Die Antworten auf die Frage/n in diesem Thread zeigen, wozu das Forum hier zu gebrauchen ist...
zu NICHTS.
Ich nehm mal zu ein paar Vorgänger-Fragen und Vorgänger-Antworten Stellung.
a) "Kannst Du segeln/motorbootfahren und hast einen entsprechenden Schein?"
Segeln kann man autodidaktisch lernen, wenn man bisschen Verstand, physikalisches Verständnis und den Willen hat. Motorbootfahren sowieso. Wenn er auf dem Meer rum schippern will (bzw. Seeschiffahrtsstraßen), braucht er nur nen Schein falls sein Boot mehr als 15 PS hat. Den Schein kann man per autodidaktischer Ausbildung machen, man muss nur die Prüfung bestehen.
b) "Liebst Du das Segeln/Motorbootfahren und sehnst dich nach einem Leben als Maritimnomade?"
hm, ja damit identifizieren sollte man sich schon können, wenn man das will.
c) "Liebst Du Fisch un Büchsenfutter und sehnst dich danach dich davon jahrelang zu ernähren?"
Ich kenne Veganer, die als Aussteiger auf ihrem Segelboot leben und ständig frisches grünes Zeug essen. Auch "on Tour".
d) "Verfügst du über die nötigen Investitionsmittel für das Fahrzeug und die Ausrüstung"
Berechtigtes Argument, aber man kann ein seetaugliches Komplettpaket für unter 5000 euro bekommen.
e) "Hast Du über ausreichende Rücklagen, einen Sponsor oder eine geniale Geschäftsidee um die laufende Kosten zu decken?"
Das Leben auf einem Segelboot kostet eher weniger als das Leben in einer Mietwohnung. Es geht sogar ganz kostenlos, wenn man im richtigen Revier unterwegs ist und keine Häfen nutzt. Wer geschickt ist, kann von anderen Bootsbesitzern oder in der Bootsbranche seinen Lebensunterhalt verdienen.
"auf See unterliegt man ja keinen Landesgesetzen" - Aber wirklich nur AUF SEE, AUSSERHALB der Meilenzonen. Ansonsten Hoheitsgebiet des jeweiligen Landes. Rechtsfrei ist daran NICHTS. Es ist fraglich, was besser ist: Rechtsfrei heisst auch "Frei von Rechten", staatliche oder militärische Willkür auf hoher See? Keine handhabe dagegen, weil rechtsfreier Raum (fast, es gibt internationale Abkommen diesbezüglich).
Die ewige Führerscheinfrage:
"Boote für Freizeitzwecke" (auch wenn man drauf wohnt) sind Sportboote, dafür gibt es für das rein private fahren (Rhein und Bodensee abweichende Sonderregelungen) genau 2 "Pflicht"führerscheine: Sportbootführerschein See und Binnen. Auf See gilt: Es zählt NUR die Motorstärke, alles unter 15 PS ist führerscheinfrei, alles über 15 PS braucht besagten SBF See. Die Bootsgröße spielt keinerlei Rolle, solange es auf dem Papier (und der tatsächlichen Nutzung nach) um ein Sportboot handelt. Ein ausgedienter Öltanker zu Wohn- und Freizeit-Skipper-Zwecken umdeklariert kann mit diesem Führerschein dem Recht nach gefahren werden. Binnen: Es gilt auch die 15 PS Regel, dazu kommt eine Längenbegrenzung die aber kaum eine Rolle spielen dürfte beim Threadersteller. Achja, und sobald man Deutschland verlassen hat, gelten wieder je nach Land ganz andere Regelungen bzgl Führerscheine, wobei innerhalb Europas als Faustregel gilt: Es werden die Scheine verlangt, die man mit dem selben Boot im Heimatland haben müsste oder eben nicht haben müsste). Beispiel Frankreich: Franzosen brauchen für Motorboote / binnen einen Führerschein ab 10 PS. Wer als deutscher mit seinem 15 PS Boot ankommt und keinen Führerschein hat, weil er in Deutschland keinen braucht, bekommt eben deshalb KEINE Probleme.
"Ich, als jemand der die Fleppe hat, Frage, wie willst du wissen wer Vorfahrt hat?" - Es gibt auf See gar keine Vorfahrt! Es gibt nur Ausweichregeln und Ausweichpflichten. "Wie willst du wissen, wo du lang fahren darfst, ankern, anlegen usw. ?" - Navigationsapp aufs Handy laden, gibts mit weltweiten Kartensätzen, da steht all das drin. Alternativ: Seekarten kaufen. In beidem Kartenmaterial sind Schiffahrtsstraßen, Verkehrstrenngebiete, Sperrgebiete, Ankerplätze und Häfen, sowie lokale Verbote gekennzeichnet. "Wie willst du ohne die Regeln zu kennen, auf einer stark befahrenen Schiffartsstrasse klar kommen?" - Das haben schon viele geschafft. Vor allem wenn man vorausschauend defensiv fährt und einfach immer ausweicht, dann ist dies zwar ggf nicht regelkonform, aber safe.
Zum Background meiner Ausführungen:
Seit 26 Jahren den passenden Bootsführerschein. Seit 26 Jahren Segler fast nur auf See, ausser mal Bodensee. Gesegelt in der Karibik, Atlantik, Nordsee, Ostsee, Mittelmeer. Fast alle mittel- & weteuropäischen Länder mit eigenem Segelboot bereist. Frankreich einmal von Nord nach Süd mit dem Segelboot durchquert, einschließlich Paris. insgesamt 6,5 Lebensjahre auf dem Segelboot, aktuell davon seit 5 Jahren ununterbrochen. 1 Winter in der Ostsee eingefroren auf dem Boot überwintert. Ich lebe zu 50-70 % von Bootsbesitzern und Werften, ich bin gelernter Segelmacher und Bootsbauer, aber tauche auch gegen Bezahlung (Unterwasserarbeiten an Booten, z.B. Reinigung), und ich kann mich in der Regel vor Arbeit nicht retten - egal ob ich in der Ostsee war oder im Mittelmeer. Ich habe als TOTALER NOOB begonnen, ohne jegliche Ahnung einfach erstmal ein 10m-Segelboot gekauft, als ich 20 war. Damit hab ich segeln gelernt: Auf den Kanaren im Atlantik. Kein Scherz. Damals gabs noch keine "Wisch-Telefone mit Navi App", habs trotzdem überlebt und gelernt). Den Führerschein hab ich dann später nachgeholt.
Also, wer WILL, der KANN.
Aber frag nicht in einem Aussteiger-Sammelsurium-Forum nach Rat.
Handbreit!
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