle produzierten Waren sind erstmal wertneutral und werden verteilt.
Es werden keine Waren getauscht, sondern nach Bedarf verteilt, genau wie die Dienstleistungen.
Das bringt natürlich ein Problem mit Kunst und Kultur. Natürlich soll es auch Berufs Künstler geben können.
Nur wie verteilt man das? Wenn jemand ein über tolles Bild haben will, wer entscheidet das?
Der Künstler schon mal nicht, das Produkt ist auch nicht sein Eigentum, solange er es nicht nur für sich selbst benutzt, alles andere wäre schließlich nicht fair gegenüber den anderen Produzenten. Der Rat entscheidet darüber, sich Berufs Künstler zu leisten und wie die Dinge verteilt werden. Größtenteils wird es dann wohl ein gemeinschaftliches Gut bleiben. Hobby Künstler können das natürlich verteilen, wie sie wollen.

Der Geist des Systems sollte nicht militant sein, sondern die Menschen durch vernünftige Taten überzeugen. Sodass man sieht, dass das System einfach gerechter und besser ist. Landbesetzungen ablehnen, friedlich in das bestehende System integrieren und lieber um eigene Belange der Gruppe kümmern. Verbreitung durch Überzeugung.

Jo, das wäre mal etwas, was mir gefallen könnte.

Bin da aber noch am überlegen, wie man das nun konkret hier in unser bestehendes System integriert bekommt.:roll:
Rechtlich müsste man das auf jeden Fall irgendwie so hinbekommen, dass nach außen hin, alles Gemeinschaftseigentum ist. Vom Auto, Haus bis zum Geldbeutel, den man für die Außenwelt benötigt. Auch wenn man das hinbekommen hat, stellt sich dann immer noch die Frage wie das abläuft, wenn jemand ein Ausstieg aus dem Ausstieg plant.

LG


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Verfasst: Mi 11. Sep 2013, 13:05 


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BeitragVerfasst: Mi 11. Sep 2013, 13:20 
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Beiträge: 1056
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ui, peperonie da hast du ja wieder denkaufgaben verteilt... ui jui jui

grübelnde grüße, stef.

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Eine gute Nachricht aus fernen Landen gleicht kühlem Wasser für eine durstige Kehle.

BUCH DER SPRICHWÖRTER 25,25


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BeitragVerfasst: Mi 16. Okt 2013, 15:36 
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Beiträge: 2533
Ich habe gehört in Sieben Linden gibt es schon seit Jahren keine Konsens Entscheidungen mehr, auch hat man keine gemeinsame Ökonomie.
Die haben auch ein Rätesystem, anscheinend auch ohne imperatives Mandat.

Ein paar Sachen stehen auch auf der Seite auch zum Thema Veto:
http://www.siebenlinden.de/index.php?id=57

LG


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