Ich habe mich die letzten zwei Jahre vermehrt mit Wildpflanzen beschäftigt, weil ich sie eben nicht anbauen und pflegen muss. Zudem kann man sich manches "Beikraut"-jäten sparen und es stattdessen einfach ernten und essen oder zu Tee und Medizin verarbeiten. Ich bin eh kein Freund des "gepflegten" Gartens, sondern in Sachen Permakultur unterwegs. Das bedeutet für mich aber auch, eben nicht alles mitzunehmen was ich finde, sondern das, was ich und mein Umfeld wirklich brauchen.
Dabei ist mir bei Recherchen oft aufgefallen, dass viele angebliche Verwechslungsgefahren total absurd sind. Wenn ich z.B. zwei Pflanzen verwechsele, nur weil beide gelbe Blüten haben, dann sollte ich es echt lieber lassen. Ich spiele hier auf Johanniskraut versus Jakobs-Kreuzkraut an. Aus 20m Enterfung kann man die verwechseln, ja. Aber doch nicht, wenn man direkt davor steht. Die Blüten sehen sich nicht annähernd ähnlich, aber oh je, sie sind beide gelb...
Und solche Beispiele gibts zu hauf.
Ich denke, die meisten Menschen schauen nicht mehr genau hin. Ich glaube als Städter braucht man sogar eine selektive Wahrnehmung um nicht durchzudrehen. Werbung hier, ein blinken da, optischer (und oft akkustischer) Karneval den ganzen Tag.
Bärlauch kann ich leider nicht ausstehen. Aber ich bin fast froh, wenn solche Artikel wie der aus dem Ausgangsposting Leute abschrecken. Da sollte man gleich noch was über gefährliche Bandwürmer hinter her schieben...
Aber Spass beiseite, es ist ja an sich schön, dass Menschen sich Gedanken darüber machen, dass Essen nicht nur aus dem Supermarkt kommen muss. Aber als generelles Konzept würde die Sache nicht aufgehen, dafür gibt es dann doch zu viele Menschen und zu wenig wild belassene Natur. Und mit dem Verantwortungsbewusstsein siehts auch nicht so dolle aus, sieht man immer wieder, wenn ganze Beerenfelder im Wald komplett ausgekämmt wurden. Da bleibt nichts übrig für die Tierwelt.