"Wir wollen uns die Geschichte der Persephone/ Proserpina kurz vor Augen führen...
Als junge Maid spielte diese Tochter Demeters einst fröhlich auf einer Blumenwiese, als Pluto (Hades, Orcus), der schwarze Totengott, plötzlich aus einer Erdspalte hervorsprang und sie mit kräftigem Arm in die Unterwelt hinabriss. Dort machte er sie zu seiner frau und zur Herrscherin über die Toten. Mit ihrem Verschwinden verschwand auch das Grün der Wiesen, Wälder und Felder, es wurde Winter auf Erden. In ihrem Zorn ließ ihre Mutter die Fruchtbarkeit versiegen, und alle Wesen, selbst die Götter, trauerten um das schöne Mädchen. Der Götterkönig beschloss, den klugen Hermes (Merkur), den Kenner aller Wege, in die Unterwelt zu senden, um Persephone/ Proserpina wieder heraufzuholen. Pluto ließ sie gehen. Er wußte, daß sie jedes Jahr für einige Monate wieder in die Unterwelt zurückkehren mußte, weil sie von den Samen gegessen hatte - das heißt, weil ihr Wesen an die im dunklen Schoß der Erde schlummernden Samen gebunden ist."
"Die archaische Pflanzengöttin, die Mutter der Kräuter, erhielt im Laufe der Zeit viele Namen. Die Inselkelten kannten sie als die Blumenfrau Blodeuwedd, als Gattin des Sonnengottes, den sie während der dunklen Jahreszeit mit dem schwarzen Unterweltsgott betrügt. Als Frau Holle, Bertha oder Percht wird sie in unseren Kulturkreis überliefert. Als Persephone oder Proserpina war sie in der klassischen Antike bekannt."
aus "Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor" von Wolf-Dieter Storl
_________________ Eine gute Nachricht aus fernen Landen gleicht kühlem Wasser für eine durstige Kehle.
BUCH DER SPRICHWÖRTER 25,25
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